10 Jahre

Matthias Kurth: 10 Jahre rascher Wandel

Gastkommentar des BNetzA-Präsidenten zu "10 Jahre offener Tk-Markt"
Von Matthias Kurth

Zehn Jahre Liberalisierung der Tk-Märkte stehen für zehn Jahre raschen Wandels. Wo früher ein Unternehmen den Markt beherrscht hat, konnte sich inzwischen eine Vielzahl neuer Marken etablieren. Während kurz nach der Öffnung der Märkte der Wettbewerb zwischen Call-by-Call-Anbietern und der Telekom dominierte, ist der Markt inzwischen deutlich reifer geworden: Der Wechsel mit dem gesamten Telefonanschluss zu einem alternativen Anbieter ist nichts Ungewöhnliches mehr. Die Zahl der vermieteten Teilnehmeranschlussleitung, eine der wichtigsten Vorleistungen für den Anschlusswechsel, hat im Jahr 2007 mit 6,2 Millionen einen neuen Rekordwert erreicht. Gleichzeitig sind die Preise für Telekommunikation, im Gegensatz zu den Verbraucherpreisen insgesamt, deutlich gesunken. Matthias Kurth
BNetzA

Auch in technischer Hinsicht ist die Telekommunikationswelt des Jahres 2007 mit der zu Beginn der Regulierung kaum noch vergleichbar. Der Begriff Breitband war seinerzeit noch kein geläufiger Begriff - ISDN stellte die obere Grenze des für den Privatkunden erhältlichen dar. Mit der Einführung von DSL ist die Geschwindigkeit in großen Schritten erhöht worden. Neue Techniken, wie zum Beispiel Fiber to the Home, das in einzelnen Regionen Deutschlands schon eingesetzt wird, ermöglichen inzwischen Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s zu konkurrenzfähigen Preisen.

Die Liberalisierung der Tk-Märkte hat den Kunden mit einer größeren Auswahl an Anbietern also eine deutlich bessere Leistung zu deutlich besseren Preisen gebracht. Ziel der Bundesnetzagentur ist es, den entstanden Wettbewerb durch die Festlegung angemessener Rahmenbedingungen weiter zu stützen und ein stabiles Umfeld zu schaffen, das allen Marktteilnehmern Planungssicherheit bietet. Denn nur ein nachhaltiger Wettbewerb kann die Vorteile, die die Kunden bislang aus der Liberalisierung ziehen konnten, auch in Zukunft sichern.