Neue Tablet-Generation

Surface Pro 3 ausprobiert: Das kann Microsofts MacBook-Air-Killer

Im Rahmen einer Preview-Veranstaltung zur IFA hat Microsoft sein Tablet Surface Pro 3 erstmals der deutschen Presse vorgeführt. Wir hatten die Gelegenheit, es einige Minuten auszuprobieren und zeigen Ihnen, ob Microsoft Kritikpunkte beim Vorgänger ausmerzen konnte.
Aus Hamburg berichtet Hans-Georg Kluge

Surface Pro 3 ausprobiert: Das kann Microsofts MacBook-Air-Killer MicroSoft Surface Pro 3 im Hands-On
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Mit dem Surface Pro 3 hat Microsoft im Mai eine neue Generation seiner Windows-Tablet-Reihe vorgestellt. In den Surface-Pro-3-Tablets kommen leistungsstarke Intel-Core-Prozessoren zum Einsatz. In Hamburg zeigte Microsoft im Rahmen einer Preview-Veranstaltung zur IFA ein Testexemplar den anwesenden Journalisten. Wir hatten die Gelegenheit, das Tablet in die Hand zu nehmen und auszuprobieren.

In Deutschland gibt es derzeit nur die Möglichkeit, die Tablets im Microsoft-Store vorzubestellen. Ab Ende August wird das Surface Pro 3 im Einzelhandel und online verfügbar sein.

Erster Eindruck: Imposantes Display und die alte Tastaturschwäche

Surface Pro 3 ausprobiert: Das kann Microsofts MacBook-Air-Killer MicroSoft Surface Pro 3 im Hands-On
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Optisch hat Microsoft das Surface Pro 3 nicht umfassend überarbeitet. Allerdings ist es etwas dünner und leichter geworden. Das Display ist auf eine Diagonale von 12 Zoll angewachsen und zeigt Inhalte mit einer Auflösung von 2 160 mal 1 440 Pixel an. Microsoft nennt den Bildschirm "pixelfree display". Die Pixeldichte ist tatsächlich so hoch, dass wir bei der Schrift keine einzelnen Pixel(-ränder) mehr erkennen konnten. Das Display hat einen recht weiten Betrachtungswinkel, sodass wir auch bei schräger Draufsicht die Inhalte auf dem Screen erkennen konnten.

Microsoft Surface Pro 3

Das bekannte Type Cover hat Microsoft überarbeitet. Unserem Eindruck nach ist es etwas stabiler und neigt weniger dazu, durchzubiegen, wenn es nicht auf einer stabilen Oberfläche aufliegt. Zusätzlich lässt es sich mit einer zweiten Magnetreihe am Tablet befestigen. Das soll die "Lapability" erhöhen. Dieser Marketing-Begriff soll aussagen, dass das Tablet auch auf dem Schoß gut zu bedienen ist. Dazu passt, dass der Tabletständer Kickstand jetzt eine frei justierbare Position einnehmen kann.

Surface Pro 3 ausprobiert: Das kann Microsofts MacBook-Air-Killer Tabletständer Kickstand kann eine frei justierbare Position einnehmen
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
In unserem Test hat sich die "Lapability" aber nicht vollständig bestätigt. Auf unserem Schoß hatten wir zunächst das Gefühl, dass das Tablet recht stabil aufsitzt. Das lag daran, dass wir zum einen den Winkel genau anpassen konnten, zum anderen aber auch an der stabilen Verbindung zwischen Type Cover und Tablet. Zum Medienkonsum dürfte das Tablet also tatsächlich recht gut auf dem Schoß Platz finden - ein längerer Test muss das aber erst noch bestätigen. Intensives Tippen auf dem Type Cover war aber unangenehm - wie schon bei den früheren Generationen. Das lag daran, dass das Type Cover recht hohl klang, sodass sich kein schönes Tipp-Gefühl ergab. Unser kurzer Test konnte nicht belegen, dass die Type Cover ohne stabile Oberflächen gut funktionieren.

