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GMX & Web.de: Rechtsverbindliche Mails in der EU versenden

Nutzer von GMX und Web.de sollen künftig rechtsverbindliche E-Mails auch über die Ländergrenzen hinweg verschicken können.
Von Daniel Rottinger

Nutzer sollen rechtsverbindliche E-Mails künftig auch europaweit versenden können Nutzer sollen rechtsverbindliche E-Mails künftig auch europaweit versenden können
Bild: Web.de
Nachdem es in Deutschland bereits seit einigen Jahren mit der De-Mail eine Möglichkeit gibt, rechtsverbindliche E-Mails zu versenden, kommt mit eIDAS eine neue Lösung für die rechtssichere Kommunikation innerhalb der EU. Künftig sollen auch Nutzer von GMX und Web.de davon profitieren.

Nutzer sollen rechtsverbindliche E-Mails künftig auch europaweit versenden können Nutzer sollen rechtsverbindliche E-Mails künftig auch europaweit versenden können
Bild: Web.de
Die Rahmenbedingungen für die Vorkehrungen beim E-Mail-Verkehr sind dazu in der eIDAS-Verordnung festgeschrieben und sollen für "einheitliche Rahmenbedingungen für die grenzüberschreitende Nutzung elektronischer Identifizierungsmittel und Vertrauensdienste" in den EU-Ländern und der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft sorgen.

In einer Pressemitteilung erklären die Webmailer GMX und Web.de, als erste europäische Anbieter zertifiziert worden zu sein und künftig ihren Nutzern die rechtssichere Kommunikation für alle europäischen Länder anbieten zu wollen. Dadurch sollen sich etwa Kaufverträge auch im EU-Ausland auf elektronischem Wege abschließen lassen oder auch der Schriftwechsel mit Behörden ist denkbar. Auch elektronische Einschreiben sollen sich über das eIDAS-Verfahren abwickeln lassen (PDF zum Zertifizierungsdokument [Link entfernt] ).

Verfügbarkeit und Perspektive

Aktuell steht noch kein Starttermin für den Service fest. Und auch nach dem eIDAS-Start bei den beiden großen Mail-Anbietern ist fraglich, wie viele Services bereitstehen. Die größte Herausforderung dürfte die Verfügbarkeit von eIDAS-Akzeptanzstellen darstellen. Getreu dem Henne-Ei-Prinzip dürfte sich das Verfahren nur dann schnell verbreiten, wenn sich ausreichend Nutzer, Behörden und Firmen sich für die Verwendung aussprechen. Hier dürften auch die Höhe der Zertifizierungskosten bzw. der Aufwand eine gewichtige Rolle spielen. Wir haben dazu bei der TÜV Informationstechnik GmbH angefragt, wie umfangreich der eIDAS-Zertifizierungsprozess ausfällt. Laut der Pressestelle gebe es auf diese Frage keine allgemeingültige Antwort. Je nach eingesetzten eIDAS-Dienstleistungen würden unterschiedliche Kosten anfallen.

Erst vor wenigen Tagen ist der neue Verschlüsselungsdienst für E-Mails der Telekom unter dem Namen "Volksverschlüsselung" an den Start gegangen, über den wir hier berichtet hatten.

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