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WiFi on ICE: Der kostenlose Hotspot im ICE ausprobiert

Wir haben auf ICE-Fahrten zwischen Frankfurt am Main und Berlin den kostenlosen WLAN-Zugang der Bahn getestet. Seit sechs Wochen ist WiFi on ICE offiziell am Netz.
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Ein anderes Bild zeigte sich einen Tag später auf der Rückreise. Anders als bei der Hinfahrt war der Zug völlig überfüllt - vermutlich weil zahlreiche Reisende von Flugausfällen an den Berliner Flughäfen betroffen waren und für innerdeutsche Verbindungen auf die Bahn ausgewichen sind. Gelegentlich hatten wir Downloadraten von 1,91 MBit/s gemessen. Das ist mehr als bei der Hinfahrt und vor allem deutlich mehr als das, was der Dienstleister der Deutschen Bahn AG offiziell verspricht.

1 MBit/s nicht ganz erreicht 1 MBit/s nicht ganz erreicht
Foto: teltarif.de
Für den überwiegenden Teil der langen Fahrt von der Spree an den Main war der Internet-Zugang aber nur sehr eingeschränkt zu gebrauchen. Gemessene 200 bis 300 kBit/s im Downstream und 50 bis 100 kBit/s bei Pingzeiten von weit über 100 ms reichten noch für den Versand und Empfang von E-Mails und für Chats im Telegram Messenger mit nativer App am MacBook Air. An Surfen im Internet war dagegen kaum zu denken.

Keine zuverlässige Datenverbindung verfügbar

Gelegentlich stand der Internet-Zugang unter diesen Bedingungen auch überhaupt nicht zur Verfügung, so dass wir zwar mit dem Hotspot verbunden waren, aber keine Internet-Dienste nutzen konnte. Anders als bei den früheren Telekom-Hotspots erscheint in solchen Fällen allerdings kein Hinweis über die fehlende Internet-Verbindung. Es passiert ganz einfach nichts, bis der Datenzugang wieder zur Verfügung steht.

Auch die Kollegen der Stiftung Warentest machten ähnliche Erfahrungen wie wir - etwa hinsichtlich der schwankenden Performance je nach Auslastung des Zugs. Gemessen wurden in der Spitze sogar bis zu 2,5 MBit/s, so dass selbst Videostreams in höherer Qualität genutzt werden konnten. Teilweise stand der Internet-Zugang auch bei diesem Test praktisch überhaupt nicht zur Verfügung.

So schnell surfen Sie nach Einsetzen der Datendrossel

Schlechte Performance in überfülltem Zug Schlechte Performance in überfülltem Zug
Foto: teltarif.de
Getestet wurde auch die nach dem Verbrauch von 200 MB greifende gedrosselte Verbindung in der 2. Klasse. Allerdings seien dabei immer noch bis zu 600 kBit/s im Downstream erreicht worden. Die Bahn hatte im Vorfeld der Einführung des Gratis-Angebots für alle Fahrgäste bereits angekündigt, auch nach Aufbrauchen des Tageskontingents eine schnellere Verbindung als 128 kBit/s anzubieten. Dem wird das WiFi im ICE gerecht. Zudem soll im Laufe des Jahres eine kostenpflichtige Option eingeführt werden, mit der sich die Datendrossel wieder aufheben lässt.

Grundsätzlich hinterlässt WiFi on ICE bislang einen besseren Eindruck als die früheren ICE-Hotspots der Deutschen Telekom. Die Bündelung der Ressourcen aller Mobilfunknetze macht sich gerade unter schwierigen topografischen Bedingungen wie in Osthessen positiv bemerkbar. Allerdings kann es je nach Strecke und Auslastung des Zuges zu Unterschieden kommen. Wir werden die Hotspots im Zug weiter beobachten und über unsere Erfahrungen berichten. In einem weiteren Beitrag erfahren Sie, warum Sie mit WiFi on ICE quasi immer in Aachen sind.

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