Motorola

Motorola Moto Z3 Play im Test: Spielzeug mit Schwächen

Motorola hat seine Play-Reihe um das Z3 erweitert. Das Smartphone mit Mittelklasse-Technik gibt es zum Oberklasse-Preis. Kann es dennoch überzeugen?
Von

Die Hauptkamera hat einen 12-Megapixel-Sensor mit einer f/1.7-Blende und einen 5-Megapixel-Sensor für die Tiefe und ist mit einem zweifachen LED-Blitz ausgestattet. Die Fotos bei guter Umgebungslichtqualität. Die Fotoqualität bei guten Lichtverhältnissen ist grundsätzlich als akzeptabel zu bewerten. Die Farbquadrate in unserem Standard-Testverfahren sind gut differenziert voneinander zu erkennen. Sie wirken allerdings ein wenig zu grell, insbesondere bei Betrachtung des gelben, roten und violetten Farbquadrats. Unschön ist auch der dicke, schwarze Rahmen um das braune Farbquadrat herum. Die Körnung der weißen Hintergrund-Tapete ist auch beim Heranzoomen noch gut zu erkennen. Unsere Test-Rose strahlt mit einer satten, roten Farbe. Das ist positiv. Allerdings sind die Blütenränder stellenweise schwarz und auch etwas verwackelt. Die Blütenstengel sind aber schön differenziert voneinander dargestellt. Die grünen Blätter sind teilweise etwas zu kräftig und tendieren damit im rechten Bereich schon in Richtung sehr dunkel, beinahe schwarz.

Die kreisrunde Dual-Kamera steht ganz schön weit aus dem Gehäuse raus. Die kreisrunde Dual-Kamera steht ganz schön weit aus dem Gehäuse raus.
Foto: teltarif.de
Was die Darstellungsqualität bei weniger guten Lichtverhältnissen angeht, fällt das Ergebnis deutlich schlechter aus: Die Farbquadrate sind zwar noch klar zu erkennen, wirken aber insgesamt zu blass. Zudem nähert sich das braune Farbquadrat zu stark an das schwarze an, das dunkelblaue ist ebenfalls viel zu dunkel. Beim Heranzoomen wird auch deutlich, dass die Umrisse verfranst sind und teilweise verschwommen. Bei der Betrachtung des Hintergrundes (weiße Tapete) ist die körnige Struktur zwar noch sichtbar, sie wirkt aber insgesamt sehr weich gezeichnet und verschwommen. Ohnehin macht der Hintergrund den Eindruck, als hätte er einen ganz leichten rötlichen Stich.

Die Blütenfarbe der Testblume ist sehr blass, die Struktur ist verschwommen. Die Blütenstengel sind gar nicht mehr erkennbar, die grünen Blätter gehen im rechten Bereich gegen Richtung schwarz. Das Ergebnis ist schlicht unbrauchbar.

Die Frontkamera verfügt über einen 8-Megapixel-Sensor mit einer f/2.0-Blende und einem 84-Grad-Weitwinkel-Objektiv. Außerdem gibt es einen Frontblitz. Klingt auf dem Papier erst mal schön, in der Praxis sind die Selfie-Bilder der Frontkamera bei gutem Licht so gerade noch akzeptabel, was das Erkennen von Details angeht. Insgesamt sind sie aber zu blass, Gesichtsfarbe und Hintergrund wirken fahl. Die braunen Haare unserer Testpuppe sind in Ordnung, die Farben des bunten Halstuchs sind aber nicht kräftig genug.

Die Testbilder bei schlechteren Lichtverhältnissen sind etwas zu hell. Das ist sicherlich dem Frontblitz geschuldet, der die Haut der Testpuppe sehr stark aufhellt, einzelne Partien an Mund, Lippe und Hals zu grell darstellt. Das gilt auch für die Farben des Halstuchs. Die braunen Haare sind an den Seiten trotz des deutlich reflektierenden Blitzlichts noch gut zu erkennen, das Haar auf dem Haupt verschwimmt aber zu sehr mit dem Hintergrund.

Die Hauptkamera lässt Video-Aufnahmen in bis zu 4K Ultra HD mit 30 Bildern pro Sekunde zu, die Frontkamera schafft ebenfalls 30 Bilder pro Sekunde, allerdings nur in einer Full-HD-Auflösung. Test-Videos mit beiden Formaten ließen nichts auffälliges erkennen, die Aufnahmen waren gut, die Kamera-Qualität bei Videoaufnahmen ist somit als positiv zu bewerten.

