Basis-Schutz

Datensammelei auf Webseiten: Einfache Schutz­me­cha­nis­men für jedermann

Vom Alter über das Hobby bis zum Wohnort: Webseiten wissen erstaunlich viel über den Nutzer. Das ist manchmal praktisch, kann aber auch negative Folgen haben. Basis-Schutz vor der Datensammelei gibt es mit ein wenig Arbeitsaufwand.
Von mit Material von dpa

Einfache Schutzmechanismen für jedermann Datensammelei auf Webseiten: Einfache Schutz­me­cha­nis­men für jedermann
Bild: dpa
Viele Webseiten sammeln Informationen über das Verhalten ihrer Nutzer - das wird Tracking genannt. Aus den Daten lässt sich ein Profil des Besuchers erstellen, mit möglichen negativen Folgen: So kann es zum Beispiel passieren, dass Verbrauchern beim Einkaufen oder der Suche nach einer Versicherung nicht das günstigste Angebot gemacht wird. Darauf weist das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) in ihrer Studie Web-Tracking-Report hin.

Internetnutzer haben nach Auffassung des Instituts mehrere Möglichkeiten, um sich vor Datensammlern zu schützen. Vollständigen Schutz bietet allerdings keine davon: Auf vielen Webseiten sind mehrere Tracker gleichzeitig im Einsatz, die mit verschiedenen Methoden arbeiten. Stoppen kann man sie daher nur durch die Kombination mehrerer Schutzmaßnahmen.

Cookies abschalten kann ein erster Schritt sein

Einfache Schutzmechanismen für jedermann Datensammelei auf Webseiten: Einfache Schutz­me­cha­nis­men für jedermann
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Eine davon ist das Abschalten von Cookies. Das sind kleine Dateien, die auf dem Rechner des Nutzers gespeichert werden, um ihn später daran wiederzuerkennen. In den Einstellungen ihres Browsers können Nutzer das unterbinden. Bereits vorhandene Cookies können die Datensammler aber eventuell weiter nutzen, diese sollten Surfer daher von Hand löschen. Neben den regulären Cookies gibt es außerdem sogenannte Flash-Cookies, die sich im Einstellungsmanager des Flash Player abschalten lassen.

Wichtig zu wissen ist allerdings, dass viele Webseitenbetreiber in ihren Nutzungsbedingungen dem Anwender vorschreiben, dass er beim Surfen auf der Seite Cookies akzeptiert. Manchmal gibt es dabei eine Unterscheidung zwischen längerfristig gespeicherten Cookies und Sitzungs-Cookies, die automatisch nach Verlassen der Seite wieder gelöscht werden. Lehnt ein Nutzer die Annahme von Cookies komplett ab, können Webseitenbetreiber die Nutzung der Seite auch technisch unterbinden.

Browsercache leeren und das Problem der ETags

Die Fraunhofer-Experten empfehlen darüber hinaus, den Cache des Browsers nach jedem Surfen zu leeren. Viele Browser lassen sich so einstellen, dass sie das automatisch tun. Das schützt Nutzer den Angaben nach zumindest teilweise vor ETags. Was ETags sind, wie sie funktionieren und welche Gefahren bestehen, haben wir in unserem Bericht Nicht löschbarer Cookie erlaubt Browser-Identifikation erläutert.

Weiteren Schutz bietet die Funktion "Do Not Track", die sich ebenfalls im Browser einschalten lässt. Damit gibt der Nutzer Trackern zu verstehen, dass er die Datensammelei nicht möchte - ob die seinen Wunsch respektieren, kann er aber nicht kontrollieren. Außerdem bieten viele Browser einen privaten Modus zum Surfen. Der ist aber eher zum Schutz der Privatsphäre und nicht als Maßnahme gegen Tracking gedacht. Das Setzen von Cookies wird damit zum Beispiel nicht grundsätzlich unterbunden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die von den Experten genannten Vorschläge lediglich einen Basis-Schutz darstellen, der auch von technisch eher wenig versierten Anwendern genutzt werden kann. Hacker-Angriffe oder die Ausspähung durch Geheimdienste lassen sich mit diesen einfachen Mitteln allerdings keineswegs abwehren.

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