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Nexus 5: LTE und Musikwiedergabe schonen jetzt den Akku

Google hat einige Besonderheiten ins Nexus 5 eingebaut
Von Hans-Georg Kluge

Das Nexus 5 hält einige Überraschungen bereit. Das Nexus 5 hält einige Überraschungen bereit.
Bild: Google
Über das Nexus 5 und seine technischen Daten haben wir schon berichtet. Allerdings schlummern in dem neuen Google-Smartphone einige technische Details, die nicht im Datenblatt stehen, sondern von der Android-Community in den letzten Tagen stückweise entdeckt wurden. Auch teltarif.de wartet gespannt auf sein Exemplar des neuen Smartphones, wir wollen Ihnen dennoch wichtige Eigenschaften nicht vorenthalten und zeigen Ihnen, worauf sich Käufer freuen können und warum dennoch zittern angesagt ist.

Google Nexus 5

Noch ein Wort zur Verfügbarkeit: Bereits Freitagabend ging die erste Lieferung des Nexus 5 in den Niederlanden auf Reisen - auch bei uns kam die Versand-Bestätigung kurz nach unserer Meldung an. Erste Käufer können möglicherweise heute, spätestens aber morgen ihr Nexus 5 in den Händen halten. Wer sich heute für den Kauf entscheidet, wird aber wohl noch mindestens 2 oder 3 Wochen warten müssen - diese Lieferfrist gibt Google für die beiden weißen Modelle an.

Alle technischen Daten lesen Sie in unserer Meldung zum Marktstart des Nexus 5.

Neue Stromspar-Funktionen: LTE Envelope Tracking und Audio über DSP-Chip

Das Nexus 5 hält einige Überraschungen bereit. Das Nexus 5 hält einige Überraschungen bereit.
Bild: Google
LTE ist bislang als Akku-Fresser bekannt. Qualcomm hat dagegen eine Technologie mit dem Namen Envelope Tracking entwickelt. Der Chip-Hersteller will damit bei der Datenübertragung entstehende Stromverbrauchsspitzen besser erkennen und passt die Sendeleistung des LTE-Chips schneller an. Das schont den Akku und reduziert entstehende Hitze. Qualcomm-Angaben zufolge kann der Strombedarf mit dieser Technik um bis zu 20 Prozent gesenkt werden. Auch im Galaxy Note 3 soll die Technik zum Einsatz kommen.

LTE Envelope Tracking erklärt LTE Envelope Tracking erklärt
Bild: Qualcomm / Screenshot: teltarif.de
Google hat außerdem an der Musikwiedergabe gefeilt. Apps können den Audio-Datenstrom nun an einen Signalprozessor (DSP) weitergeben, der sich dann um die Verarbeitung und Wiedergabe der Musik kümmert. Google will damit bis zu 60 Stunden Laufzeit ermöglichen, wenn Musik abgespielt wird. Diese Funktion hat jedoch zwei Voraussetzungen: Einerseits muss die Hardware des Smartphones dies unterstützen, was aktuell nur auf dem Nexus 5 der Fall ist. Die Beschreibungen Googles zu dieser Technik deuten außerdem darauf hin, dass auch die App selbst dies unterstützen muss - alternative Player oder gar Streaming-Clients werden wohl erst nach und nach mit dieser Technik kommen - wenn überhaupt.

Nexus 5: Nette weitere Features

Für viele Nutzer ist eine Benachrichtigungs-LED ein wichtiges Feature. Google hat auch dem Nexus 5 eine solche Leuchte spendiert. Diese sitzt - entgegen der üblichen Gewohnheiten - nicht am oberen Ende des Displays, sondern am unteren Rand. An dieser Stelle findet sich auch beim Nexus 7 (2013) das Benachrichtigungs-Lämpchen. In Sachen Software finden sich auf dem Nexus 5 einige Besonderheiten, die so nicht auf jedes Smartphone oder Tablet kommen werden. Zunächst - wir hatten es bereits in einem anderen Artikel erwähnt - hat Google einige Optimierungen für den Touchscreen eingebaut, so dass wir hier auf eine hervorragende Reaktionsfreudigkeit hoffen dürfen.

Die Software-Buttons, die Android für die Navigation verwendet, haben auf dem Nexus 5 mit Android 4.4 Kitkat einen transparenten Hintergrund, so dass das Hintergrundbild bis an das untere Ende des Displays reicht. Diese Funktion dürfte auch auf andere Smartphones kommen, jedoch ist bereits bekannt, dass das Nexus 10 vermutlich auf die transparenten Buttons verzichten muss - die Hardware-Leistung sei hier zu gering.

Kamera: Erste Tester sind angetan

Die Kamera des Nexus 5 kommt in ersten Tests recht gut weg - reißt aber keine Bäume aus. Die Kamera des Nexus 5 kommt in ersten Tests recht gut weg - reißt aber keine Bäume aus.
Bild: Google
Die Vorgänger des Nexus 5, zum Beispiel das Nexus 4 oder das Galaxy Nexus hatten keine wirklich überzeugenden Kameras eingebaut. Sicher, Nutzer konnten fotografieren, aber mit den Kamera-Highlights im iPhone oder manch anderer High-End-Smartphones konnten Nexus-Geräte nicht mithalten. Das will Google nun ändern. Daher verbaut Google einen 8-Megapixel-Sensor von Sony mit optischer Bildstabilisierung.

Im Internet finden sich mittlerweile einige Bildervergleiche. Auf der spanischsprachigen Seite el androide libre [Link entfernt] finden sich mehrere Bilder im Vergleich mit entsprechenden Aufnahmen mit dem Samsung Galaxy Note 3, dem Sony Xperia Z1 sowie einem iPod Touch der fünften Generation. Dabei weiß die Qualität zu gefallen ohne echte Begeisterung auszulösen. Allerdings könnte der neue HDR+-Modus die Farbqualität deutlich verbessern. Auch hier sind wir auf eigene Erkenntnisse gespannt.

Nexus 5: Benchmark-Werte sind teilweise enttäuschend

Einige Webseiten haben Benchmark-Werte des Nexus 5 veröffentlicht. Zur Erinnerung: Im Google-Smartphone arbeitet ein Snapdragon 800 - mithin der aktuell schnellste Smartphone-Prozessor, den ein Hersteller verbauen kann. Auch wir hatten bereits Smartphones mit diesem Chipsatz im Test und erreichten Spitzenwerte: Im Antutu-Benchmark erwarten wir daher Werte um die 30 000 Punkte - eher darüber als darunter.

Die ersten Ergebnisse sind jedoch ernüchternd. Im Antutu-Benchmark lesen wir über Ergebnisse zwischen 16 000 und 24 000 Punkten. Das ist in diesem Benchmark deutlich zu wenig. Möglicherweise handelt es sich hierbei um Probleme, die die Benchmark-App mit Android 4.4 hat. In anderen Geschwindigkeits-Tests erreicht das Nexus 5 teilweise die zu erwartenden Werte. Hier müssen wir auf eigene Ergebnisse warten. Natürlich sind Benchmark-Werte das eine, die Leistung in der Praxis das andere. Hier schneidet das Nexus5 in den meisten Berichten sehr gut ab.

Echte Hardcore-Nutzer, die alles aus ihrem Smartphone herausholen wollen, dürfen sich freuen, dass findige Entwickler es bereits geschafft haben, das Nexus 5 zu rooten. Außerdem können Nutzer ihr Nexus 5 auch kabellos aufladen - dafür setzt Google auf die Qi-Technik.

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