Fazit

Der Gedanke, den Motorola mit dem Z3 Play transportiert, ist innovativ und interessant: Das Smartphone spielerisch und ohne Umwege mit externen Modulen unterschiedlicher Anwendungsbereiche zu modifizieren, gibt es sonst nur bei wenigen anderen Smartphone-Herstellern. Die Module sind grundsätzlich als schöne Idee hervorzuheben. Und das ist es gerade, was wir 2018 auf dem Smartphone-Markt so schmerzlich vermissen: Ungleichheit. Hier punktet Motorola mit Innovation. Wer allerdings überhaupt keinen Wert auf externe Modifikatoren legt, für den lohnt sich das Smartphone nicht.

Das Z3 Play mit aufgeklapptem Akku-Mod auf der Rückseite. Das Z3 Play mit aufgeklapptem Akku-Mod auf der Rückseite.
Foto: teltarif.de
Der potenzielle Käufer bekommt mit dem Moto Z3 Play ein Smartphone mit tollem Display, die Gesamtperformance des Geräts ordnet sich aber nur in die Mittelklasse ein. Und dafür müssen stolze 500 Euro gezahlt werden. Das ist unserer Meinung nach zu viel, wenn man bedenkt, dass High-End-Geräte wie das OnePlus 6 und das Galaxy S9 nach aktuellem Preisvergleich günstiger zu haben sind beziehungsweise nicht viel mehr kosten. Zudem sind die externen Module auch nicht billig. Rechnen wir alle aktuell verfügbaren zusammen, zahlt der Kunde nochmals 1350 Euro obendrauf (In der Rechnung ist nur ein Lautsprecher-System und auch nicht der Amazon-Alexa-Lautsprecher berücksichtigt).

Von der Kamera hätten wir angesichts des Preissegments, in das sich das Moto Z3 Play einordnet, etwas mehr erwartet. Die Qualität bei gutem Licht ist aber als positiv zu bewerten. Bei schlechteren Lichtverhältnissen könnte die Darstellung besser sein.


Logo teltarif.de Moto Z3 Play

Gesamtwertung von teltarif.de
Motorola Moto Z3 Play

PRO
  • Helles, kontrastreiches Display
  • Innovative Modifikationen
  • Schönes, flaches Design (ohne Module)
CONTRA
  • Gesamtperformance nur akzeptabel
  • Kamera(s) bei schlechtem Licht
  • Weit herausstehende Haupt-Kamera
  • Gewöhnungsbedürftige Position des Homebuttons
  • Gesprächslautstärke zu gering
Testzeitpunkt:
07/2018
Motorola Moto Z3 Play
Testurteil
gut (2,2)

Einzelwertung Motorola Moto Z3 Play

Moto Z3 Play
Gesamtwertung
gut (2,2)
76 %
  • Gehäuse / Verarbeitung 8/10
    • Material 8/10
    • Haptik 8/10
    • Verarbeitung Gehäuse 8/10
  • Display 8/10
    • Touchscreen 8/10
    • Helligkeit 9/10
    • Pixeldichte 5/10
    • Blickwinkelstabilität 9/10
    • Farbechtheit (DeltaE) 7/10
    • Kontrast 10/10
  • Leistung 7/10
    • RAM 8/10
    • Benchmark 3DMark 6/10
    • Benchmark Geekbench 6/10
    • Benchmark Geekbench Single -
    • Benchmark Geekbench Multi -
    • Benchmark Browsertest 9/10
    • Benchmark Antutu -
  • Software 9/10
    • Aktualität 10/10
    • Vorinstallierte Apps 7/10
  • Internet 9/10
    • WLAN 10/10
    • LTE 7/10
    • LTE Geschwindigkeit 9/10
    • 3G 10/10
    • 5G -
    • Empfangsqualität 8/10
    • Dual-SIM -
  • Telefonie 7/10
    • Sprachqualität 7/10
    • Lautstärke 6/10
    • Lautsprecher (Freisprechen) 7/10
  • Schnittstellen / Sensoren 9/10
    • USB-Standard 10/10
    • NFC 10/10
    • Navigation 6/10
    • Bluetooth 10/10
    • Kopfhörerbuchse 10/10
    • Video-Out 10/10
    • Fingerabdruckscanner 10/10
    • Iris-Scanner 0/10
    • Gesichtserkennung -
  • Speicher 7/10
    • Größe 8/10
    • SD-Slot vorhanden 5/10
  • Akku 8/10
    • Laufzeit (Benchmark) 9/10
    • Wechselbar 0/10
    • Induktion 0/10
    • Schnellladen 10/10
  • Kamera 6/10
    • Hauptkamera
    • Bildqualität hell 7/10
    • Bildqualität dunkel 5/10
    • Bildstabilisator 5/10
    • Blende 0/10
    • Frontkamera
    • Bildqualität hell 6/10
    • Bildqualität dunkel 6/10
    • Kameraanzahl -
    • Video 7/10
    • Handling 9/10
alles ausklappen
Gesamtwertung 76 %
gut (2,2)

Mehr zum Thema Test