Ausprobiert: Apple Pay mit "EC-Karte" von der Sparkasse
Wie berichtet bieten die Sparkassen ab sofort auch die Nutzung von Apple Pay mit der Girocard an. Wir haben den Dienst direkt nach dem Start ausprobiert und die Sparkassen-Card zur Apple Wallet auf einem iPhone SE (2020) und einer Apple Watch Series 3 hinzugefügt. Das klappte über die Sparkassen-App genauso schnell wie beim Hinzufügen einer Kreditkarte. Fortan war die "EC-Karte", die offiziell schon seit 2007 nicht mehr diesen Namen trägt, für Apple Pay startklar.
Apple Pay mit Girocard
Screenshot: teltarif.de, Quelle: sparkasse.de
Den ersten Bezahlversuch unternahmen wir mit einem SumUp-Terminal, das wir für solche Tests vorhalten. Prompt kam Ernüchterung auf: Der Zahlungsversuch mit der Apple Watch schlug fehl. Allerdings klappte die Zahlung auch mit der physischen Girocard nur, wenn diese ins Terminal eingesteckt wurde. Kontaktlos kam die Transaktion nicht zustande. Des Rätsels Lösung: SumUp unterstützt die eigentliche Girocard gar nicht. Steckt man die Karte ins Terminal, so kommt die Maestro-Funktion zur Anwendung.
Tests in Supermarkt und Postagentur
Im zweiten Anlauf gingen wir im Supermarkt einkaufen. Dort konnten wir Apple Pay auch in der Vergangenheit problemlos mit Visa und Mastercard nutzen. Hier klappte auch der Zahlungsvorgang mit der Girocard. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Apple Watch oder das iPhone zum Einsatz kam. Sollte das SumUp-Problem also eine Ausnahme sein?
Nächster Test in einer Postagentur, die zwar die Girocard und Maestro, nicht aber Visa und Mastercard als Zahlungsmittel akzeptiert. Wie schon am SumUp-Terminal kam die Transaktion über Apple Pay nicht zustande. Hier klappte die Zahlung aber mit der physischen Sparkassen-Card kontaktlos. Es war nicht erforderlich, die Karte in den Terminal-Schacht einzustecken.
Erfolgreiche Transaktion im Supermarkt
Foto: teltarif.de
Die Pressestelle der Sparkassen vermutet, dass am Terminal der Postagentur möglicherweise noch ein Software-Update fehlt. Allerdings gäbe es weitere mögliche Fehlerquellen - etwa dass mit der physischen Girocard abermals die Maestro-Option zum Einsatz kommt. Aus Branchenkreisen war außerdem zu hören, dass manche Händler über die Girocard ein Lastschriftverfahren einleiten. Vorteil: Der Laden spart sich die Transaktionskosten, die bei der Girocard-Nutzung anfallen würden. Nachteil: Theoretisch kann der Kunde die Lastschrift später wieder zurückbuchen - zwar unberechtigt, aber der "Ärger" wäre zunächst einmal da.
Apple Pay mit Girocard funktioniert nicht immer
Unter dem Strich waren die ersten Tests von Apple Pay mit der Girocard eher ernüchternd. Das haben allerdings weder Apple, noch die Sparkassen zu verantworten. Hintergrund ist vielmehr, dass nicht überall, wo "EC-Karte" draufsteht, auch die Girocard gemeint ist - auch wenn die physische Girocard jeweils funktioniert. Maestro beherrscht Apple Pay über die Girocard genauso wenig wie das Lastschriftverfahren.
Zumindest wenn es um Maestro geht, wäre es möglich, für Abhilfe zu sorgen, denn Apple Pay funktioniert grundsätzlich auch mit Maestro. Denkbar wäre aber, dass dazu eine eigenständige Maestro-Karte erforderlich ist anstelle des Co-Brandings auf einer Girocard. Über weitere Einschränkungen, die Apple Pay mit Verbindung mit der Girocard derzeit aufweist, haben wir in einer weiteren Meldung bereits berichtet.