Veränderung

Klein, mobil, flexibel: Smartphones & Tablets verändern den Markt

Der PC sieht schweren Zeiten entgegen
Von Steffen Herget mit Material von dpa

Das alles sind schlechte Nachrichten für den Halbleiter-Primus Intel, bei dem im Mai 2013 mit dem Abgang von Chef Paul Otellini der Weg für einen Generationswechsel frei wird. Bei einer anderen tragenden Säule der PC-Welt - dem Windows-Riesen Microsoft - hält sich hingegen Langzeit-Chef Steve Ballmer noch fest im Sattel, auch weil nahezu alle angeblichen Kronprinzen in den vergangenen Jahren das Unternehmen verließen. Zuletzt ging der einflussreiche Windows-Chef Steven Sinofsky, der den radikalen Umbau des Betriebssystems mit Windows 8 durchgesetzt hatte.

Microsoft will sich mit der neuen Software in die mobile Ära rüberschwingen: Egal ob auf Smartphone, Tablet oder PC gibt es jetzt eine gemeinsame technische Plattform sowie ein einheitliches Windows-Design mit den großen interaktiven Kacheln. Das sich manche eingefleischten Windows-Nutzer damit zumindest anfangs unwohl fühlen, nimmt der Konzern angesichts der mobilen Zukunft in Kauf.

Microsoft und seine Partner sprechen von einem "PC plus"-Modell, während Apple-Gründer Steve Jobs vor einigen Jahren schon die "Post-PC-Ära" eingeläutet hatte. "Der PC wird seine Vormachtstellung im Computer-Universum an eine Vielzahl verschiedener Geräte verlieren", lautete Jobs' Vision. Apple selbst beschritt diesen Weg als einer der ersten und fand mit dem iPhone 2007 ein Bedienkonzept, das die Smartphones aus der Nische in den Massenmarkt führte. Das Google-Betriebssystem Android mit seiner breiten Palette an Modellen und auch günstigeren Geräten wurde dann zum ultimativen Rammbock für die mobilen Computer. Im dritten Quartal liefen drei von vier verkauften Smartphones mit Android. Apple ist jedoch mit seiner Doppelspitze aus iPhone und dem nach zweieinhalb Jahren immer noch den Tablet-Markt dominierenden iPad weiterhin der mit Abstand profitabelste Player der Branche.

Letztlich geht es allerdings nicht nur darum, wer wie viele Geräte verkauft, sondern um die neue Realität, die mit der Ausbreitung von Smartphones und Tablets einhergeht und ganze Branchen umpflügen kann. Wie wird der Einzelhandel verdauen, dass immer mehr Kunden direkt im Laden den günstigsten Preis prüfen und sich eine Ware bei einem Online-Händler bestellen können? Wie wird sich das Fernsehen mit dem Abfluss der Werbegelder ins Internet verändern? Kann die Buchbranche dem Schicksal der Musikindustrie entgehen, die durch Zögern bei neuen Geschäftsmodellen und Internet-Piraterie dezimiert wurde? Werden mobile Bezahldienste die Tür für neue Geschäftsmodelle öffnen, die bisher nicht möglich waren? Im Jahr 2013 dürften zumindest Konturen der Antworten auf diese Fragen sichtbar werden.

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