Unterlassungserklärung

Verbraucherzentrale will Telekom-Datendrossel verbieten lassen

Focus: VZ NRW fordert Unterlassungserklärung von Deutscher Telekom
Von Thorsten Neuhetzki

Datendrossel der Telekom: Die Verbraucherschützer wollen eine Unterlassungserklärung. Datendrossel der Telekom: Die Verbraucherschützer wollen eine Unterlassungserklärung.
Foto: Deutsche Telekom
Die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen will der Deutschen Telekom das Drosseln von DSL-Flatrates verbieten lassen. Das meldet das Nachrichtenmagazin Focus heute vorab. Ein Sprecher der Verbraucherzentrale sagte, es bestehe "Wiederholungsgefahr", auch wenn der Konzern seine Pläne abgemildert habe.

Die Deutsche Telekom hatte im Frühjahr angekündigt, dass alle DSL-Verträge, die ab 2. Mai geschlossen oder verändert würden, mit einer Datendrossel versehen werden würden, die ab 2016 greift. Zunächst war geplant, die Datenverbindungen ab einem von der eigentlichen Geschwindigkeit abhängigen monatlichen Volumen auf 384 kBit/s zu drosseln. Einige Wochen später ruderte die Telekom hier jedoch zurück und hob die Untergrenze auf 2 MBit/s im Up- und Downstream an, wobei der Upstream nur für Anschlüsse per VDSL und Glasfaser relevant ist.

Verbraucherschützer wollen Sicherheit für Verbraucher

Datendrossel der Telekom: Die Verbraucherschützer wollen eine Unterlassungserklärung. Datendrossel der Telekom: Die Verbraucherschützer wollen eine Unterlassungserklärung.
Foto: Deutsche Telekom
Die Verbraucherzentrale fordert dem Bericht nach, dass der Konzern eine Unterlassungserklärung abgibt, künftig ähnlich drastische Geschwindigkeitskappungen nicht mehr vorzunehmen. Die Deutsche Telekom hat eine solche Erklärung bislang nicht unterzeichnet. Der Sprecher der Verbraucherzentrale sagte: "Wir wollen ein Grundsatzurteil, das dem Verbraucher Sicherheit verschafft." Das deutet darauf hin, dass die Verbraucherschützer notfalls auch gerichtlich gegen die Drossel vorgehen wollen.

Die Telekom hatte zuletzt betont, dass konkrete Zahlen für 2016 noch nicht feststehen. So kursieren derzeit zwar die von der Telekom selbst in Umlauf gebrachten Zahlen von eine Grenze bei 75 GB bei einem 16-MBit/s-Anschluss, allerdings würde man sich 2016 anschauen, was die Kunden für Anforderungen haben. Die Grenzen würden dann entsprechend angepasst und sollen auch nicht statisch sein.

Mehr zum Thema Drosselung