Massenspeicher

Solid State Drive: Vor- und Nachteile von Flash-Festplatten

Mit Gratis-Tools die Schreib- und Leserate einer SSD ermitteln
Von mit Material von dpa

SSD-Speicher ist ein beliebtes Mittel, die letzten Leistungsreserven aus einem PC herauszukitzeln. Weil die Solid State Drives genannten Festplatten auf Flashspeicher-Basis ohne bewegliche Teile auskommen, arbeiten sie deutlich leiser und sind zudem schneller und stabiler als herkömmliche Festplatten. "SSDs sind für Desktop-PCs und Notebooks absolut empfehlenswert, da sie die Arbeit am Rechner spürbar beschleunigen", sagt Nils Raettig, Redakteur der Zeitschrift "PC Praxis". "Insbesondere die hohen Transferraten bieten große Vorteile, da der PC und installierte Programme so merklich schneller starten können."

Solid State Drive: Vor- und Nachteile von Flash-Festplatten Solid State Drive: Vor- und Nachteile von Flash-Festplatten
Bild: Kingston
SSDs gibt es zum Nachrüsten in den Größen 2,5 und 3,5 Zoll. Wer sich eine solche Platte zulegen will, sollte daher zunächst überprüfen, welches Format in den eigenen Rechner passt. Kleine Modelle werden oft mit einem Einbaurahmen ausgeliefert und lassen sich so in 3,5-Zoll-Schächte einbauen. Auch die Anschlussmöglichkeit will überprüft sein: Wer eine SSD mit dem neuen, schnelleren Standard SATA 3 verwenden will, benötigt den entsprechenden Controller auf dem Mainboard. Es gibt zwar spezielle Steckkarten, um SATA-3-Platten auch in anderen Rechnern anzuschließen, doch der Geschwindigkeitsvorteil im Vergleich zu anderen SSDs geht damit verloren.

SSDs derzeit immer noch teurer als magnetische Festplatten

"Der größte Nachteil von SSDs ist ihr vergleichsweise hoher Preis", sagt Nils Raettig. Eine SSD mit einer Größe von 64 GB kostet derzeit etwa 75 Euro, für 240 GB werden etwa 250 Euro fällig. Im Vergleich mit herkömmlichen magnetischen Festplatten, bei denen es eine Kapazität von zwei Terabyte für etwa 125 Euro gibt, ist das eine Menge Geld.

Wer nicht ganz so viel ausgeben will, kann eine kleine SSD nur für das Betriebssystem nutzen und Musik, Filme und Programme weiter auf einer herkömmlichen Festplatte aufbewahren. Das System läuft dann trotzdem schneller und ruhiger, die Daten verschwenden aber keinen teuren Speicherplatz. "Die Investition lohnt sich in jedem Fall", findet Raettig. Denn herkömmliche Festplatten brauchen aufgrund des eingebauten Motors, der die Schreib-/Leseköpfe steuert, für einen Datenzugriff grundsätzlich länger als der Zugriff auf Flash-Speicher. Zudem sind die Festplatten mit Flashspeicher unempfindlicher gegenüber Bewegungen oder Temperaturschwankungen.

Lebensdauer einer SSD meist kürzer als die einer magnetischen Festplatte

Es gibt aber neben dem hohen Preis auch noch weitere Nachteile. Die einzelnen Speicherblöcke einer SSD lassen nur eine begrenzte Anzahl an Schreibvorgängen zu, ihre Lebensdauer ist also begrenzt. Aus diesem Grund haben SSDs spezielle Controller, die die Schreibvorgänge gleichmäßig auf die Speicherblöcke verteilen. Je aktueller die Firmware, desto besser funktioniert dieses sogenannte Wear Levelling - ein regelmäßiges Update lohnt sich also.

Um darüber hinaus die Zahl der Schreibvorgänge insgesamt zu reduzieren, muss das Betriebssystem entsprechend eingestellt sein. Besonders leicht ist das mit Windows 7: Die aktuelle Version des Microsoft-Betriebssystems erkennt die modernen Festplatten bei der Installation und passt Startpartitionen, Systemdienste und Einstellungen entsprechend an. Wird das System dagegen nicht installiert, sondern nur auf die neue Platte kopiert, arbeiten Festplatte und Windows nicht optimal zusammen.

Auf der zweiten Seite lesen Sie, wie die Speicherverwaltung bei SSDs funktioniert, wie Sie die Transferrate Ihres Flash-Speichers selbst ermitteln können und was uns zukünftig bei SSDs erwartet.

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