Die richtige Kabelinfrastruktur für den Neubau

Niemand kann heute mit Sicherheit voraussagen, wie sich die Fernsehlandschaft in den nächsten 20 Jahren entwickeln wird. Seit einiger Zeit wird auch IP-TV, Fernsehen über das Internet, angeboten. Deutsche Telekom, Arcor und HanseNet sind derzeit die größten Anbieter. Wenn Sie sich hierfür entscheiden, benötigen Sie keine weitere Installation. Sie sehen über das oben beschriebene Ethernet-Netzwerk auch fern.

Prüfen Sie deshalb unbedingt, ob die vom Provider versprochene DSL-Bandbreite auch tatsächlich dauerhaft verfügbar ist. Die DSL-Anbieter versprechen in ihrer Werbung gern "bis zu 16 000 kBit/s", was aber gleichzeitig "das kann auch weniger sein" heißt.

Sollten Sie sich für eine gesonderte TV-Verkablung entscheiden, müssen Sie nun eigentlich die TV-Technologie auswählen: DVB-S (Satelliten-TV), DVB-T (Terrestrisches TV) oder DVB-C (Kabel-TV). Bei DVB-S und DVB-T kommt das Signal von einer Antenne, also von oben, beim Kabel-TV kommt das Signal von einen Erdkabel, also von unten. Wir planen aber so, dass Sie sich später ohne allzu großen Aufwand umentscheiden können. Multimediadose mit Netzwerk und TV

Da das Fernsehen alltäglicher Bestandteil des Lebens geworden ist, lässt es sich nicht auf einen Raum begrenzen. Neben dem Wohnraum und den Kinderzimmern sollten Sie das Schlafzimmer und die Küche mit einem TV-Anschluss ausstatten. Sehen Sie dort, wo ein Video-Recorder aufgebaut werden soll, jeweils einen zweiten Anschluss vor. Für moderne Einfamilienhäuser typisch sind zwei Anschlüsse im Wohnzimmer, jeweils einer im Schlafzimmer, in den Kinderzimmern und der Küche. Macht zusammen sechs. Je nach Schalterprogramm kosten TV-Anschlussdosen 20 bis 50 Euro.

Die TV-Verkabelung

Gutes satellitenfähiges Koax-Kabel kostet derzeit circa 50 Euro pro 100 Meter. Gegen Sie ähnlich wie bei der LAN -Verkabelung vor. Oben unter dem Dach, bzw. dort, wo Sie eventuell die Sat-Schüssel montieren, laufen die Enden der Koax-Kabel aus den einzelnen Zimmern zusammen. Multischalter 5-6 (Foto: Spaun) Bei der DVB-S Installation installieren Sie hier einen Multischalter. Er verbindet die Sat-Schüssel, genauer gesagt die LNBs, die Empfangsantennen, mit den Leitungen zu den TV-Geräten und Recordern. In unserem Beispiel benötigen Sie einen Multischalter für sechs TV-Geräte. Wollen Sie nur Sat-Signale einspeisen, nennt sich der Multischalter "4-6", wollen Sie auch das terrestrische TV einspeisen, heißt er "5-6". Die Bezeichnung setzt sich so zusammen: Vertikal-Low-Band LNB + horizontal-Low-Band LNB + vertikal-High-Band LNB + horizontal-Low-Band LNB + terrestrische Antenne = fünf Eingänge und sechs Ausgänge für sechs Räume. Die Preise beginnen hier bei circa 50 Euro.

Alles aus einer Hand

Beim Kabel-TV sparen Sie sich Schüssel und Multischalter, zahlen jedoch monatliche Gebühren an den Kabel-Anbieter. Sollten Sie sich für Kabel-Empfang entscheiden, bleibt die Infrastruktur im Prinzip gleich. Anstelle des Multischalters installieren Sie einen BK-Verteiler. Es gibt einen Eingang und in unserem Fall sechs Ausgänge. Der Kabel-TV-Anbieter liefert Ihnen das Kabel ins Haus, üblicherweise in den Hausanschlussraum. Von hier aus legen Sie nun ein Koax-Kabel zum BK-Verteiler.

Aus- und Eingänge des BK-Verteilers sind mit Pfeilen gekennzeichnet. (Foto: Hirschmann) Bei der Entscheidung pro Kabel bedenken Sie bitte auch die Möglichkeit, das schnelle Internet und die Telefonie über den Kabelprovider zu beziehen. Das Triple Play genannte Angebot ist in der Regel preisgünstiger, als der getrennte Bezug von TV, Internet und Telefonie. Nun zahlt sich die bisher geschilderte Art der Installation aus. Wenn Sie den Sternpunkt von Ethernet und Koax-Kabelnetz in unmittelbarer Nähe haben, ist es sehr einfach, das Internet von Kabelprovider ohne Umwege in das lokale Ethernet einzuspeisen.