Zahlungsmittel

Bericht: So greift Visa die "EC-Karte" an

Visa konnte die Anzahl seiner Debit­karten in Deutsch­land in den vergan­genen zwei­ein­halb Jahren fast verdrei­fachen. Die Giro­card bleibt indes belieb­testes Zahlungs­mittel.
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Wenn es um Karten­zah­lungen geht, ist in Deutsch­land die im Volks­mund noch immer als "EC-Karte" bezeich­nete Giro­card nach wie vor sehr beliebt. Einer EHI-Studie zufolge ist diese Karte sogar das belieb­teste Zahlungs­mittel der Deut­schen - noch vor dem Bargeld. Manche Geschäfte bieten neben dem Bargeld sogar nur die Zahlungen mit der Giro­card an, da die Trans­aktionen in der Regel nied­riger sind aber bei der Nutzung von Master­card und Visa.

Dennoch greifen die inter­natio­nalen Marken verstärkt die Giro­card an, bei der es sich um eine rein deut­sche Lösung handelt. So berichtet das Handels­blatt, dass Visa die Zahl seiner Debit­karten in Deutsch­land in den vergan­genen zwei­ein­halb Jahren fast verdrei­fachen konnte. Visa Debit ist erst seit 2018 auf dem Markt. Mitt­ler­weile sind in Deutsch­land mehr als 14 Millionen Exem­plare im Umlauf.

Visa Debit bei 20 deut­schen Banken

Kartenzahlungen immer beliebter Kartenzahlungen immer beliebter
Foto: Image licensed by Ingram Image, Logos: Visa/Mastercard, Montage: teltarif.de
Albrecht Kiel, Visa-Chef für Zentral­europa, zeigte sich gegen­über dem Handels­blatt opti­mis­tisch und geht davon aus, dass das Deutsch­land-Geschäft weiter wachse. Genaue Zahlen wollte Kiel aber nicht nennen. Bei 20 heimi­schen Banken sei die Visa Debit zu bekommen - von der DKB über die ING bis hin zu Hypo-Vereins­bank und Targ­obank.

Nur einige dieser Kredit­insti­tute bieten ihren Kunden zusätz­lich auch eine Giro­card an - oft verbunden mit zusätz­lichen Gebühren. Promi­nente Beispiele sind DKB und ING, wo es den Nach­folger der EC-Karte nur noch gegen Aufpreis gibt. Monat­liche Extra­kosten von 99 Cent sind frei­lich vergleichs­weise moderat, aber umso ärger­licher, wenn sie auch für Bestands­kunden nach­träg­lich einge­führt wurden.

Bei "tradi­tio­nellen" Kredit­insti­tuten wie den Spar­kassen, Volks- und Raiff­eisen­banken gibt es die Giro­card weiterhin ohne Aufpreis zum Konto. Kein Wunder also, dass mehr als 100 Millionen dieser Karten im Umlauf sind. Wie berichtet soll die Giro­card sogar mit zusätz­lichen Funk­tionen aufge­wertet werden. Neben einer Online-Bezahl­funk­tion wollen die Banken die Giro­card auch verstärkt in Smart­phone-Wallets bringen.

V-Pay bleibt

Dem Handels­blatt-Bericht zufolge will Visa an der V-Pay-Funk­tion fest­halten. Der Konkur­rent Master­card hat hingegen das Ende von Maestro einge­läutet. Beide Systeme kommen als Co-Badge bei der Giro­card zum Einsatz, sodass diese auch im Ausland genutzt werden kann. Als Alter­native kommen als Co-Badge - beispiels­weise bei vielen Spar­kassen - mitt­ler­weile auch die Debit-Vari­anten von Visa und Master­card zum Einsatz.

Der EHI-Studie zufolge wird von Verbrau­chern in Deutsch­land immer mehr zur Karte gegriffen, wenn es um Bezah­lungen geht. 2022 lag der Anteil bei fast 60 Prozent - knapp ein Prozent mehr als im Jahr zuvor. Barzah­lungen machen noch immer 37,5 Prozent aus - ein Prozent weniger als 2021. Der Rest des Payment-Kuchens entfällt mit 2,8 Prozent auf Rech­nungs- und Finanz­kauf sowie Gutscheine und Gutschein­karten.

Vor einigen Wochen haben bereits die Spar­kassen Bilanz zur Beliebt­heit von Apple Pay & Co. gezogen.

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