Dehoga fordert Netzausbau für offene WLAN-Hotspots
Dehoga Rheinland-Pfalz: Für offenes WLAN brauchen wir Netzausbau
Bild: Telekom
Nach der Entscheidung der großen Koalition in
Berlin für offene WLAN-Hotspots fordert der Deutsche Hotel- und
Gaststättenverband (Dehoga) einen schnellen Ausbau der Glasfasernetze
in Rheinland-Pfalz. "In Hunsrück, Eifel, Westerwald gibt es einen
riesigen Nachholbedarf", sagte der rheinland-pfälzische
Dehoga-Präsident Gereon Haumann. Pläne der Landesregierung, die bis
ins Jahr 2030 reichten, seien nicht ehrgeizig genug. Haumann fordert
einen flächendeckenden Ausbau bis 2020.
Die Koalition im Bund hatte sich darauf geeinigt, Hotspot-Betreiber nicht mehr für Fehlverhalten der Nutzer verantwortlich zu machen. Diese sogenannte Störerhaftung soll abgeschafft werden. Das sei eine "überfällige Entscheidung", meinte Haumann. Der Dehoga habe jedes Jahr mehr als ein Dutzend Gaststättenbetreiber in Rheinland-Pfalz vertreten, die wegen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten ihrer Gäste im Internet belangt werden sollten. "Die Strafen sind so heftig, dass sie den ein oder anderen an den Existenzrand getrieben haben."
Gäste fragen nach WLAN-Passwort
Dehoga Rheinland-Pfalz: Für offenes WLAN brauchen wir Netzausbau
Bild: Telekom
Haumann fordert, Rheinland-Pfalz solle sich am "Musterknaben Bayern"
orientieren. "Dort wird viel Geld für den Netzausbau zur Verfügung
gestellt." Heute sei Internet für die Gäste eine
Selbstverständlichkeit. "Sie fragen nicht mehr danach, wie die
Kaffeemaschine funktioniert, sondern wie das WLAN-Passwort lautet."
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hatte die Abschaffung der Störerhaftung als "Befreiungsschlag" bezeichnet, der schon lange überfällig war. Auch Politiker und die Freifunker begrüßen die Entscheidung der Bundesregierung. Allerdings sind die Freifunker noch etwas skeptisch gegenüber den Plänen und wollen den finalen Gesetzestext abwarten sowie diesen dann überprüfen.
Auch einige der Router-Hersteller haben sich mittlerweile zur Abschaffung der Störerhaftung im Herbst zu Wort gemeldet. AVM und TP-Link sind über diesen Schritt erfreut, weisen aber auch auf das Thema Sicherheit hin, das man bei der Nutzung von öffentlichen WLAN-Zugängen nicht außer Acht lassen darf. Mehr dazu erfahren Sie in einem separaten Artikel.