Telekom erfolgreicher als erwartet: Prognose erhöht
Tim Höttges: "In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld wachsen wir weiter"
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Die Deutsche Telekom hat ihre Jahresziele erneut angehoben. Überraschend gut lief es zuletzt auf dem Heimatmarkt, wo die Telekom neben einer besseren Umsatzentwicklung bei den neuen Vertragskunden punkten konnte. Wettbewerber ächzten zuletzt unter den verbraucherfreundlicheren Kündigungsrechten.
Nach Abzug von Kündigungen seien im zweiten Quartal 194.000 neue Vertragskunden unter der eigenen Marke und damit mehr als im Vorjahresquartal hinzugekommen, teilte das im Dax notierte Unternehmen heute in Bonn mit. Im Mobilfunk lag das Wachstum der Service-Umsätze nach Telekom-Angaben bei 2,6 Prozent und damit auf dem Niveau der Vorquartale.
"In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld wachsen wir weiter", sagte Tim Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. "Wir liegen dieses Jahr weiterhin gut im Plan für unsere ambitionierten Ziele aus dem Kapitalmarkttag 2021. Unsere Investitionen zahlen sich aus."
Telekom und Wettbewerber bekommen neues TKG zu spüren
Tim Höttges: "In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld wachsen wir weiter"
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Allerdings bekommt die Telekom inzwischen auch die Änderungen im Telekommunikationsgesetz (TKG) zu spüren: Mit rund 45.000 neuen Breitbandanschlüssen hat sich der Wert gegenüber dem Vorjahr mehr als halbiert. Automatisch verlängerte Verträge können mittlerweile nach Ablauf der Mindestlaufzeit nach einem Monat und nicht erst nach einem Jahr gekündigt werden.
Auch bei den Wettbewerbern gehen die neuen Kündigungsregelungen nicht spurlos vorbei: So konnte zwar Telefonica Deutschland ein deutliches Plus bei neuen Vertragskunden vermelden. Der britische Konkurrent Vodafone erzielte hierzulande dagegen nur ein minimales Plus, und auch die United-Internet-Tochter 1&1 hatte zu kämpfen.
Umsatz kletterte um sechs Prozent
Der Konzernumsatz der Telekom kletterte im Zeitraum von April bis Juni um fast sechs Prozent auf etwa 28 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft, also bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Portfolioveränderungen, trat der Erlös aber auf der Stelle.
Als um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) blieben rund 9,9 Milliarden Euro übrig - ein Plus von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich sank der Nettogewinn auch wegen der Kosten infolge der Fusion der Tochter T-Mobile US mit Sprint sowie wegen eines Vergleichs nach einem Hackerangriff um rund 22 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro.
Für das Gesamtjahr will die Deutsche Telekom beim operativen Ergebnis nun etwas mehr erreichen als bislang. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten dürfte im laufenden Jahr auf rund 37 Milliarden Euro steigen, hieß es. Bislang hatte der Konzern nach einer ersten Anhebung mehr als 36,6 Milliarden Euro angepeilt. 2021 erzielte die Telekom einen bereinigten Betriebsgewinn von 36,5 Milliarden Euro.
Zuvor hatte bereits die Tochter T-Mobile US ihre Ziele erhöht. Die Zahl der Vertragskunden der amerikanischen Telekom-Tochter soll in diesem Jahr um 6 bis 6,3 Millionen steigen, rund 600.000 Neukunden mehr als noch nach Ende des ersten Quartals erwartet. Allein im zweiten Quartal 2022 konnte T-Mobile US 1,7 Millionen Neukunden gewinnen. Das sei ein Rekord.
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