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Lebara: Störung bei neuen SIM-Karten behoben (Update)

Wir haben ausführ­lich die Netz­migra­tion des Anbie­ters Lebara vorge­stellt. Einige Tage hatten die "neuen" SIM-Karten des Anbie­ters Probleme, ein Netz zu finden.
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Wir haben die Migra­tion des Ethno-Provi­ders Lebara vom Telekom- ins o2-Netz begleitet und auf "Risiken und Neben­wir­kungen" aufmerksam gemacht.

Etwa 3-4 Tage hatten SIM-Karten des virtu­ellen Netz­betrei­bers massive Probleme, sich ins neue "Gast­netz" von o2 einzu­buchen, aber nicht nur dort. Auch Lebara SIM-Karten, die sich in einem auslän­dischen Roaming-Netz befinden, verloren immer wieder das gefun­dene Netz, obwohl es verfügbar gesesen wäre. Wir haben das in den Netzen von Belgien (z.B. base.be) getestet. Bei den neuen SIM-Karten von Lebara im neuen Netz gibt es eine massive Störung Bei den neuen SIM-Karten von Lebara im neuen Netz gibt es eine massive Störung
Screenshot: Henning Gajek / teltarif.de

Info auf der Home­page

Lebara hatte auf seiner Home­page einen Info­text geschaltet, der offen auf das Problem aufmerksam machte.

Update vom Freitag 19:00 Uhr - Systeme laufen wieder an

Lebara hatte am Freitag gegen 13.00 Uhr mitge­teilt, die Fehler­ursache gefunden zu haben. Man sei dabei, die Systeme wieder herzu­stellen. Um 17.30 wurde mitge­teilt, dass das Problem behoben sei. Ab diesem Zeit­punkt liefen die ersten Karten wieder an.

Die tech­nische Störung betraf Anrufe, SMS und Daten­nut­zung "aller neuen SIM Karten", also die bereits ins Mobil­funk­netz von Telefónica (o2) migriert wurden, oder gänz­lich neue Karten, die mit der neuen Vorwahl 015510 (bzw. 015511) geschaltet wurden.

Alte SIM-Karten im Telekom-Netz nicht betroffen

Vermut­lich dürften die noch nicht umge­stellten SIM-Karten im Netz der Telekom davon nicht betroffen sein, da Lebara als regu­lärer Service-Provider versorgt wird und HLR/VLR und andere Kern­kom­ponenten von der Telekom bereit­gestellt und betreut werden.

Umlei­tung zur Mailbox zeit­weise fehler­haft

Ist die Umlei­tung zur Sprach­mailbox einge­richtet, konnte der Anrufer die Ansage erhalten, dass die gewählte Nummer nicht vergeben sei. Offenbar klappte das Routing zur neuen Mailbox-Platt­form nicht richtig. Sowohl die von der BNetzA-vorge­sehene Direkt-Anwahl im Format 015510-00-xxxxxx als auch 0151-13-xxxxxxxx für migrierte Nummern scheint (noch?) nicht zu funk­tio­nieren.

Entschä­digung in Form von Frei­gut­haben

Alle betrof­fenen Kunden sollen eine Entschä­digung in Form von Daten­gut­haben erhalten, wenn sie das nächste mal aufladen, verspricht Lebara und entschul­digt sich für die hier­durch entste­henden Unan­nehm­lich­keiten. Man vertraue auf das Verständnis der Kunden.

Vorsicht, wenn Pakete abge­laufen sind

Ist ein Paket abge­laufen, kann nicht mehr abge­hend tele­foniert werden, wenn das Rest­gut­haben (Abfrage mit *141# anrufen oder Kurz­wahl 5588) nicht mehr ausreicht. In Verbin­dung mit der oben beschrie­benen Störung, kann das bei Kunden für Verwir­rung sorgen, weil sie glauben, ihre Karte wäre noch gestört, dabei ist nur das Guthaben alle.

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Was Lebara durch­lebt, kommt einer "Opera­tion am offenen Herzen" gleich. Insider wollen wissen, dass Lebara alleine in Deutsch­land eine sehr hohe sechs­stel­lige Anzahl von Kunden hat, die vom einen Netz in ein anderes trans­por­tiert werden sollen und müssen.

Das ist keine leichte Aufgabe. Erschwe­rend kommt hinzu, dass die Mehr­zahl der Kunden aus einem anderen Sprach­raum oder Kultur­kreis stammt. Wird sich diese Kund­schaft im Internet infor­mieren oder eher die Hotline anrufen oder solche Fehler als "gott­gegeben" in Kauf nehmen?

Ander­seits ist die offene Kommu­nika­tion durchaus lobens­wert. Sie ist in dieser Branche nicht selbst­ver­ständ­lich.

Netz­aus­fälle bei Fest­netz, DSL und Handy sind ärger­lich - meist kosten sie Zeit, Geld und Nerven. Wir berichten nicht nur über akute Netz­aus­fälle, sondern klären auch auf, welche Rechte Sie bei einem Netz­aus­fall haben.

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