Bis zu 250 MBit/s: Breitband für Dr. Brinkmann
M-net baut in Aislingen, Kempten und Schwiftung sein Glasfasernetz aus
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Andrea Würzburger weiß um die Bedeutung einer schnellen Internetverbindung fürs Glottertal. „In jedem Hotel erwarten die Gäste heute ein funktionierendes und schnelles WLAN“, erklärt die Leiterin der Tourist Information Glottertal. „Und auch wir als touristische Organisation arbeiten ja praktisch nur noch im Netz. Für die Werbemittel, für den eigenen Webauftritt oder für Social Media brauchen wir einfach ein sehr schnelles Internet." Das liefert nun die Deutsche Telekom für die 3.300 Einwohner im Glottertal. Dafür zieht die Telekom durch den Westschwarzwald eine 1,7 Kilometer lange Glasfaserverbindung. Die Glasfaser reicht zwar nicht bis an die Gebäude, aber dank Super-Vectoring können die Haushalte und Unternehmen im Glottertal ab dem nächsten Jahr mit maximal 250 MBit/s im Internet surfen.
Glasfaser fürs Glottertal
Damit in der Urlaubsregion auch weiterhin Ruhe und Erholung genossen werden können, setzt die Telekom die sogenannte Druckluftröhrchen-Technik ein. „Das heißt, wir nehmen ein Kupfer-Hauptkabel, das schon besteht, und in dem als Schutz gegen eindringendes Wasser ein Druckluftröhrchen enthalten ist. Und dort schieben wir jetzt ein Glasfaserkabel mit zwölf Fasern ein“, erklärt Telekom-Techniker Manuel Schultis. Das reduziert den Aufwand für Tiefbauarbeiten. Nur wenn das Druckluftröhrchen beschädigt oder geknickt ist, müssen die Bagger anrollen. Wo die Telekom hingegen Gigabit-Speed bietet, hat der Konzern in seinem Blog veröffentlicht. Und natürlich geht auch der Vectoring-Ausbau der Bonner weiter.
Highspeed an Ems und Rhein
Vom Schwarzwald aufs platte Land, genauer gesagt ins Emsland, das insbesondere bei Fahrradtouristen beliebt ist. Hier sorgt die Deutsche Glasfaser für schnelles Internet. Bis zum Jahresende können 25.000 Haushalte im Emsland mit bis zu 1 GBit/s im World Wide Web surfen. „Damit nicht genug: Weitere 21.000 Anschlüsse sind schon in dieser Region geplant“, sagt Thomas Breer, Projektleiter Vertrieb bei Deutsche Glasfaser. Das Unternehmen aus dem münsterländischen Borken hat in den vergangenen Monaten über 500 Kilometer Glasfaser verlegt und über 40 Millionen Euro investiert.
Etwas südlicher, im Rheinland, baut die Kölner Stadtwerketochter NetCologne mit Vectoring aus. Dafür stellt das Unternehmen 55 Nahbereiche mit 386 Kabelverzweigern um und erhöht dadurch die Surf-Geschwindigkeit von 50 auf maximal 100 MBit/s. Innerhalb dieser Nahbereiche verlegt NetCologne 25 Kilometer Glasfaser und investiert 15 Millionen Euro. Die Umstellung soll im März 2019 abgeschlossen sein. Vom Ausbau profitieren 24 Städte, darunter zum Beispiel Aachen oder Leverkusen.
M-net baut in Aislingen, Kempten und Schwiftung sein Glasfasernetz aus
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Breitband für Industrie 4.0
Was NetCologne fürs Rheinland, ist M-net für München und Umgebung. Das Telekommunikationsunternehmen kooperiert dabei mit lokalen Netzbetreibern wie etwa der Miecom in Aislingen. Die Miecom hat in den Ortsteilen Windhausen und Rieder sowie dem Gewerbegebiet ein passives Glasfasernetz errichtet, über das M-net nun 60 Haushalten Internet mit bis zu 300 MBit/s sowie Telefonie und Fernsehen anbietet. In Kempten wird M-net zusammen mit dem Allgäuer Überlandwerk (AÜW) in den kommenden drei Jahren Stadtrandgebiete und umliegende Stadtteile mit Glasfaser versorgen. Die Stadt Kempten begann im März 2018 zusammen mit AÜW und M-net damit, mehrere Gewerbegebiete und über 2.600 umliegende Privathaushalte mit Glasfaser zu erschließen. Mit der jetzigen staatlichen Förderung geht es weiter in die Fläche: Knapp 300 Gebäude mit über 350 Haushalten werden neu erschlossen. Und in Schwifting arbeiten die Münchener bereits zum zweiten Mal mit der LEW TelNet zusammen. Durch den jetzt beschlossenen Ausbau stehen zukünftig für 225 Haushalte bis zu 50 MBit/s zur Verfügung, einige werden sogar mit mehreren hundert MBit/s im Web surfen können.
Gerade für Unternehmen ist der Anschluss an ein Breitbandnetz wichtig, um die eigene Digitalisierung voranzutreiben - Stichwort Industrie 4.0. Das haben auch die Saarbrücker Stadtväter erkannt und für den Glasfaserausbau 1&1 Versatel engagiert. Der Telekommunikationsanbieter will insgesamt 26 Gewerbegebiete im Stadtgebiet an sein Glasfasernetz anbinden, darunter die Gebiete Europaallee, Faktoreistraße, Berliner Promenade und Landwehrplatz. Das Netz soll Internet-Geschwindigkeiten von bis zu 100 GBit/s ermöglichen. Derzeit läuft die Nachfragebündelung in der saarländischen Landeshauptstadt an. Wem dann der Baulärm für das neue Glasfasernetz zu viel wird, der kann ein paar ruhige Tage im Glottertal verbringen oder durchs Emsland radeln – inklusive Highspeed Internet.