Nachfrage

Nokia: Mit Netzwerktechnik zurück in der Gewinnzone

Nach dem Verkauf der verlustreichen Smartphone-Sparte meldet sich Nokia in der Gewinnzone zurück. Der Boom beim mobilen Internet treibt die Nachfrage nach Mobilfunk-Netztechnik.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Das Android-Tablet Nokia N1. Das Android-Tablet Nokia N1.
Bild: Nokia
Nach dem Verkauf der verlustreichen Handy-Sparte an Microsoft schreibt Nokia wieder schwarze Zahlen. Das Geschäft mit der Ausrüstung von Mobilfunk-Netzen ist aber allerdings auch von einem harten Wettbewerb geprägt: Europäische Anbieter wie Nokia oder Ericsson konkurrieren mit aggressiven Mitbewerbern aus China wie Huawei und ZTE.

Der finnische Netzwerk-Ausrüster hat im vergangenen Quartal von der starken Nachfrage nach schnellen Mobilfunknetzen profitiert. Der Umsatz zog im Jahresvergleich um 9 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro an, wie der Nokia heute mitteilte. Dabei verwies Nokia vor allem auf ein robustes Geschäft in Nordamerika. Der Gewinn sprang um fast 80 Prozent auf 327 Millionen Euro hoch. Nokia konzentriert sich seit dem Verkauf der Handy-Sparte auf Netzwerktechnik und Kartendienste.

Das Android-Tablet Nokia N1. Das Android-Tablet Nokia N1.
Bild: Nokia
Das Netzwerk-Geschäft macht fast 90 Prozent der Erlöse aus. Im Schlussquartal gab es ein Plus von 8 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Der Umsatz des Segments dürfte in diesem Jahr über die Vorjahresmarke steigen, prognostizierte Nokia. 2014 Jahr war er trotz der Erholung zum Jahresende noch insgesamt leicht gesunken. Im Gesamtkonzern blieben die Erlöse 2014 mit 12,7 Milliarden Euro auf vergleichbarer Basis stabil.

In der Sparte Here, die auf digitale Kartendienste spezialisiert ist, stieg der Quartalsumsatz im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 292 Millionen Euro. Sie beliefert unter anderem Autohersteller. Nokia hatte in den vergangenen Jahren schwer unter den Problemen der Handy-Sparte gelitten. Jetzt will der Konzern vor allem vom Ausbau der Datennetze mit dem nächsten Funk-Standard 5G profitierten.

Trotzdem kehrte Nokia mit dem Tablet N1 ins Hardware-Geschäft für Verbraucher zurück. Das Nokia N1 hat ungefähr die Größe und den Formfaktor wie das iPad mini und kommt mit dem Betriebssystem Android 5.0 (Lollipop). Als Anschluss für Ladekabel und Computer hat das Nokia N1 einen Typ-C-USB-Anschluss. Dieser kann ähnlich wie die Lightning-Stecker von Apple beidseitig eingesteckt werden. Das neue Nokia-Tablet sei gut aufgenommen worden, hieß es ohne konkrete Absatzzahlen. Es wird seit Anfang dieses Jahres zunächst in China verkauft.

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