TCL Plex: Das erste Smartphone von TCL ausprobiert
TCL Plex: Das Display nimmt die Lichtfarbe der Umgebung an
Bild. teltarif.de / Alexander Kuch
TCL ist ein chinesischer Elektronikkonzern, der es längere Zeit nicht einfach hatte, sich auf dem in vielen Bereichen gesättigten europäischen Markt zu etablieren. In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland immerhin Fernseher und Soundbars bekannt, mit diesen Produkten erobert TCL in Deutschland und anderen europäischen Ländern zusehends Marktanteile.
Um einen Fuß in den umkämpften Smartphone-Markt zu setzen, erwarb TCL zunächst die Smartphone-Sparten von Alcatel und Blackberry und fertigte Geräte unter diesen Namen. Doch nun zur IFA 2019 traut sich TCL und bringt ein erstes Smartphone unter seinem eigenen Namen nach Europa - das TCL Plex. Wir konnten es bereits auf der Messe ausprobieren.
TCL Plex: Das Display nimmt die Lichtfarbe der Umgebung an
Bild. teltarif.de / Alexander Kuch
Ein Smartphone für die bisherigen TV-Anwender
Was kann TCL mit seinem Smartphone noch für einen Blumentopf gewinnen, nachdem aufgrund des übersättigten Marktes bereits erste Smartphone-Hersteller wieder das Handtuch geworfen haben? Auf der Pressekonferenz stellte TCL seine Kompetenz im Bereich der Display- und Audiotechnik heraus. Außerdem habe man die Android-9-Benutzeroberfläche des TCL Plex an die Oberfläche der TCL-Fernseher angepasst.
Es sieht also so aus, als ob TCL gar nicht unbedingt ganz neue Kunden für sein Smartphone gewinnen, sondern das Smartphone überwiegend seinen TV-Kunden empfehlen will, die mit dem Look and Feel von TCL-Produkten bereits vertraut sind. Das TCL Plex soll die nahtlose Steuerung ausgewählter TCL Smart-TVs dank der vollständigen Integration über TCL T-Cast, eine Fernbedienungs- und Smart-TV-Assistent-App ermöglichen. Zudem ist eine gleichzeitige Verbindung mit bis zu vier Bluetooth-Lautsprechern oder die Kopplung mit bis zu vier Bluetooth-Kopfhörern möglich.
Hauptkameras auf der Rückseite
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Das 6,53-Zoll-Display hat TCL wie gesagt selbst gefertigt und es verfügt über eine außergewöhnliche Hintergrundbeleuchtung. Denn diese passt sich nicht nur wie bei anderen Smartphones in der Helligkeit der Umgebung an, sondern auch in der Farbtemperatur. Ob das wirklich sinnvoll ist, davon waren wir im ersten Test nicht restlos überzeugt. In der Messehalle herrschte eine Mischung aus blauem und rotem Licht - und tatsächlich nahmen nun auch weiße Flächen auf dem Display eine leicht rosarote Färbung an. Das mag zwar augenschonend sein - uns war es etwas zu dunkel und wir mussten die Helligkeit manuell etwas höher stellen. Letztendlich muss man in einem ausführlicheren Test noch bei Tageslicht ausprobieren, ob das Feature wirklich sinnvoll ist oder eher nervt.
Konzept einer transparenten smarten Brille
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Rutschiges Gehäuse und drei Haupt-Kameras
Die äußere Hülle des TCL Plex ist auf den ersten Blick ordentlich verarbeitet, allerdings etwas glitschig. Es ist komplett aus Glas gefertigt und in den Farben Opalweiß und Obsidianschwarz erhältlich. Uns persönlich wäre es etwas zu rutschig, bei uns würde das Smartphone wohl in einem griffigen Case verschwinden.
Die Triple-Hauptkamera besteht aus einer 48-Megapixel-Hauptkamera mit Sony-Sensor, einer Low-Light-Kamera und einer Ultra-Weitwinkel-Kamera. Insbesondere die Low-Light-Kamera soll nicht nur Fotos bei schlechtem Licht, sondern auch in der Dämmerung und bei Nacht oder in dunklen Räumen aufgenommene Videos deutlich heller machen. Ob das stimmt, muss ebenfalls ein Test zeigen. Das TCL Plex wird 329 Euro kosten.
TCL wagte auf der IFA auch schon einen Ausblick auf die Zukunft, die bei anderen Herstellern bereits begonnen hat. Der Konzern zeigte den Prototyp eines faltbaren Geräts, das aber noch nicht zum Anfassen ausgestellt wurde. Interessanter war hingegen die Eigenentwicklung einer smarten Brille, die einfach nur den Bildschirm des Smartphones auf eine Brille übertrug. Gegenüber typischen, geschlossenen VR-Brillen ist die Brillen-Studie von TCL aber absichtlich transparent, sodass man gleichzeitig vorbeilaufende Personen oder Haustiere beobachten kann.