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EU fordert billigere Roaming-SMS: Bald, noch in diesem Sommer

Weiterhin Kritik an der Breitband-Politik der Deutschen Telekom
Von mit Material von AFP

Im Streit um die Gebühren für die SMS-Nutzung im Ausland (Roaming) hat die EU-Kommissarin für Medien und Telekommunikation, Viviane Reding, die Mobilfunkbetreiber verwarnt. Die Unternehmen hätten noch bis 1. Juli Zeit, ihre Preise freiwillig zu senken, sagte Reding in einem Interviews des SWR, das morgen mittag ausgestrahlt wird. "Sonst greife ich ein." Reding warf den Mobilfunkbetreibern vor, statt in Kunden hätten diese lieber in Lobbyismus investiert. Im vergangenen Jahr mussten die Mobilfunkbetreiber bereits die Gebühren für Handygespräche im Ausland senken, nachdem Brüssel eine Preis-Obergrenze festgesetzt hatte. "Die Mobilfunkbetreiber haben meine Macht unterschätzt", sagte Reding.

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Artikel aus dem Themenspecial "Reise und Roaming"

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Reding: "Menschen haben Recht auf einen Breitbandanschluss, egal wo sie leben".

Die Kommissarin kritisierte zudem die Deutsche Telekom, sie investiere nur unzureichend in moderne schnellere Datenverbindungen. Während neue Unternehmen mehr als die Hälfte ihres Umsatzes in den Ausbau des Breitbandnetzes steckten, investiere die Telekom "unter zehn Prozent". "Der deutsche Markt ist kein konkurrenzfähiger", fasste Reding zusammen. Zugleich betonte sie, die Menschen hätten ein Recht auf einen Breitbandanschluss, "egal wo sie leben". Auf dem Lande liege die Durchdringung nur bei 60 Prozent, während die Städte nahezu vollständig abgedeckt seien. Das Beispiel Frankreich zeige, dass es möglich sei, überall im Land für moderne Datenverbindungen zu sorgen.

Reding verurteilt die zunehmende Gewalt bei Videospielen und im Internet. Doch "anstatt mit Verboten zu kommen, müsse der kritische Geist der Jugendlichen gestärkt werden". Die Medienerziehung in der Schule müsse verbessert werden.