Netztest

Mobiles Internet im Netz von o2 im Test

Wir haben nach den D-Netzen und E-Plus auch die Performance für die mobile Internet-Nutzung im o2-Netz einem Test unterzogen und berichten über Netzausbau, Datenraten und Probleme beim MultiCard-Einsatz im LTE-Netz.
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Der immer weiter verbreitete LTE-Ausbau ist einerseits zu begrüßen, andererseits gibt es viele Kunden, die Tarife nutzen, in denen die 4G-Nutzung nicht möglich ist. Für diese Anwender wäre es wünschenswert, wenn o2 auch den UMTS-Ausbau weiter vorantreiben oder eben LTE nach dem Vorbild von E-Plus für alle Kunden freischalten würde.

Während des Tests sind uns darüber hinaus Probleme bei der LTE-Nutzung im o2-Netz aufgefallen. So gibt es beispielsweise Einschränkungen für Kunden mit einer MultiCard. Unser iPhone 5S buchte sich in Frankfurt am Main aber auch dann teilweise nicht ins LTE-Netz von o2 ein, wenn keine andere MultiCard des gleichen Anschlusses aktiv war. Bei weiteren Tests in Köln und Berlin trat dieses Phänomen nicht auf. LTE-Test im o2-Netz in Berlin LTE-Test im o2-Netz in Berlin
Foto: teltarif.de

4G-Performance nicht mehr so gut wie im vergangenen Jahr

Konnten wir im vergangenen Jahr zum Teil noch mehr als 40 MBit/s im LTE-Netz von o2 messen, so kamen wir in Köln und Berlin in diesem Jahr nur auf maximal 20 MBit/s im Downstream. Dabei war die Performance zudem stark schwankend. Im Berliner Hauptbahnhof erreichten wir beispielsweise nur rund 5 MBit/s. Das ist für LTE ein eher enttäuschendes Ergebnis.

Bei den Upstream-Werten gab es große Unterschiede zwischen Köln und Berlin. Erreichten wir am Rhein recht ordentliche 4 bis 7 MBit/s, so waren die Ergebnisse an der Spree mit 1,4 bis 1,8 MBit/s deutlich schlechter. Bei den Pingzeiten liegt die Bundeshauptstadt dagegen mit 52 bis 60 ms vor der Rheinmetropole, wo die Werte während unserer Tests bei etwa 70 bis 71 ms lagen.

Schon jetzt Überlastungserscheinungen bei LTE?

Offenbar spürt o2 schon jetzt, dass immer mehr Kunden auch das LTE-Netz für den mobilen Internet-Zugang nutzen, so dass es zumindest punktuell bereits zu Überlastungserscheinungen kommt. Diesen Trend konnten wir in diesem Jahr auch in den Netzen der Deutschen Telekom und von Vodafone beobachten, es ist also kein reines o2-Problem. Allerdings boten die beiden größeren Netzbetreiber während unserer Tests, bei denen es sich wie erwähnt nur um Momentaufnahmen handelt, fast immer bessere Werte als o2.

Vor allem die Deutsche Telekom profitiert in Städten von der höheren Performance ihrer LTE-1800-Netze. o2 setzt für das 4G-Netz bislang vor allem 800-MHz-Frequenzen ein. Nur vereinzelt wird auch der Frequenzblock im Bereich von 2 600 MHz genutzt, der sich aufgrund der physikalischen Eigenschaften der vergleichsweise hohen Frequenz nicht für die Flächenversorgung eignet, sondern eher dazu dienen kann, um beispielsweise auf Bahnhöfen und Flughäfen oder in Messehallen zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.

Auf der dritten und letzten Seite berichten wir über unsere Tests im UMTS- und GSM-Netz von o2.

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