Versatel-Glasfasernetz jetzt 52 000 Kilometer lang
Eine schematische Darstellung des Versatel-Netzes
Quelle: Versatel
Versatel hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt zu einem von mehreren großen deutschen
Glasfaser- und Vernetzungsanbietern entwickelt, der nicht nur Leitungen einkauft und
an andere verkauft, sondern auch selbst verlegt. Aktuell verfügt das Unternehmen mit Sitz in
Düsseldorf über ein Glasfasernetz mit einer Länge von 52 000 Kilometern.
Das gab der Anbieter heute bekannt.
Zum Zuwachs trug unter anderem ein Auftrag von E-Plus bei. Ende 2011 hatten der Festnetzanbieter
und der Mobilfunker eine Zusammenarbeit bekannt gegeben. Versatel sollte zentrale Standorte und Sendemasten
von E-Plus über das eigene Glasfaser-Netz anbinden. Zum Zeitpunkt der Vereinbarung hatte Versatel noch
45 000 Kilometer eigene Glasfaserleitungen, binnen 16 Monaten sind also knapp 7 000 Kilometer
hinzu gekommen.
Dabei hat Versatel nicht alles selbst gebaut, sondern hat mit KielNET auch einen Anbieter übernommen,
der ein eigenes Netz vorweisen konnte. Dieses Netz kann Versatel in das eigene Netz integrieren.
"Der kontinuierliche Ausbau unserer Infrastruktur ist ein gezieltes Investment in den Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit. Im vergangenen Jahr hat Versatel seine On- und Near-Net-Bereiche vergrößert, um dauerhaft von der steigenden Breitband-Nachfrage profitieren zu können", sagt Johannes Pruchnow, Vorsitzender der Geschäftsführung von Versatel. Versatel bindet zahlreiche mittelständische und große Unternehmen direkt über die eigenen Glasfaserleitungen an. In den vergangenen Monaten waren unter anderem Verträge mit Accor Deutschland und dem Technik-Versender Cyberport bekannt geworden. Auch der NDR nutzt die Glasfaserleitungen von Versatel, um die eigenen Programminhalte zwischen den verschiedenen Studios auszutauschen.
Privatkunden werden von Versatel weiterhin bedient
Eine schematische Darstellung des Versatel-Netzes
Quelle: Versatel
Im Privatkundenmarkt kann Versatel weiterhin Bestandskunden vorweisen und
nimmt auch neue Kunden an, bewirbt die Angebote jedoch nicht aktiv.
Die Angebote gehören jedoch nicht zu den günstigsten am Markt und beschränken
sich auf Datenraten von maximal 16 MBit/s. Glasfaseranschlüsse werden für
Privatkunden nicht realisiert. Nach eigenen Angaben ist Versatel in mehr als 900 Hauptverteilern
der Telekom vertreten. Über diese werden die klassischen DSL-Anschlüsse realisiert.
Versatel war bis vor einem Jahr an der Börse notiert, ist seit Dezember jedoch wieder eine GmbH. Nach sechs Jahren endete damit die Zeit als Aktiengesellschaft. Von dem Wandel in eine GmbH versprach sich das Unternehmen zusätzliche Flexibilität, die es als börsennotierte Firma mit verschiedenen Anteilseignern nicht hatte.