Paketvermittelt

Voice over LTE in Deutschland: So können Sie über LTE telefonieren

In zwei der vier deutschen Mobilfunknetze können Sie mittlerweile auch über LTE telefonieren. Wir fassen den aktuellen Stand der Einführung zusammen und zeigen auch auf, wo es derzeit noch Probleme mit der paketvermittelten Telefonie im 4G-Netz gibt.
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Als die LTE-Mobilfunknetze vor einigen Jahren an den Start gingen, waren diese zunächst nur für Datenverbindungen geeignet. Für den mobilen Internet-Zugang bieten diese eine deutlich höhere Kapazität als die GSM- und UMTS-Netze. Das sorgt für schnellere mobile Datenverbindungen und dafür, dass deutlich mehr Nutzer einen Breitband-Internet-Zugang zur Verfügung haben, ohne dass es zu Kapazitätsengpässen kommt.

Für Telefonate mussten bislang aber weiterhin die GSM- und UMTS-Netze verwendet werden. Das funktioniert mit dem Circuit Switched Fallback (CSFB) genannten Feature automatisch. Sprich: Ein Smartphone, das für den Internet-Zugang im LTE-Netz eingebucht ist, wird automatisch auf GSM oder UMTS umgeschaltet, sobald ein Anruf hereinkommt oder eine abgehende Sprachverbindung aufgebaut werden soll. Nach Ende des Gesprächs wird das Handy - ebenfalls automatisch - wieder ins LTE-Netz umgebucht, so dass der schnelle Internet-Zugang wieder zur Verfügung steht.

Aktueller Stand zur VoLTE-Einführung in Deutschland Aktueller Stand zur VoLTE-Einführung in Deutschland
Foto: dpa
CSFB sorgt aber für längere Rufaufbauzeiten als normal. Zudem klappt dieser technische Trick nicht immer zuverlässig. Teilweise klappen Rufaufbauten für Telefonate nicht. Ziel der Mobilfunk-Netzbetreiber war es daher von Anfang an, den Kunden nicht nur das Surfen, sondern auch die Telefonie über LTE zu ermöglichen. Tests hierfür gibt es bereits seit mehreren Jahren.

Diese Probleme müssen die Netzbetreiber lösen

Die Voice over LTE (VoLTE) genannte Technik ist nicht ganz trivial. Bei LTE haben wir es generell mit paketvermittelten Verbindungen - vergleichbar mit Voice over IP - zu tun, während die Telefonate in den GSM- und UMTS-Netzen leitungsvermittelt abgewickelt werden. Nun kann es ja vorkommen, dass die LTE-Verbindung während eines Telefonats abreißt, so dass der Anruf über GSM oder UMTS fortgesetzt werden muss. Dabei gibt es aber gleich zwei technische Hürden: Netzstandard-Wechsel und Umstellung von der paketvermittelten auf die leitungsvermittelte Technik in Echtzeit.

VoLTE bietet aber weitere Vorteile: So telefonieren die Kunden in HD-Voice-Qualität. Sprich: Die Übertragungsqualität ist deutlich besser als bei einem herkömmlichen Handy-Gespräch. Das funktioniert derzeit allerdings nur netzintern und nicht etwa bei Anrufen von einem Vodafone- zu einem o2-Anschluss. Dazu ist die Rufaufbauzeit deutlich kürzer als bisher gewohnt und der Smartphone-Akku wird geschont, da der häufige Netzstandard-Wechsel entfällt.

Trotz dieser Vorteile gestaltet sich die Einführung der neuen Technik in Deutschland eher langwierig. Nur in zwei der vier deutschen Mobilfunknetze steht Voice over LTE bisher zur Verfügung. Wir haben uns den aktuellen Stand zur Einführung der Telefonie in den 4G-Netzen einmal genauer angesehen.

Auf Seite 2 erfahren Sie mehr zum VoLTE-Start in Deutschland und dazu, welche Smartphones Sie verwenden müssen, um im 4G-Netz nicht nur surfen, sondern auch telefonieren zu können.

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