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Neue Roamingtarife bei T-Mobile ab dem 1. Juli

Anbieter unterbietet Höchstgrenzen der EU-Verordnung nur knapp
Von mit Material von AFP

T-Mobile führt ab dem 1. Juli neue Roamingtarife ein. Der Bonner Netzbetreiber will damit als nach eigener Aussage erster Anbieter in Deutschland die neue EU-Verordnung zum Euro-Tarif umsetzen.

Demnach dürfen im EU-Ausland abgehende Gespräche nicht mehr als 58,3 Cent pro Minute und ankommende Gespräche nicht mehr als 28,6 Cent pro Minute kosten. Die Verordnung wird voraussichtlich zum 30. Juni gültig, den Netzbetreibern werden dann noch einige Wochen Übergangszeit gewährt, so dass viele Urlauber aufgrund des reinen Verordnungstextes nicht mehr in den Genuss günstigerer Tarife zum Sommerurlaub gekommen wären.

T-Mobile will die genannten Höchstgrenzen knapp unterbieten und plant Preise von 58 Cent pro Minute bei der aktiven Handynutzung in allen 27 europäischen Mitgliedsstaaten und von 28 Cent pro ankommender Gesprächsminute. Der Tarif gilt in allen Mobilfunknetzen der jeweiligen Länder, unabhängig von eventuellen Partnernetzen, für die es in älteren Roaming-Tarifen günstigere Konditionen gab. Der neue Tarif gilt automatisch bei allen T-Mobile-Kunden, die T-Mobile Weltweit bereits nutzen. Wer einen älteren Vertrag und T-Mobile Weltweit noch nicht gebucht hat, wird im Oktober auf den neuen Roaming-Tarif umgestellt, sofern er der Umstellung nicht widerspricht. Im Einzelfall kann es günstiger sein, seinen alten Tarif zu behalten.

T-Mobile wird bei rund einem Drittel der insgesamt 33 Millionen Kunden in Deutschland automatisch zum 1. Juli auf den EU-Tarif umstellen. Dabei handelt es sich um die Kunden, die bisher schon im günstigeren "Weltweit"-Tarif von T-Mobile telefonieren. Allerdings telefonierten diese Kunden schon bisher für 59 Cent pro Minute, sparen nun also ab Juli einen Cent pro Minute. Allerdings halbiert sich der Preis für eingehende Gespräche, da dieser bisher ebenfalls bei 59 Cent pro Minute lag und nun auf 28 Cent sinkt. Die restlichen rund 20 Millionen Kunden, die noch keinen Spezial-Tarif haben, müssen sich ab sofort aktiv bei der T-Mobile-Hotline melden, um den neuen EU-Tarif zum 1. Juli zu bekommen. Für sie lohnt sich eine Umstellung besonders, weil sie derzeit zwischen 77 Cent und 1,49 Euro für Anrufe aus dem europäischen Ausland zahlen. Melden sie sich nicht, werden die Tarife am 1. Oktober umgestellt.

Außerdem hat T-Mobile die Ländergruppe 1 erweitert, in der die genannten Tarife gelten. Zusätzlich können nun auch Urlauber in Rumänien, Bulgarien, Gibraltar, La Réunion und der französischen Karibik zu den neuen Roaming-Tarifen telefonieren. Allerdings gehören die Schweiz als Nicht-EU-Land und auch die USA in die deutlich teurere Ländergruppe 2, in der abgehende Gespräche 1,49 Euro und ankommende Telefonate 69 Cent pro Minute kosten - und das obwohl T-Mobile in den USA selbst als Netzbetreiber auf dem Markt ist. Alle anderen Preise in den T-Mobile-Roaming-Tarifen ändern sich laut T-Mobile nicht.

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