Handy-Test

Acer beTouch E120: Das günstige Android-Smartphone im Test

Ein niedriger Kaufpreis ist nicht alles
Von Ulf Schneider

Dass das Acer beTouch E120 kein schneller Performer ist, wird bereits durch die lange Boot-Zeit deutlich, denn es vergeht eine knappe Minute, bis das Smartphone sich betriebsbereit meldet. Angetrieben wird das Acer beTouch E120 durch den Prozessor ST Ericsson PNX6715, der gerade einmal mit 416 MHz getaktet ist. Dieser vermittelt dem Handy-Nutzer das Gefühl, mit angezogener Handbremse durchs Menü zu navigieren, denn leichte Verzögerungen sind bei der Nutzung des Acer beTouch E120 leider an der Tagesordnung.

Auch bei der Software ist Technik neuester Stand alles andere als das Markenzeichen des Acer beTouch E120. Organisiert wird es nämlich durch die auf etlichen anderen Smartphones längst abgelöste Betriebssystems-Version Android 1.6 (Donut) mit den typischen Zutaten inklusive Push-Mail, Sprachbefehlen und Basis-Organizer-Funktionen. Zwar hat Acer noch vor Ende dieses Jahres die Möglichkeit eines kostenlosen Updates auf Android 2.1 (Eclair) angekündigt, doch einen konkreten Update-Termin nennt Acer bislang nicht. Dass es zudem keine leichte Übung ist, auf der kleinen, digitalen Volltastatur längere Texte zu tippen, ist angesichts der kleinen Displaygröße eine logische Konsequenz.

Schlimmer Faux pas: Sensortasten ohne Hintergrund-Beleuchtung

Acer beTouch E120: Das Android-Handy im Test Acer beTouch E120
Foto: Acer
Der größte Fehler des Acer beTouch E120 in puncto Handhabung überrascht: Bei den vier Sensortasten wurde offenbar die Hintergrund-Beleuchtung schlichtweg vergessen, so dass man bei Dunkelheit die Positionen der Tastenfelder erraten muss – solch ein Faux pas darf einem Unternehmen von Rang eigentlich nicht passieren. Für einen versöhnlichen Abschluss im Bereich Handhabung sorgen immerhin die physischen Tasten und das Joypad. Durch die Knöpfe hat der Nutzer die wichtigen Telefondienste immer in Griffweite und kann das Acer beTouch E120 schnell in den Standby-Modus schalten.

Mittels des Pads lassen sich zudem im Internet gezielt einzelne Menüpunkte anvisieren. A propos Internet: Die Darstellung von für Handys angepassten Internetseiten gelingt auf dem kleinen Touchscreen zwar erstaunlich gut, allerdings ist der Browser des Acer beTouch E120 kein Schnellsurfer und reagiert auch nicht auf Multitouch-Eingaben.

Acer beTouch E120: Kleines Smartphone, kleine Akkuleistung

Kleines Smartphone, kleine Akkuleistung: In mehreren Testzyklen reichte der Saft im Normalbetrieb für nur rund drei bis vier volle Tage Betriebszeit des Acer beTouch E120 aus. Ein ordentlicher Wert: Im Schnitt erreichen moderne Smartphones derzeit eine Rufbereitschaft von knapp zwei bis drei Tagen. Wer länger ohne Akku-Neuaufladung auskommen möchte, deaktiviert am besten nicht benötigte Funktionen.

Beim mobilen Telefonieren sind Zisch- und Schepper-Geräusche ein ständiger Begleiter, wenn man die Lautstärke anhebt. Dafür machte sich im Test immerhin die Empfangsleistung des Acer beTouch E120 positiv bemerkbar, denn selbst in empfangskritischen Regionen leistete das Smartphone noch pflichtbewusst seinen Dienst, währende manch andere Mobiltelefone an gleicher Stelle nur noch den Notruf anboten.

Acer hat beim beTouch E120 vor allem auf den Preis geschaut

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 3
  • Bedienung, Handling, Software: 4
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 4
  • Basis-Feature des Handys: 4
  • Einschätzung des Redakteurs: 4
  • Gesamtnote: 3,8
Das Android-Smartphone Acer beTouch E120 wartet mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Allerdings müssen die Nutzer dafür auch mit einigen Kompromissen leben. Vor allem für das Display, die Performance und die Handhabung gibt es Abzüge in der Bewertung. Wer hier mehr Leistung und Komfort wünscht, findet für rund 100 Euro mehr bessere Smartphones mit dem Google-Betriebssystem.

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