Sonoro Stream im Test: Webradio, DAB+, Spotify & mehr
Musik-Streaming wird immer häufiger genutzt und auch das Radio erlebt mit DAB+ und Internet-Empfang gerade eine Renaissance. Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Empfangsgeräten, die Radio und Musik-Dienste abdecken. Wir haben uns das Sonoro Stream einmal angesehen, das sich als vergleichsweise kleines, aber dennoch klangvolles Gerät mit vollem Funktionsumfang vor allem für den Einsatz in Küche, Bad und anderen kleineren Räumen eignet.
Das Sonoro Stream bietet ein spritzwassergeschütztes Gehäuse. Dank wasserdichter Fernbedienung lässt es sich auch in der Dusche oder Badewanne steuern. Für den Einsatz im Badezimmer, das in der Regel eine recht eigene Akustik hat, wurde ein spezieller Equalizer integriert. Basis des Empfängers ist ein Chipsatz von Frontier Nuvola, der auch bei vielen anderen WLAN-Radios zum Einsatz kommt.
DAB+-Empfang mit dem Sonoro Stream
Foto: teltarif.de
Klein, schwer, multifunktional
Der Empfänger ist 148 mal 101 mal 171 Millimeter groß und 1,113 Kilogramm schwer. Er verfügt über einen drei Zoll großem Breitband-Lautsprecher für den Hoch- und Mitteltonbereich. Dazu kommen zwei seitliche Passivtreiber für den Pass. Das Gerät hat ein 2,4 Zoll großes TFT-Farbdisplay an Bord und bietet den Internet-Zugang über WLAN, wobei der 2,4- und 5-GHz-Bereich unterstützt werden.
Die Antennen für DAB+ und UKW sowie für WLAN sind fest installiert. Während man die WLAN-Antenne je nach Empfangssituation am Aufbauort des Radios gut hinter dem Gehäuse verstecken kann, überragt die Antenne für den terrestrischen Radioempfang den Receiver bei weitem. Die Antenne sollte auch voll ausgezogen werden, um optimalen Empfang zu gewährleisten.
Geräte-Rückseite mit Antennen und Anschlüssen
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Erstinbetriebnahme intuitiv möglich
Wir wollten wissen, was das Radio leistet und haben es zunächst einmal über das mitgelieferte Netzteil mit Strom versorgt und in Betrieb genommen. Wer schon einmal ein Radio mit Frontier-Nuvola-Chipsatz in Betrieb genommen hat, wird sich sofort heimisch fühlen. Die Menüführung ist dann bereits bekannt. Aber auch für Neulinge ist die Ersteinrichtung unproblematisch und intuitiv möglich.
Nachdem wir die Internet-Verbindung hergestellt hatten, zeigte das Sonoro Stream ein verfügbares Software-Update an, das wir auch direkt installiert hatten. Welche Änderungen sich dadurch ergeben haben ist nicht bekannt, zumal kein Changelog angezeigt wurde. Direkt nach dem Update reagierte das Menü zunächst sehr langsam auf Eingaben. Davon sollte man sich nicht irritieren lassen. Offenbar laufen im Hintergrund noch letzte Update-Prozesse. Nach wenigen Minuten war wieder eine flüssige Bedienung möglich.
So schlägt sich das Sonoro Stream auf UKW und DAB+
Wir starteten unsere Empfangstests zunächst mit dem klassischen analogen UKW-Radio. Hier ist das Sonoro Stream zwar recht trennscharf. Die Empfindlichkeit könnte jedoch etwas höher sein. Nur Lokalsender konnten rauschfrei empfangen werden. Das war durchaus ein bisschen enttäuschend. Allerdings sind von diesem Manko eigentlich nur Anwender betroffen, die ihr Lieblingsprogramm wirklich nur auf UKW, nicht aber über DAB+ und/oder Internet empfangen können. Das dürfte eher die Ausnahme als die Regel sein.
Auf DAB+ hinterließ das Sonoro Stream einen deutlich besseren Eindruck. Alle ortsüblichen Sender konnten störungsfrei empfangen werden. Das galt im Test im hessischen Spessart neben den bundesweiten Programmen und den hessischen und nordbayerischen Radiostationen auch für den Multiplex des Mitteldeutschen Rundfunks für Thüringen. Die Programmpakete des Südwestrundfunks für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz waren in Fensternähe ebenfalls zu empfangen.
Manuelle Abstimmung möglich
Sowohl für UKW als auch für DAB+ steht neben einem Sendersuchlauf auch die manuelle Frequenz- bzw. Kanalabstimmung zur Verfügung. Das ist in schwierigen Empfangssituationen durchaus sinnvoll. So kann man zunächst den Kanal eines schwach einfallenden DAB+-Multiplexes einstellen und versuchen, die Programme einzulesen. Im Anschluss ist es möglich, über die Antennenausrichtung oder den Aufbauort des Radios den Empfang zu optimieren.
