Verkauf

Siemens verkauft all seine NSN-Anteile an Nokia

Siemens will nach und nach seine nicht profitablen Sparten abstoßen
Von Rita Deutschbein mit Material von dpa

Siemens verkauft all seine NSN-Anteile an Nokia Siemens verkauft NSN-Anteile
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Siemens-Chef Peter Löscher ist eine weitere Problemsparte losgeworden. Nach zahlreichen erfolglosen Versuchen, aus der ungeliebten Tochter Nokia Siemens Networks (NSN) auszusteigen, hat er jetzt einen Käufer gefunden. Der finnische Handyhersteller Nokia übernehme den Netzwerkausrüster komplett und zahle für den 50-prozentigen Anteil von Siemens 1,7 Milliarden Euro, teilte der deutsche Konzern heute in München mit. 1,2 Milliarden Euro davon erhält Siemens in bar. Den Rest finanziert Siemens den Finnen erst einmal. Der Preis liegt damit unter dem Wert, über den zuletzt noch spekuliert worden war.

Randbereiche von NSN sollen abgetrennt werden

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Nokia und Siemens halten je die Hälfte des Gemeinschaftsunternehmens Nokia Siemens Networks. Beide Unternehmen hatten ihre jeweiligen Netzwerk-Sparten eingebracht. Mitte Juni 2006 hatten die beiden Konzerne die Fusion beschlossen, NSN war am 1. April 2007 an den Start gegangen. Die Aufgaben von NSN umfassen unter anderem die Wartung etwa von Verkabelungen oder Antennen in Kommunikationsnetzen sowie die Herstellung von Produkten, darunter viele, die in den Bereich Festnetz gehören. Ursprünglich hatte NSN die Sparte von der Deutschen Telekom übernommen. Zuletzt wurden allerdings immer mehr Standorte geschlossen.

Zuletzt hatten Nokia und Siemens das schwächelnde NSN immer wieder mit Kapital ausgestattet. Bei Siemens kamen zuletzt allerdings selbst schwere Zeiten auf: Das Unternehmen hinkt bei Profitabilität hinter den wichtigsten Konkurrenten wie ABB und General Electric her und musste zuletzt die eigenen Prognosen immer wieder senken. Löscher will sich daher von Randbereichen trennen. So wurde zuletzt die verlustbringende Solarsparte geschlossen, kleinere Sparten sollen verkauft werden und die Lichttochter Osram wird in der kommenden Woche (8. Juli) an die eigenen Aktionäre abgegeben.

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