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Angst um Kindle Fire? Amazon zögert mit Verkauf des Nexus 7

Gespräche zwischen den Parteien sollen weiteres Vorgehen klären
Von Rita Deutschbein

Angst um Kindle Fire?: Amazon zögert mit Verkauf des Nexus 7 Amazon.com zögert mit Verkauf des Nexus 7
Bild: Google, Amazon
Der Online-Händler Amazon listet nicht selten neue Hardware, bevor sie überhaupt auf den Markt gekommen ist. Etwas verwunderlich ist es daher, dass die amerikanische Seite des Unternehmens bislang das neue Google-Tablet Nexus 7 nicht im Sortiment hat, obwohl dieses in den USA bereits verkauft wird. Laut Informationen von TechRadar befinden sich hochrangige Mitarbeiter von Google und Amazon derzeit in Gesprächen miteinander. In ihnen soll laut Aussagen eines Amazon-Sprechers die Frage geklärt werden, ob das Nexus 7 in das Angebot des Online-Händlers aufgenommen wird.

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Angst um Kindle Fire?: Amazon zögert mit Verkauf des Nexus 7 Amazon.com zögert mit Verkauf des Nexus 7
Bild: Google, Amazon
Grund des Zögerns von Amazon ist das Kindle Fire. Das 7 Zoll große Tablet wird seit 2011 exklusiv von Amazon angeboten und zählt zu den Top-Sellern des Händlers. Der Erfolg des Gerätes ist nicht zuletzt seinem sehr günstigen Preis von nur 199 US-Dollar zuzuschreiben, mit dem Amazon bis vor kurzem noch einen Kampfpreis anbieten konnte. Doch mit dem Nexus 7 tummelt sich nun ein weiterer Kandidat auf dem Markt, der nicht nur mit der gleichen Größe und dem gleichen Preis aufwarten kann, sondern im Gegensatz zum Kindle Fire auch weltweit verfügbar sein wird.

Amazon in der Zwickmühle

Amazon steht wohl vor einer schwierigen Entscheidung: Das Nexus 7 in das Sortiment aufnehmen und damit dem eigenen Kindle Fire Konkurrenz machen, wodurch die durch das Amazon-Tablet erwirtschafteten Umsätze stark zurück gehen könnten. Oder das Nexus 7 aus dem Shop verbannen und damit aller Wahrscheinlichkeit nach den Unmut der Käufer auf sich ziehen.

Das Nexus 7 ist dem Kindle Fire in vielerlei Hinsicht überlegen. Neben Gemeinsamkeiten wie dem Preis und der Größe bietet das von Asus gefertigte Google-Tablet den Vorteil, dass es ein unverändertes Android 4.1 Jelly Bean mitbringt und dadurch individuell anpassbar ist. Zudem kommt das Gerät in verschiedenen Speicher-Varianten, einem leistungsstarken Tegra-3-Chipsatz mit Quadcore-CPU und 1 GB Arbeitsspeicher sowie mit einem IPS-Display mit 1 280 mal 800 Pixel HD-Auflösung. Ein weiterer essentieller Vorteil gegenüber dem Kindle Fire ist der geplante weltweite Verkauf des Nexus 7.

Das Kindle Fire bietet eine auf den Content von Amazon angepasste Oberfläche, die Nutzer nicht verändern können, und dient in erster Linie der Wiedergabe Amazon-eigener Inhalte. Außerhalb der USA ist das Gerät kaum zu gebrauchen, da Amazon für den Einkauf im eigenen Appstore eine amerikanische IP-Adresse, Rechnungs-Adresse und Kreditkarte voraussetzt. In einigen Monaten soll bereits die zweite Generation des Tablets, das Kindle Fire 2, vorgestellt werden.

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