Reiseversprechen

EU-Tarife: Vodafone will T-Mobile nicht hinterher laufen

Mobilfunkkonzern verweist auf eigenes billiges Auslandsangebot
Von AFP / Marie-Anne Winter

Nachdem T-Mobile heute einen neuen Roaming-Tarif angekündigt hat, lässt sich Vodafone nicht aus der Ruhe bringen. Der Netzbetreiber will die neuen Handy-Tarife der EU nicht so schnell wie Konkurrent T-Mobile umsetzen. Es stehe noch kein genaues Datum für die Einführung fest, sagte eine Sprecherin des zweitgrößten deutschen Mobilfunkanbieters heute der Nachrichtenagentur AFP. Vodafone werde bei den Kunden parallel aber weiter für den bestehenden Sonder-Auslandstarif ReiseVersprechen werben. Der neue Eurotarif werde aber fristgemäß kommen.

Mit dem ReiseVersprechen kosten Gespräche im Ausland eine einmalige Gebühr von 75 Cent, die Minutenpreise sind dann genauso teuer wie im Inland. Damit kostet für einen Vodafone-Kunden, der im Inland den durchschnittlichen Preis von etwa 20 Cent zahlt, ein einminütiges Auslandsgespräch 95 Cent, bei zwei Minuten sinkt der Minutenpreis rechnerisch auf 57,5 Cent. Je länger das Gespräch dauert, desto billiger wird es pro Minute.

Allerdings nutzen bisher nur etwa ein Drittel der rund 30 Millionen Kunden von Vodafone das ReiseVersprechen. Für alle anderen sind Auslandsgespräche relativ teuer. Die Kunden können sich unabhängig vom EU-Tarif für das Sonder-Angebot entscheiden. All jenen, die das ReiseVersprechen nicht nehmen, wird Vodafone bis zum Oktober wie von der EU gefordert den Eurotarif aufschalten. Verbraucherschützer halten den Vodafone-Sondertarif aber für keine schlechte Alternative, da auch die beliebten Urlaubsländern Schweiz, Ägypten und Türkei eingeschlossen seien.

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