Surface Pro 3 ausprobiert: Das kann Microsofts MacBook-Air-Killer Type Cover scheint nun stabiler als bisher
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Microsoft hat das Gewicht nach eigenen Angaben auf 798 Gramm reduziert, der Vorgänger wog noch etwas über 900 Gramm. Wir konnten es daher komfortabler in der Hand halten - für längere Lese-Sessions ist das Tablet vermutlich aber doch ein wenig zu schwer. Als E-Book-Reader ist das Tablet aber auch nicht konzipiert.

Features: Stift mit Onenote-Anbindung

Das Tablet hat ungefähr die Größe eines Din-A4-Blatts. Daher soll es auch als digitaler Notizblock dienen, so die Idee von Microsoft. Im Zentrum steht dabei die Software Onenote. Diese dient dazu, handschriftliche Notizen aufzunehmen. Dafür gibt es einen neu entwickelten Stift, der Eingaben wie auf Papier ermöglichen soll. Unserem Eindruck nach reagiert er drucksensitiv. Das Tablet ist schlau genug, um bei Stifteingabe zu erkennen, dass der Handballen auf dem Display keine Eingabe auslösen soll - dies funktionierte im Test.

Surface Pro 3 ausprobiert: Das kann Microsofts MacBook-Air-Killer Tippen auf dem Type Cover ist eher unangenehm
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Digitale Stifte, auch Stylus genannt, hatten bislang einen Vorteil: Sie kamen ohne Feder-Knopf, der den Stift ein- und ausfahren ließ. Gerade im Büro oder während Meetings konnten Kugelschreiber-Besitzer ihre Mitmenschen durch andauernde Klick-Geräusche in den Wahnsinn treiben. Der Surface Pen hat ebenfalls einen solchen Knopf (der unserem Eindruck nach aber nicht ganz so laut wie ein Kugelschreiber war). Drückt der Nutzer diesen, so öffnet sich sofort Onenote und erlaubt, Notizen aufzuzeichnen. Das funktioniert auch aus dem Standby heraus. Bei erneutem Drücken des Knopfes speichert Onenote die Kritzelei und öffnet ein neues Blatt. Die Notizsoftware Onenote soll laut Microsoft mitgeliefert werden. Microsoft Office ist jedoch nicht vorinstalliert.

Windows 8.1 auf dem Surface Pro 3

Die Performance des Testgeräts war zufriedenstellend. Fenster bewegten sich nicht ganz flüssig auf dem Display, wenn wir sie mit dem Zeigefinger über das Display bugsierten. Anwendungsstarts erfolgten zügig.

Surface Pro 3 ausprobiert: Das kann Microsofts MacBook-Air-Killer Type Cover lässt es sich mit einer zweiten Magnetreihe am Tablet befestigen
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Unser erster Eindruck war insgesamt positiv. Ob Microsoft im September die Herzen der Kunden erwärmen kann, muss aber vorerst noch offen bleiben. An einigen Stellen gibt es wichtige Verbesserungen, allerdings kann das Surface Pro 3 gerade den Kritikpunkt der Texteingabe über die Type Cover nicht ausmerzen. Mit dem Display hat Microsoft sicherlich ins Schwarze getroffen. Ob das auch für Akkulaufzeit gilt und wie sich das Tablet im Alltag schlägt, kann letztlich erst ein intensiver Test zeigen. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Eine LTE-Version des Surface Pro 3 wird es in Deutschland vorerst nicht geben. In den USA wurde das Surface 2 mit LTE bereits im März dieses Jahres vorgestellt.

Was uns am Surfcae Pro 2 gefiel und warum wir dennoch einige Kritik äußern mussten, erfahren Sie in unserem Testbericht zum Surface Pro 2.

Weitere Hands-On-Tests von teltarif.de