Schleswig-Holstein

Versatel übernimmt Kieler Lokalanbieter KielNET

Langfristige Kooperation zwischen Versatel und Stadtwerken Kiel
Von Thorsten Neuhetzki

KielNET wird von Versatel übernommen KielNET wird von Versatel übernommen
Screenshot: teltarif.de
Versatel übernimmt zu 100 Prozent die Anteile an dem lokalen Telekommunikationsanbieter KielNET. Die Stadtwerke Kiel sowie freenet Cityline, eine hundertprozentige Tochter der freenet AG, veräußern im Zuge dessen die Anteile von jeweils 50 Prozent an der KielNET. Im Rahmen dieser Übernahme wurde zwischen Versatel und den Stadtwerken Kiel eine langfristige Infrastrukturkooperation vereinbart. KielNET wurde 1996 gegründet. "Mit der KielNET vervollständigt Versatel die Präsenz im Norden Deutschlands", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Versatel hatte bereits 2004 die damalige KomTel übernommen, die seitdem als Versatel Nord firmiert. Versatel selbst formuliert das als "Wurzeln in Schleswig-Holstein". Das Unternehmen verfügt über eine breite Kundenbasis sowie Glasfaserinfrastruktur. So wurden teilweise VDSL-Netze aber auch echte Glasfasernetze bis zum Kunden aufgebaut.

KielNET wird von Versatel übernommen KielNET wird von Versatel übernommen
Screenshot: teltarif.de
Zur Stärkung der Infrastruktur in der Region haben Versatel und die Stadtwerke Kiel im Rahmen der Übernahme der KielNET einen umfassenden und langfristigen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Ziel sei es demnach, den Unternehmen und Privatkunden in der Region der Zukunftspartner für Vernetzungsleistungen und hohe Bandbreiten zu sein.

freenet und Stadtwerke zufrieden mit Verkauf

"Versatel ist im Norden tief verwurzelt, infrastrukturell bestens aufgestellt und freut sich über eine sehr gute Kundenbasis", sagt Johannes Pruchnow, Vorstandsvorsitzender der Versatel. Die Übernahme der KielNET ist damit eine natürliche und logische Ergänzung unseres Unternehmens. In Zukunft werden wir gemeinsam die Führungsposition von Versatel im Norden Deutschlands ausbauen". freenet setzt mit dem Verkauf der KielNET-Anteile seine Strategie, sich auf das Kerngeschäft Mobilfunk und mobiles Internet zu fokussieren, fort. In Versatel sieht man "einen neuen, guten Hafen" für KielNET.

"KielNET hat sich in den vergangenen Jahren über einen hervorragenden Kundenservice und eine solide Markenführung einen sehr guten Ruf erworben", heißt es vom Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke Kiel Stefan Grützmacher. Um dem Unternehmen auf dem sich rasant wandelnden Telekommunikationsmarkt eine Zukunft zu erhalten, seien jedoch umfangreiche Investitionen notwendig. Mit Versatel habe KielNET einen neuen Eigentümer, mit dem die Marktstellung in der Region und Weiterentwicklung des Unternehmens gesichert werden könne.

Zumindest vorerst keine Änderungen für die Kunden

Die Zustimmung der Kartellbehörden zu der Übernahme steht noch aus. Für Kunden der KielNET ändert sich im Rahmen der Übernahme nichts. "Die Zufriedenheit der Kunden mit ihrem Telekommunikationsanbieter ist sehr hoch, der Name in der Region überdurchschnittlich bekannt und mit durchweg positiven Attributen belegt", heißt es in der Mitteilung der Versatel zur Übernahme. Das könnte sogar bedeuten, dass der Name KielNET zumindest vorerst bestehen bleibt. Das ist in sofern ungewöhnlich, als das Versatel die Namen der bisherigen Übernahmekandidaten tesion, KomTel, Tropolys, Berlikomm oder Vew Telnet nicht fortgeführt hat.

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