Radio, Musik-Streaming und externe Audioquellen nutzbar
Foto: teltarif.de
Einen Schwachpunkt gibt es beim DAB+-Empfang: Wird ein Programm in mehreren Multiplexen empfangen, so ist nicht gewährleistet, dass das Sonoro Stream den jeweils besten Empfangsweg nutzt. Dieses Problem gibt es auch bei zahlreichen anderen Receivern für das terrestrische Digitalradio. In unserem Test wurde beispielsweise das Programm der Rock Antenne über den regionalen Multiplex aus Unterfranken empfangen, statt den nur 15 Kilometer entfernten Sender des zweiten "Bundesmuxes" zu nutzen, der das Programm ebenfalls überträgt.
Mehr als 55 000 Internetradio-Programme verfügbar
Für den Internetradio-Bereich nutzt das Sonoro Stream die Datenbank von Airable. Das ist das derzeit bestgepflegte Webradio-Portal. Neue Programme werden oft innerhalb von weniger als 24 Stunden nach Sendestart aufgenommen. Ebenso schnell reagieren die Mitarbeiter auf Änderungen bei Stream-Adressen. Nutzer können neue, von Airable bislang nicht gelistete Programme vorschlagen, die dann ebenfalls innerhalb von wenigen Stunden aufgenommen werden.
Neben rund 55 000 lineraren Internetradio-Programmen sind in der Datenbank auch etwa 27 000 Podcasts zu finden. In einer Woche kommen oft rund 10 000 Änderungen zusammen. Diese Aktualität sucht ihresgleichen. Da können andere Webradio-Aggregatoren wie vTuner, TuneIn Radio oder Radio.de nicht einmal ansatzweise mithalten. Von diesem vorbildlichen Service profitieren auch die Besitzer des Sonoro Stream.
Gute Favoriten-Verwaltung für UKW, DAB+ und Internetradio
Frontier Nuvola bietet auch ein Online-Portal, das es ermöglicht, Favoriten geräteübergreifend zu verwalten. Wer also mehrere WLAN-Radios besitzt, die auf der Frontier-Novola-Technik aufsetzen, können diese Geräte im Portal registrieren. Wir hatten einen solchen Zugang bereits für Empfangsgeräte anderer Hersteller. Nachdem wir das Sonoro Stream registriert hatten, waren die bereits angelegten Favoriten auch auf diesem Empfänger verfügbar.
Das Sonoro Stream verfügt über je 30 Speicherplätze für UKW, DAB+ und Internetradio. So hat der Anwender einen schnellen Zugriff auf die Programme, die er am liebsten hört. Auf der Fernbedienung, die zum Lieferumfang gehört, können die ersten fünf Speicher direkt angesteuert werden. Für die weiteren Favoriten muss ein dafür vorgesehener Menüpunkt aufgerufen werden.
Musikstreaming mit Spotify, Deezer und Amazon Music
Neben dem Hörfunkempfang unterstützt das Sonoro Stream auch die Musik-Streamingdienste Spotify, Deezer und Amazon Music. Für Spotify kommt dabei die Spotify-Connect-Technik zum Einsatz. Der Nutzer entscheidet am Smartphone oder Tablet, welche Musiktitel, Alben oder Playlists er hören möchte. Dazu wird das Sonoro Stream als Wiedergabe-Gerät ausgewählt. Die Musik ist dann über das WLAN-Radio anstelle des kleinen Handy-Lautsprechers zu hören.
Seitliche Ansicht mit USB-Buchse
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Abseits dessen kann der Käufer auch eigene Audioquellen nutzen. Das Gerät verfügt über eine Bluetooth-Schnittstelle und einen Aux-Eingang. Dazu steht ein USB-A-Anschluss zur Verfügung, sodass sich auch USB-Sticks mit dem Empfänger verbinden lassen, um die dort gespeicherten Audiodateien wiederzugeben. Nicht zuletzt kann das Sonoro Stream auch als Netzwerk-Player dienen, um auf einer Netzwerk-Festplatte gespeicherte Musik wiederzugeben.
Sound und weitere Features
Der Klang des Sonoro Stream ist gut. Es ist erstaunlich, wie voluminös der Sound aus einem vergleichsweise kleinen Gerät ist. Schade ist es allerdings, dass der Hersteller keine Stereo-Lautsprecher verbaut hat. Funktionen wie ein Sleep Timer und ein Wecker runden das Portfolio ab. Mit einer UVP von 260 Euro ist das Sonoro Stream zwar kein Schnäppchen. Dafür bekommt man aber ein Gerät, das gut verarbeitet ist, einen satten Sound bietet und zuverlässig arbeitet.
Was wir im Test vermisst haben? Ein Anschluss für eine externe Antenne wäre schön, um den UKW- und DAB+-Empfang weiter zu verbessern. Dazu wäre eine Option für einen zweiten Lautsprecher nett, der dann für Stereo-Klang sorgen könnte. Ansonsten bekommt man mit dem Sonoro Stream ein sehr gutes Rundum-Paket für Radio, Musikstreaming und die Wiedergabe von eigenen Audioquellen.
Übrigens: Mit etwas Glück können Sie das Sonoro Stream sogar gewinnen.