Streit

Patentstreit zwischen Daimler und Nokia beigelegt

Lange hatten sich Nokia und Daimler um die Verwen­dung von paten­tierten Mobil­funk-Tech­nolo­gien in Autos gestritten. Nun haben die beiden Kontra­henten ihren Streit offenbar beigelegt.
Von dpa /

Streit zwischen Nokia und Daimler beigelegt Streit zwischen Nokia und Daimler beigelegt
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Im Mobil­funk-Patent­streit zwischen dem Netz­werk­aus­rüster Nokia und dem Auto­bauer Daimler gibt es eine außer­gericht­liche Eini­gung.

Beide Unter­nehmen gaben heute bekannt, in der Sache einen Patent­lizenz­ver­trag unter­zeichnet zu haben. Mit diesem Kontrakt lizen­ziere Nokia Mobil­funk­tech­nologie an Daimler und erhalte im Gegenzug dafür Zahlungen. Wie hoch diese sind, blieb unbe­kannt. Daimler teilte auf Anfrage mit, man begrüße die Eini­gung - aus wirt­schaft­lichen Gesichts­punkten und "weil wir damit lang­jäh­rige gericht­liche Ausein­ander­set­zungen vermeiden". Nokia bezeich­nete die gemein­same Verein­barung als "wich­tigen Meilen­stein".

Stan­dard­essen­zielle Patente zur Nutzung im Auto

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In diesem Zuge sollen laut den Unter­nehmen auch alle laufenden Gerichts­ver­fahren mit einem Vergleich beendet werden. Das umfasse auch die Beschwerde, die Daimler gegen Nokia bei der EU-Kommis­sion einge­reicht habe, hieß es. Zu den Inhalten des Vergleichs nannten beide Konzerne eben­falls keine Details.

Nokia hatte Daimler Patent­ver­let­zungen im Zusam­men­hang mit der Mobil­funk­technik im Auto vorge­worfen und deshalb vor verschie­denen Gerichten auf Unter­las­sung geklagt. Erste Urteile hatten teils einen unter­schied­lichen Tenor. Im November hatte das Land­gericht Düssel­dorf entschieden, zentrale Fragen in dem Streit vom Euro­päi­schen Gerichtshof in Luxem­burg klären lassen zu wollen.

Im Kern drehte sich der Zwist darum, wie stan­dard­essen­zielle Patente, deren Nutzung für den Einsatz der Technik unbe­dingt erfor­der­lich ist, zu fairen Kondi­tionen und ohne Diskri­minie­rung allen Anbie­tern zur Verfü­gung gestellt werden. Nokia vertrat unter anderem die Ansicht, frei entscheiden zu können, auf welcher Stufe an wen Lizenzen vergeben werden - also ob direkt an die Auto­her­steller oder an deren einzelne Zulie­ferer. Daimler hingegen war der Auffas­sung, dass die Zulie­ferer ihre Produkte jeweils selbst direkt lizen­zieren können müssten.

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