App Store

Apple gegen "Fortnite": iPhone-Konzern geht in Berufung

Der Epic-Apple-Streit ist längst nicht vorbei. Nachdem die "Fort­nite"-Macher bereits in Beru­fung gegangen sind, zieht nun auch Apple nach. Es geht weiterhin um den Verkauf virtu­eller Artikel über den App Store.
Von dpa /

Apple versucht, die Umset­zung eines Gerichts­urteils hinaus­zuzö­gern, mit dem mehr App-Entwickler am Konzern vorbei digi­tale Artikel an ihre Nutzer verkaufen könnten.

Apple argu­men­tiert, dass dadurch Schaden für Verbrau­cher und die Inte­grität der App-Store-Platt­form drohe, wie aus am Wochen­ende veröf­fent­lichten Gerichts­unter­lagen hervor­geht. Das Urteil fiel Anfang September in dem Prozess zwischen Apple und der Firma Epic Games, von der das popu­läre Online-Spiel "Fort­nite" stammt. Epic ging bereits in Beru­fung dagegen - und Apple nun auch.

Es geht um den Kauf virtu­eller Artikel

"Fortnite"-Entwickler Epic und Apple streiten sich um die App-Store-Regeln des iPhone-Konzerns "Fortnite"-Entwickler Epic und Apple streiten sich um die App-Store-Regeln des iPhone-Konzerns
Bild: picture alliance/Silas Stein/dpa
Apple hatte sich in dem Prozess weit­gehend durch­gesetzt. Doch die Rich­terin entschied auch, dass Apple Entwick­lern nicht mehr verbieten dürfe, Nutzer auf Möglich­keiten zum güns­tigeren Kauf der Artikel außer­halb des App Stores hinzu­weisen. Diese Ände­rung soll dem Urteil zufolge am 9. Dezember greifen, Apple fordert, dass sie vorerst ausge­setzt wird.

Apple erlaubt den Kauf digi­taler Güter - wie etwa virtu­eller Artikel in Spiele-Apps - grund­sätz­lich über die haus­eigene Bezahl­platt­form. Dabei wird eine Abgabe von 15 oder 30 Prozent an den Konzern fällig. Apple argu­men­tiert unter anderem, dass durch das Verfahren Nutzer vor Betrugs­ver­suchen und einem Miss­brauch ihrer Daten geschützt würden. Einige App-Entwickler kriti­sieren, dass die Angabe unge­recht­fer­tigt hoch sei.

Keine anderen App-Stores auf dem iPhone?

Rich­terin Yvonne Gonzalez Rogers kam in dem Verfahren zu dem Schluss, dass Apple berech­tigt sei, eine Kommis­sion in seinem App Store zu verlangen. Und sie lehnte auch Epics Forde­rung nach einer Öffnung der Platt­form für andere App Stores ab.

Sie sah aber eine Wett­bewerbs­ver­let­zung darin, dass Apple Entwick­lern verbot, Nutzer auf güns­tigere Kauf­mög­lich­keiten anderswo zu verweisen. Deshalb dürfe Apple die App-Macher nicht daran hindern, entspre­chende Links und Buttons zu plat­zieren.

Darüber, wie diese Entschei­dung ausge­legt werden kann, zeichnet sich nun Streit ab. Apple warnt, dass einige Entwickler aus Sicht des Konzerns die Entschei­dung der Rich­terin zu groß­zügig inter­pre­tierten und auch ganze alter­native Bezahl-Abläufe hinter die Links packen wollten. Wie der Konzern argu­men­tiert, könnten dadurch böswil­lige Entwickler Nutzer­daten miss­brau­chen, während Apple dies nicht verhin­dern könnte.

Apple will "Fort­nite" erst dann wieder in seinen App Store lassen, wenn der Rechts­streit abge­schlossen ist.

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