Apple verbessert Karten: Konkurrenz für Google Maps?
Apple will seinen Nutzern in Deutschland die Navigation vereinfachen und stellt ihnen ab sofort neue Karten mit einem verbesserten Funktionsumfang zur Verfügung. Zu den künftigen Features zählen über 60 neue Sehenswürdigkeiten, die wir uns in 3D anschauen können, eine detailliertere Bodenbedeckung und Augmented Reality.
Schauen wir uns einmal genauer an, was die jüngsten Apple Karten bieten.
Siri Natural Language Guidance
Siris Sprachnavigation soll jetzt noch leichter zu verstehende Anweisungen liefern. Außerdem sorgt ein Spurassistent dafür, dass wir nicht falsch abbiegen oder Ausfahrten verpassen, indem er uns bereits vor dem Abbiegen in die richtige Fahrspur lenkt. Praktischerweise zeigen die neuen Karten auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit für die Straße, auf der wir uns gerade befinden.
Apple Karten bekommen großes Update mit 3D-Ansichten und verbesserter Navigation
Bild: Apple
Echtzeitverfolgung und Baustellenmeldungen
Damit Freunde und Familie wissen, wann wir ankommen, können wir die Ankunftszeit mit ihnen teilen und ihnen per Link ermöglichen, unsere Fahrt in Echtzeit zu verfolgen. Werden wir auf eine Baustelle oder eine Unfallstelle aufmerksam, die noch nicht in den Karten gespeichert ist, können wir diese per Sprache an Siri weitergeben. Das gilt auch für den umgekehrten Fall, dass eine angezeigte Baustelle bereits beseitigt wurde.
Lieblingsverbindungen festpinnen und Flüge planen
Wer seine Reise oder den Arbeitsweg mit öffentlichen Verkehrsmitteln antritt, kann nun mit einem Fingertipp auf alle Abfahrten in der Nähe zugreifen und Lieblingsverbindungen am Seitenanfang festpinnen. Grundvoraussetzung hierfür ist iOS 15.
Wichtige Ereignisse, wie aktualisierte Abfahrts- und Ankunftszeiten oder Ausfälle, können Nutzer in Echtzeit nachverfolgen und werden sogar von den Karten benachrichtigt, wenn sie aussteigen müssen.
Zur Optimierung von Flugverbindungen durchforstet die On-Device-Intelligenz von Siri unsere Mails, Wallets oder Kalender nach Informationen, um proaktiv Fluginformationen zu Terminals, Gates und Abflugzeiten sowie Flugänderungen oder -streichungen für bevorstehende Reisen zu liefern.
Mit „Umsehen“ interaktive Bilder erleben
Die „Umsehen“-Funktion bietet interaktive Bilder auf Straßenebene in 3D-Ansicht. So können wir virtuell durch eine Straße schlendern oder Sehenswürdigkeiten anschauen. Die Funktion ist derzeit nur für München verfügbar, weitere Städte sollen jedoch folgen.
Ab sofort können wir auch Sehenswürdigkeiten wie Häfen oder Gebäude in einer verbesserten 3D-Ansicht betrachten und auf diese Weise Wahrzeichen in London, Los Angeles, Montreal, Philadelphia, San Francisco, San Diego, Vancouver oder Washington bestaunen. Apple setzt hier auf Datenschutz, indem identifizierbaren Informationen wie Gesichter oder Nummernschilder unkenntlich gemacht werden.
Wegbeschreibungen via Augmented Reality
Detaillierte Wegbeschreibungen für Fußgängerrouten gibt es künftig via Augmented Reality. Ein Anheben des iPhones genügt, um Gebäude in der Umgebung zu scannen. Karten generiert daraufhin die Position und sagt uns, wo wir lang müssen. Die Funktion beschränkt sich momentan noch auf Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und München, weitere Städte sollen laut Apple jedoch folgen.
Indoor-Karten
Wer Sorge hat, sich in Einkaufszentren oder im Flughafengebäude zu verlaufen, kann durch das einfache Öffnen der Karten einen Überblick darüber gewinnen, auf welcher Ebene er sich aufhält, welche Restaurants in der Nähe geöffnet haben, oder wo sich das stille Örtchen befindet.
Interaktiver Globus und Flyover
Ähnlich, wie wir es von Google Earth kennen, bieten auch die Apple Karten einen interaktiven dreidimensionalen Globus, dessen Details beim Hereinzoomen sichtbar werden. So können wir Gebirge, Wüsten, Wälder oder Ozeane betrachten, ohne dafür in ein Flugzeug steigen zu müssen. Ausschnitte lassen sich beliebig drehen, zoomen, bewegen und neigen.
Persönlicher Datenschutz
Apple betont, dass die Karten-App in keiner Weise mit der Apple-ID verknüpft ist und die Nutzung keine Anmeldung erfordert.
„Alle Daten, die Karten während der Nutzung der App sammelt, wie beispielsweise Suchbegriffe, Navigationsrouten und Verkehrsinformationen, werden mit zufälligen Kennungen verknüpft, die ständig zurückgesetzt werden, um das sicherste, bestmögliche Erlebnis zu gewährleisten und Karten zu verbessern. Karten geht sogar noch weiter, um den Standort von Nutzer/innen auf Apple Servern zu verbergen, wenn es mithilfe eines als „Fuzzing“ bezeichneten Prozesses nach einem Standort sucht. Karten wandelt den genauen Ort bei einer Suche nach 24 Stunden in einen weniger genauen Ort um und speichert weder einen Suchverlauf noch den Standortverlauf von Nutzer/innen.“Mit einigen der neuen Funktionen nähern sich die Apple Karten den Features von Google Maps an. Welche der beiden Navigations-Apps benutzen Sie am liebsten?
Auch von der Corona Warn App gibt es eine neue Version mit erweiterten Features. Welche das sind, erfahren Sie in einem anderen Artikel.