Patent

Samsung-Patent: Blutflussmuster als Entsperrmethode

Biometrische Funktionen zum Entsperren von Smartphones sind beliebt geworden, je zuverlässiger und einfacher sie funktionieren. Nun will Samsung neben Fingerabdruck, Gesicht und Iris eine weitere Variante beisteuern: Das Muster des Blutflusses.
Von Stefan Kirchner

Biometrische Sicherheitsfunktionen Blutflussmuster statt Fingerabdruck: Samsung forscht an neuer biometrischer Entsperrfunktion
Fotos: blicsejo - fotolia.com/teltarif.de, Logo: Samsung, Montage: teltarif.de
Heutzutage ist das Entsperren des eigenen Smartphones mit dem Fingerabdruck fast schon zu einer Selbst­verständlichkeit geworden. Selbst Einsteiger-Modelle besitzen die biometrische Technologie. In Flaggschiff-Modellen kommt zunehmend auch Gesichts­erkennung zum Einsatz oder gar die Iris des Auges zum Entsperren.

In einem nun aufgetauchten Patent, eingereicht im Juli 2017 (via SamMobile), von Samsung wird beschrieben, wie das Muster des Blutflusses dazu genutzt werden soll, ein mobiles Gerät zu Entsperren. Angedacht ist das Patent zur Anwendung in Smartphones oder Wearable Devices wie smarte Uhren und Fitnesstracker.

Blutfluss statt Fingerabdruck

Biometrische Sicherheitsfunktionen Blutflussmuster statt Fingerabdruck: Samsung forscht an neuer biometrischer Entsperrfunktion
Fotos: blicsejo - fotolia.com/teltarif.de, Logo: Samsung, Montage: teltarif.de
Gemäß den Forschern von Samsung ist das Muster des Blutflusses eines Menschen nahezu einmalig auf der Welt - ähnlich wie der Fingerabdruck. Ausgangspunkt dafür sind laut dem Patent vor allem die arteriellen Leitungswege, die nie identisch verlaufen. Auf diese Weise könnten die Puls-Sensoren von Smartphones und Smartwatches die Blutfluss­muster an verschiedenen Punkten messen und erkennen. Kurzum, es lassen sich charakteristische Datenmuster für einzelne Nutzer erstellen, so die Überlegung der Samsung-Forscher.

Fraglich ist nur, wo die Technologie aus dem Patent letzten Endes tatsächlich zum Einsatz kommen könnte. Bei Smartphones und dem Finger wäre es zum Beispiel im Winter schwierig, wenn sich wegen der Kälte die Adern verengen, um weniger Wärme durch die Finger nach Außen abzugeben. Spätestens dann wäre die PIN als Absicherung und Alternative zum Entsperren häufiger im Einsatz als gewünscht.

Insofern würde die Technologie vermutlich am ehesten in einer Smartwatch zum Einsatz kommen, die am Handgelenk sitzt und im Winter die meiste Zeit von einer wärmenden Jacke bedeckt ist. Es sei denn, Samsung kombiniert die Daten aus dem Smartphone UND einer Smartwatch, wie es aus einer der Patent-Illustrationen hervorgeht. Biometrische Sicherheitsfunktionen Kombiniert Samsung Smartphone und Smartwatch zur Blutflusserkennung?
Bild: WIPO
Ob und wann das Patent überhaupt verwendet wird, ist ohnehin fraglich. In den vergangenen Jahren gab es schon etliche bekannt gewordene Patente mit Verfahren oder Designs, die bis heute nicht zum Einsatz kommen. Daher kann sich Samsung mit dem Patent rund um die Muster­erkennung des Blut­flusses das technische Prinzip im Allgemeinen sichern, bevor es ein Konkurrent macht.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, dass biometrische Entsperr­methoden nicht zwingend eine verbesserte Sicherheit bedeuten.

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