Abrechnungs-Chaos bei Sky: Zu viel Geld abgebucht?
Abrechnungsproblem bei Sky
Bild: Sky, Bearbeitung: teltarif.de
Der Pay-TV-Dienst Sky ist für viele Kunden - je nach gebuchtem Paket - nicht gerade ein Schnäppchen. Doch nun häufen sich erneut Berichte über falsche Abrechnungen bei Sky. Zum Teil soll den Kunden sogar fälschlich der doppelte Betrag abgebucht worden sein.
Die Formulierung "erneut" bezieht sich auf einen aktuellen Bericht des Münchner Merkur, der im Kundenforum von Sky erste Hinweise bereits aus den Jahren 2020 und 2021 entdeckt hatte. Offenbar besteht das Problem aber bis jetzt.
Ärgerlich ist dabei auch nicht nur das Problem an sich, sondern der Umgang von Sky damit: Offenbar kann es in einzelnen Fällen mehrere Wochen oder gar Monate dauern, bis Sky das zu viel abgebuchte Geld wieder erstattet.
Sky räumt "technischen Systemfehler" ein
Abrechnungsproblem bei Sky
Bild: Sky, Bearbeitung: teltarif.de
In einigen Fällen berechnete der Sender seinen Kunden beispielsweise statt der eigentlich versprochenen Vorteilspreis-Angebote den Standardpreis. In der Regel benötigt es dann das Eingreifen eines kompetenten Kundenservice-Mitarbeiters, der nicht nur die falsche Abrechnung im Kundensystem nachvollziehen, sondern auch den automatisierten Mahnprozess aufhalten kann, wenn der Kunde stattdessen nur den korrekten niedrigeren Preis bezahlt hatte.
Mehrere Kunden berichteten darüber, dass ihnen zum Teil der doppelte Preis abgebucht worden war und dass es schon mehrere Tage gedauert habe, bis jemand von Sky sich das Problem angeschaut habe. Zum Teil sei der höhere Betrag auch abgebucht worden, bevor die entsprechende Rechnung eingetroffen sei.
Sky hat die betroffenen Kunden laut dem Merkur-Bericht offenbar mittlerweile informiert und einen "technischen Systemfehler" eingeräumt. Die Erstattung des zu viel gezahlten Geldes könne allerdings bis zu zwei Monate dauern.
Was sollten Betroffene tun?
Für alle Sky-Kunden gilt: Generell sollte man jeden Monat nicht nur die eigene Rechnung, sondern auch den Abbuchungsbetrag auf dem Girokonto kontrollieren und bei Unregelmäßigkeiten oder Fehlern sofort schriftlich den Kundenservice informieren und um eine baldige Erstattung bitten.
Wie bereits mehrfach erläutert, ist es hingegen nicht sinnvoll, ohne vorherige Rücksprache mit dem Kundenservice einfach von sich aus die SEPA-Lastschrift zu widerrufen, da dies in der Regel im Abrechnungssystem ein automatisches Mahn- und Inkassoverfahren in Gang setzt, das mitunter nur schwer wieder gestoppt werden kann.
Und auch wenn man sich mit dem Kundenservice auf einen Stopp der SEPA-Lastschrift geeinigt hat, sollte man anschließend umgehend die unstrittigen Teile der Rechnung manuell überweisen. Laut dem Bericht denken einige Betroffene auch über eine Kündigung ihres Abos nach. Hierbei ist zu beachten, dass der gesetzlich vorgeschriebene Kündigungsbutton bei Sky stark versteckt und nur schwer auffindbar ist, was laut einem Passus im "Gesetz für faire Verbraucherverträge" zur Folge haben könnte, dass der Vertrag sogar fristlos gekündigt werden kann.
Wer über einen längeren Zeitraum mit falschen Rechnungen und einer nur trägen Erstattung bei Sky zu kämpfen hat, sollte sich in der Sache an die Verbraucherzentrale seines Wohnorts wenden.