Handy-Test

Nokia X7 im Test: Symbian-Smartphone mit AMOLED-Touchscreen

Touchscreen-Handy mit Symbian Anna kostet bei Media Markt 379 Euro
Von Björn Brodersen

Videos nimmt die Kamera des Nokia X7 in HD-Qualität (720p) mit bis zu 25 Bildern pro Sekunde auf. Oberhalb des Displays auf der Vorderseite des Nokia X7 ist eine zweite, geringer auflösende Kamera für Videotelefonate angebracht. Der Musikplayer des Smartphones überzeugt mit klarem Klang und kräftigen Bässen. Nokia liefert das X7 mit In-Ear-Kopfhörern aus.

Fürs mobile Arbeiten unterwegs ist das Nokia X7 nicht geeignet

Nokia X7 im Test: Symbian-Smartphone mit AMOLED-Touchscreen QWERTZ-Tastatur im Hochformat
Foto: teltarif.de
Zum Speichern von Fotos, Videos und Songs kann eine wechselbare Speicherkarte im microSD-Format mit einer Kapazität von bis zu 32 GB eingelegt werden, eine 8 GB große microSD-Karte gehört zum Lieferumfang des Nokia X7. Der interne Speicherplatz bemisst sich auf nur 350 MB. Die Speicherkarte im sogenannten Hot-Swap-Schacht lässt sich bei laufendem Betrieb des Handys - also ohne vorheriges Herausnehmen des Akkus - auswechseln.

Weitere Schnittstellen sind Bluetooth 3.0 mit A2DP fürs Streamen von Stereo-Sound auf Drahtlos-Headsets, Micro-USB und ein 3,5-Millimeter-AV-Klinkenanschluss für handelsübliche Kopfhörer. USB-Massenspeichermodus mit USB on the Go, die Synchronisation von Dateien über den Windows Media Player oder den Nokia Player, die Datensicherung und den Abgleich von Kontakten, Terminen, Aufgaben und Notizen mit Outlook über die Ovi Suite, Mail for Exchange sowie Software-Updates über die Funkschnittstelle unterstützt auch das Nokia X7. Was fehlt, sind ein HDMI-Port zum Übertragen von Bildern auf ein Fernsehgerät (beispielsweise mit der Big-Screen-Anwendung aus dem gut sortierten Ovi Store) oder DLNA-Unterstützung zum Bereitstellen von auf dem Handy gespeicherten Mediendateien im Heimnetzwerk.

Zur Nutzung standortbezogener Dienste ist das Nokia X7 mit einem GPS-Empfänger (A-GPS) ausgerüstet. Im Zusammenspiel mit dem kostenlosen Karten- und Navigationsdienst Ovi Karten wird das Nokia-Smartphone so zu einem vollwertigen Navigationsgerät mit sprachgestützter Routenführung in über 80 Ländern für Autofahrer und Fußgänger. Fürs mobile Arbeiten unterwegs ist das Nokia X7 nicht gerüstet, mit dem installierten QuickOffice Viewer können Office-Dokumente lediglich angesehen, aber nicht bearbeitet oder erstellt werden.

Akku des Nokia X7 kann nicht ausgewechselt werden

Nokia X7

Die Sprechzeit mit einer Akku-Ladung soll laut Nokia bei bis zu 6,5 Stunden im reinen GSM-Betrieb oder bis zu 4,5 Stunden im UMTS-Modus liegen, knappe vier Stunden Sprechzeit scheinen aufgrund unserer Testerfahrungen ein realistischerer Wert zu sein. Die Standby-Zeit gibt Nokia mit bis zu 450 Stunden an. Damit kann das X7 ausdauermäßig nicht mit dem E6 mithalten. Musik soll das X7 laut Nokia bis zu 50 Stunden lang abspielen können, bis der 1 200 mAh leistende Li-Ionen-Akku wieder aufgeladen werden muss, HD-Videos (720p mit 30 Bildern pro Sekunde) bis zu sechs Stunden lang.

Nachteil des Nokia X7: Der Energiespender lässt sich wie beim Apple iPhone nicht herausnehmen, denn das Gehäuse lässt sich nicht öffnen. So kann ein über Zeit ausgelaugter Akku nicht ohne Weiteres durch einen frischen ersetzt werden und der Nutzer im Notfall keine Neustarts des Geräts durch zwischenzeitliches Herausnehmen des Akkus durchführen. Für Geräte-Resets drücken Nutzer des Nokia X7 acht bis zehn Sekunden lang gleichzeitig die Menü- und die Ein-/Ausschalttaste. Für einen Hard-Reset, bei dem auch alle Daten vom Mobiltelefon gelöscht werden und das Gerät in den Werkszustand zurückversetzt wird, geben sie den Code *#7370# und danach den Sicherheitscode (Standard: 12345) ein.

Die Sprachqualität des 11,9 Millimeter flachen und 146 Gramm schweren Quadband-GSM-Handys ist nicht ganz so gut wie beim E6, vor allem die Rauschunterdrückung arbeitet hier nicht ganz so wirkungsvoll. Beide Gesprächspartner verstehen sich dennoch klar und deutlich. Um eine ausreichende Empfangsqualität zu gewährleisten, bleiben die beiden Enden des Smartphones vom gerundeten Metallmantel ausgespart. Stattdessen kommen hier Kunststoffelemente zum Einsatz, unter denen jeweils Lautsprecher sitzen. Die mit dem umgebenden Gehäuse glatt abschließenden Steckplätze für die SIM-Karte und die microSD-Karte lassen sich durch Drücken auf die gekennzeichnete Stelle der Verschlüsse öffnen und herausziehen. Das Wechseln einer SIM- oder Speicherkarte ist so eine ziemliche Fummelarbeit.

System läuft nicht so flüssig wie erwünscht

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 2
  • Bedienung, Handling, Software: 3
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 3
  • Einschätzung des Redakteurs: 3
  • Gesamtnote: 2,6
Das Nokia X7 ist ein hochwertig verpacktes und edel aussehendes Smartphone mit einem tollen Display, das mit seiner durch das Anna-Update übersichtlicher als zuvor gestalteten Symbian^3-Oberfläche einfach zu bedienen ist. Allerdings läuft das System nicht so flüssig, wie man es sich bei einem solch teuren Touchscreen-Handy wünscht.

Nokia verkauft in seinem Online-Shop das X7 für 459 Euro ohne Vertrag, im freien Handel ist das Gerät ohne Vertrag für Preise ab 379 Euro (aktueller Preis von Media Markt) erhältlich. Bei Vodafone findet sich das Smartphone für Preise ab 149,90 Euro mit 24-Monatsvertrag im Tarif SuperFlat Internet oder für 479,90 Euro ohne Vertrag. In den Shops der Telefónica Germany (o2) kostet das Nokia X7 449 Euro. Auch die Mobilfunkbetreiber Telekom (T-Mobile) und Base (E-Plus) wollen das Gerät in Kürze auch über ihre Handy-Shops vertreiben.

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