Netztest

Mobiles Internet im Netz der Deut­schen Telekom im Test

Im Frühjahr waren wir wieder zwei Monate lang in Deutschland unterwegs, um die Qualität des mobilen Internet-Zugangs zu testen. Zum Auftakt berichten wir über unsere Erfahrungen im Telekom-Netz.
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Das LTE-Netz der Deutschen Telekom überzeugte im Test mit einer in der Regel sehr guten Performance. Selbst während einer Großveranstaltung wie dem Public Viewing zum DFB-Pokalfinale in der Frankfurter Commerzbank Arena kam es kaum zu Performance-Problemen. Erst nach Spielende kam der Online-Zugang ins Stocken, die Smartphones buchten sich zum Teil automatisch vom 4G- ins 3G- oder sogar ins 2G-Netz um.

Überraschend schlecht war die LTE-Versorgung auf dem Messegelände von Friedrichshafen, das wir anlässlich der Fachmesse HAM Radio Anfang Juni besucht haben. In den Messehallen schalteten die Smartphones immer wieder auf UMTS zurück. Hier könnte die Grenznähe zu Österreich und der Schweiz dafür sorgen, dass die deutschen Mobilfunknetze nicht mit voller Leistung arbeiten. So war in Konstanz - unmittelbar an der Grenze zur Schweiz - sogar nur das GSM-Netz mit EDGE-Internet verfügbar. Guter LTE-Ausbau auch in der Fläche Guter LTE-Ausbau auch in der Fläche
Foto: Telekom, Screenshot: teltarif.de

Indoor-Empfangsprobleme bleiben

Auch wenn die Telekom seit mehreren Jahren LTE auch in Städten in den Frequenzbereichen um 800 bzw. 900 MHz ausbaut, kommt es nach wie vor zu Problemen beim 4G-Empfang in Gebäuden. Kann man im Freien problemlos über eine schnelle 4G-Verbindung im Internet surfen, so bricht das LTE-Signal innerhalb geschlossener Räume nicht selten zusammen, insbesondere an Standorten, wo die Telekom mit LTE nur auf 1800 oder 2600 MHz funkt, wo die Ausbreitungsbedingungen für die Indoor-Versorgung physikalisch bedingt schlechter als auf niedrigeren Frequenzen ist.

Beispiel München: Hier haben wir am Hauptbahnhof und in der Landsberger Straße Datenraten von 45 bis 47 MBit/s im Downstream sowie 28 bis 39 MBit/s im Upstream über LTE gemessen und die Pingzeiten lagen bei 30 ms. Im Hotel Roomers, das wir anlässlich einer Presseveranstaltung besucht haben, hatten wir jedoch nur EDGE zur Verfügung. So stand der Internet-Zugang nur mit 170 kBit/s im Downstream und 70 kBit/s im Upstream bei Ansprechzeiten um 135 bis 140 ms zur Verfügung.

Spitzenwerte in Großstädten

Den Spitzenwert beim diesjährigen Netztest haben wir in Frankfurt am Main (Ginnheim) mit 122 MBit/s im Downstream gemessen. Der Upstream-Wert lag allerdings bei nur 6,6 MBit/s und die Ansprechzeiten waren bei 30 bis 40 ms. Im benachbarten Offenbach am Main kamen wir zwar "nur" auf 119 MBit/s im Downstream, dafür aber auf 56,6 MBit/s im Upstream. Die Pingzeiten lagen auf einem ähnlichen Niveau wie in Frankfurt am Main.

In Berlin-Wilmersdorf haben wir bei Download-Tests 121 MBit/s erreicht, bei Uploads 30,1 MBit/s, während die Antwortzeiten bei 38 ms lagen. Allerdings zeigten weitere Messungen in der Bundeshauptstadt auch, dass das 4G-Netz der Deutschen Telekom punktuell unter Überlastungserscheinungen leidet. In Alt-Moabit war die Peformance mit 13,2 MBit/s im Downstream und 11,9 MBit/s im Upstream bei Pingzeiten um 42 ms zwar noch ausreichend, für LTE-Verhältnisse aber eher schlecht.

Auf der dritten und letzten Seite lesen Sie mehr über unsere Netztest-Resultate in kleineren Städten und beim Streaming auf der Autobahn.

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