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Android im Visier der EU-Wettbewerbskommissarin

Die EU-Kartellwächter nehmen wohl Googles Betriebssystem Android ins Visier. Bereits in der kommenden Woche könnte die Vorwürfe veröffentlicht werden.
Von dpa / Daniel Rottinger

Die Wettbewerbswächter haben wohl Googles Android im Visier Die Wettbewerbshüter haben wohl Googles Android im Visier
Bild: dpa
Die EU-Kommission bereitet laut Medienberichten eine Ausweitung des Wettbewerbsverfahrens gegen Google auf das weltweit dominierende Smartphone-System Android vor.

Die EU-Behörde habe Google-Kritikern eine Frist von 24 Stunden gestellt, um eventuelle Geschäfts­geheimnisse aus ihren Stellungnahmen zur Wettbewerbslage in dem Markt zu entfernen, berichtete der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.

Veröffentlichung der Vorwürfe bereits am Mittwoch möglich

Die Wettbewerbswächter haben wohl Googles Android im Visier Die Wettbewerbshüter haben wohl Googles Android im Visier
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Nach Informationen der Financial Times aus dem Umfeld der Kommission könnte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager die Vorwürfe gegen Google im Zusammenhang mit Android bereits kommenden Mittwoch öffentlich machen. Es könne aber auch noch etwas länger dauern, hieß es zugleich. Ein Sprecher der EU-Kommission wollte am Freitag nicht zu den Berichten Stellung nehmen, weil es um laufende Ermittlungen gehe.

Die Kommission hatte erste Ermittlungen zur Wettbewerbs-Situation bei Android vor einem Jahr eingeleitet. Einige Unternehmen werfen Google vor, eine marktbeherrschende Position zu missbrauchen, indem der Konzern eigene Dienste prominent auf den Geräten platziere. Android hat laut Analysten einen Marktanteil von über 80 Prozent bei den weltweit verkauften Smartphones.

Hersteller müssen Lizenzvereinbarung mit Google abschließen

In Europa werden die weitaus meisten Android-Geräte mit vorinstallierten Google-Diensten verkauft. Das Betriebssystem ist offen und kostenlos, wird aber bei Google entwickelt. Wenn ein Hersteller Google-Dienste auf seinen Android-Geräten anbieten will, muss er eine Lizenzvereinbarung mit dem Konzern abschließen.

Die EU-Kommission ging in ihrem Wettbewerbsverfahren gegen Google bisher vor allem gegen die Situation bei der Shopping-Suche vor. Hier wird dem Konzern vorgeworfen, Suchergebnisse von Wettbewerbern zu Gunsten eigener Dienste zu benachteiligen. Google weist die Vorwürfe zurück.

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