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Test: Hindernisreicher Rückweg von Vodafone zur Telekom

Wenn ein Kunde seinen Fest­netz­anschluss zu einem anderen Anbieter umziehen lassen will, gilt es einige Hürden zu über­winden. Man kann einiges falsch machen - und man muss hart­näckig bleiben.
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Also nahmen Fami­lien­mit­glieder mit dem Voda­fone-Kunden­ser­vice Kontakt auf: "Der Router ist kaputt, wir brau­chen einen neuen". "Kein Problem", so die Antwort der Hotline. "Sie müssen nur ihren Vertrag um weitere zwei Jahre verlän­gern".

Das sah die Familie nicht ein. Die SIM-Karte wurde dem Voda­fone-Router entnommen und in einem normalen GSM-Handy einge­legt. Und das funk­tio­nierte: Frau Rohr­mann war wieder erreich­barer, wenn auch nicht immer. Abge­hend tele­fonierte sie nach wie vor ohne sicht­bare Rufnummer.

teltarif.de hilft

Die Routerbox von Vodafone, ein GSM-Modem mit TAE-Buchse. Hier die Version von ZTE. Die Routerbox von Vodafone, ein GSM-Modem mit TAE-Buchse. Hier die Version von ZTE.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Die Geschichte landete bei teltarif.de

Beher­zigt wurde der Rat, den Anschluss beim bishe­rigen Anbieter *nicht* zu kündigen, sondern nur beim neuen Anbieter den Wechsel zu beauf­tragen. Beide Anbieter müssen sich dann intern über den Wechsel-Termin verstän­digen. Doch der Reihe nach.

E-Mail-Adresse einrichten

Im Namen der hoch­betagten Kundin wurde eine E-Mail-Adresse einge­richtet, prak­tischer­weise bei T-Online. Danach wurde am 21. Juni bei der Telekom unter 0800-3301000 tele­fonisch ein neuer Fest­netz­anschluss bestellt. Das Vorschalt­menü der Hotline verlangt dafür eine exis­tie­rende Rufnummer. Nach Eingabe der in Frage kommenden Noch-bei-Voda­fone-Rufnummer wusste das System, "diese Nummer gehört nicht zu uns. Geht es um einen Anbieter-Wechsel?" Ja. Dem freund­lichen Hotliner, der sich dann meldete, wurden alle notwen­digen Daten mitge­teilt. "Welchen Tarif möchten Sie gerne?" Als Tarif wurde "Magenta zu Hause S" gewählt, ein passender Router war bereits im Fami­lien­kreis vorhanden.

Viel Formu­lar­kram per E-Mail

Der Hotliner schickte mehrere E-Mails an die frisch einge­rich­tete Adresse. Eine Auftrags­ein­gangs­bestä­tigung mit der neuen Telekom-Kunden­nummer und der Auftrags­nummer. Beide Nummern sind bei späteren Nach­fragen wichtig und der Schlüssel zu weiteren Hotlineaus­künften. Bei jedem Anruf werden zusätz­lich weitere Kunden­daten abge­fragt.

Eine weitere E-Mail enthielt ein PDF-Formular, was man doch bitte elek­tro­nisch bestä­tigen solle. Doch in dem Formular war einiges fehler­haft. So nur die zu portie­rende Rufnummer, aber nicht der (verstor­bene) Inhaber aufge­führt, außerdem war als abge­bender Netz­betreiber "Kab.Deut." genannt, Kabel-Deutsch­land ist aber längst Voda­fone (Kabel) und die Kundin wohnt im ehema­ligen Unity­media-Gebiet, wo Kabel-Deutsch­land nicht aktiv war.

Ein Brief nach Bonn und dann ist Pause

Das Formular wurde also ausge­druckt, voll­ständig ausge­füllt und per Brief-Post nach Bonn zur Telekom geschickt.

Dann passierte nichts mehr. Eine Nach­frage im Kunden­chat ergab: "Ja die Unter­lagen haben wir bekommen. Nein: Der Antrag ist bei Voda­fone auf 'Halt' gestellt worden. Genaueres weiß ich nicht, rufen Sie die Hotline an". Ein Anruf ergab auch nichts Konkretes: "Wir warten noch auf eine Antwort von Voda­fone." Sonst passierte tage­lang wieder nichts.

Voda­fone lehnt zweimal ab - aber warum?

Einige Tage später ein erneuter Anruf bei der Hotline im Auftrag der Kundin: "Voda­fone hat den Antrag abge­lehnt."

Wir schreiben den 15. Juli. teltarif.de setzt sich direkt mit Voda­fone in Verbin­dung. Die Rück­mel­dung kam vom "Complaint-Team", das beson­ders entgleiste Fälle bear­beitet und mit einer Rufnummer aus Essen (0201) anruft. "Hier ist Voda­fone, mein Name ist (Name der Mitar­bei­terin). Wir haben alle Häkchen gesetzt. Die Telekom soll bitte nochmal anfragen, wir geben die Nummer dann sofort frei."

Daraufhin ein Anruf für die Kundin bei der Telekom: Voda­fone gibt die Nummer frei. Bitte im Namen des Ehemanns mit Kunde­num­mern und Rufnummer anfragen.

Kurz darauf ein Rückruf von der persön­lichen Telekom-Wech­sel­mana­gerin: Voda­fone hat den Wechsel erneut abge­lehnt. Die Kunden­daten seien bei Voda­fone-Kabel-Deutsch­land unbe­kannt.

Fehler­ursache: Telekom hat falsch ange­fragt

Wir wiesen die Mana­gerin darauf hin, dass der Anschluss auf den Namen des verstor­benen Ehemanns läuft und bei Voda­fone-Fest­netz anzu­fragen sei. "Oh, dann lag der Fehler bei uns, wir fragen sofort wieder an."

Jetzt ging alles schnell: Schon nach etwa einer Stunde erfolgte ein Rückruf vom Voda­fone-Team. Die Dame hinter­ließ - für Hotlines unge­wöhn­lich - sogar eine Nach­richt auf dem Anruf­beant­worter: "Ihre Anfrage ist jetzt richtig bei uns einge­gangen. Die Portie­rung findet am 5. August statt. Mein Name ist (Name der Voda­fone Mitar­bei­terin). Sie können mich 30 Tage lang von Ihrem hinter­legten Anschluss errei­chen, falls noch Fragen sind."

Und kurz darauf eine E-Mail von der Telekom: "Wir bestä­tigen den Wechsel für den 5.8. und schi­cken Ihnen die Auftrags­bestä­tigung. Es kommt ein Tech­niker, der den Anschluss prüft, seien Sie zwischen 8 und 13 Uhr zu Hause.

Was passierte am 5. August? Wird alles richtig geschaltet, kommt der Tech­niker?

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