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Neuer Handy-Discounter smobil bundesweit gestartet

Anbieter kämpft aber noch mit Anlaufschwierigkeiten
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Der neue Mobilfunk-Discounter smobil, der seine Produkte bislang nur in Baden-Württemberg angeboten hatte, verkauft die Prepaidkarten - wie angekündigt - seit heute bundesweit in allen Schlecker-Filialen. Im Gegensatz zu ALDI, wo die Karte vom Kunden nach dem Kauf telefonisch, per Fax oder im Internet aktiviert werden muss, erfolgt die Registrierung direkt an der Schlecker-Kasse.

Außerdem besteht die Möglichkeit, aus den im jeweiligen Laden vorhandenen Karten eine Wunschnummer auszusuchen. Das ist bei ALDI nicht möglich, da die Nummern der Medion Mobile-Karten erst nach Öffnen der Verpackung sichtbar sind. Allerdings sind die smobil-Nummern länger als die Rufnummern bei ALDI und somit in vielen Fällen nicht so leicht merkbar.

Einstieg 5 Euro günstiger als bei ALDI

Der Einstieg bei Schlecker ist 5 Euro günstiger als bei ALDI. Während das ALDI-Talk-Starterset 19,99 Euro kostet, bezahlen smobil-Neukunden 14,99 Euro für ihre Karte. Das Startguthaben beträgt in beiden Fällen 10 Euro. Während dies bei ALDI schon auf der Karte aufgebucht ist, bekommen smobil-Neukunden einen Kassenbon mit dem Guthaben-Code. Mit diesem lässt sich die Karte dann aufladen. Dazu wählt man den Kontomanager an und gibt die Code-Nummer ein.

Das klappt allerdings nur dann, wenn die smobil-Karte auch freigeschaltet ist. Das soll nach Angaben von Verkäufern in den Schlecker-Märkten innerhalb weniger Minuten klappen. Bei einer von uns gekauften Testkarte war dies allerdings nicht der Fall. Auch nach einigen Stunden Wartezeit war das Einbuchen ins Netz nicht möglich. Ein Anruf bei der Kundenbetreuung ergab, dass die Schlecker-Filiale die Kundendaten nicht weitergegeben hat. Später meldete sich auch die Filiale selbst unter der bei der Registrierung angegebenen Kontaktnummer und räumte einen Fehler bei der Freischaltung ein. Man habe eine neue SIM-Karte bereitgelegt, so dass wir die Filiale erneut aufsuchen müssen.

Einbuchen in GSM und UMTS möglich

Freigeschaltete Karten zeigen ähnliche Eigenschaften wie jede andere Prepaidkarte im Vodafone-Netz. Das Einbuchen ist ersten Nutzer-Erfahrungen zufolge sowohl ins GSM-, als auch ins UMTS-Netz möglich, die PIN-Code-Abfrage ist nicht abschaltbar, dafür können im Gegensatz zu ALDI-Talk und anderen Prepaidkarten im E-Plus-Netz Rufumleitungen gesetzt, geändert und auch gelöscht werden. Eine Zwangs-Mailbox wie bei Medion Mobile oder simyo gibt es nicht. Allerdings fallen Rufumleitungen auch gleich negativ auf. Diese werden nämlich auch netzintern - also zu anderen Vodafone-Nummern - mit 25 Cent pro Minute berechnet.

smobil erlaubt auch Dienste wie Anklopfen, Makeln und die Konferenz. Das ist bei ALDI und Co. nicht möglich. Im Handy-Display erscheint als Netzkennung smobil und bei abgehenden Anrufen wird auch die Rufnummer übertragen.

Minutenpreise wie bei Tchibo

Deutlich schlechter als bei der Discounter-Konkurrenz sind die Minutenpreise von smobil. Bis Ende Juni kosten die ersten 200 Minuten im Monat zu anderen smobil-Kunden zwar nur 1 Cent pro Minute. Andere Telefonate innerhalb Deutschlands schlagen dafür mit einem Minutenpreis von 25 Cent zu Buche. Den gleichen Preis verlangt auch Tchibo von seinen Prepaidkunden. Die SMS für 19 Cent ist verglichen mit anderen Discountern (ALDI 15 Cent, simyo 11 Cent) ebenfalls kein Schnäppchen.

Unter dem Strich günstigere Preise erzielt man derzeit dadurch, dass Nachladekarten zu Sonderkonditionen verkauft werden. So bekommen die Kunden für 30 Euro Kaufpreis 50 Euro Guthaben. Schlecker kündigt in einer Broschüre, die der Karte beiliegt, an, ähnliche Aktionen auch in Zukunft durchzuführen.

Guthaben nur sechs Monate gültig

Derart große Beträge aufzuladen lohnt sich allerdings wohl nur für Vieltelefonierer. Die maximale Guthaben-Gültigkeitsdauer liegt nämlich bei sechs Monaten. Spätestens danach muss die Karte nachgeladen werden. ALDI-Kunden bleiben dagegen ein Jahr auf Empfang, ohne ihr Guthaben aufzustocken.

Wer es sich später anders überlegt, hat übrigens auch die Möglichkeit, seine smobil-Nummer zu einem anderen Anbieter mitzunehmen. Hierfür berechnet das Unternehmen einmalig 24,95 Euro. Die Rufnummernmitnahme zu smobil ist dagegen nicht möglich.

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