RIM

Blackberry: "Wollen weiter auch auf den Privatkunden-Markt"

RIM widerspricht angeblicher Konzentration auf Geschäftskunden
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RIM kam viel zu spät mit Touchscreen-Smartphones auf den Markt RIM kam viel zu spät mit Touchscreen-Smartphones auf den Markt
Foto: teltarif
In der vergangenen Woche veröffentlichte der kanadische Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) seine aktuellen Quartalszahlen. Erneut musste das Unternehmen finanzielle Verluste hinnehmen - und das, obwohl das selbst gesteckte Ziel bezüglich der Anzahl verkaufter Smartphones knapp erreicht wurde. Auf dem Tablet-Markt kann RIM aber nach wie vor nicht Fuß fassen und der Hersteller verkauft inzwischen weit mehr preiswerte Einsteiger-Handys als teure Spitzenmodelle.

RIM kam viel zu spät mit Touchscreen-Smartphones auf den Markt RIM kam viel zu spät mit Touchscreen-Smartphones auf den Markt
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Im Rahmen der Veröffentlichung der aktuellen Bilanz zog RIM nicht nur personelle Konsequenzen. Das Unternehmen ließ auch durchblicken, sich künftig wieder auf seine Geschäftskunden-Produkte konzentrieren zu wollen. Man könne es nicht allen Kunden recht machen und die Blackberry-Handys werden traditionell vor allem von Business-Anwendern gekauft.

Nun erklärte Axel Kettenring, Managing Director von RIM in Deutschland, der Hersteller wolle sich doch weiterhin auch um Privatkunden bemühen. RIM habe nach der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen von Kunden Kommentare und Fragen zur Blackberry-Zukunft auf dem Consumer-Markt erhalten. Der Hersteller verschreibe sich "voll dem Consumer-Markt". Von der zunächst angekündigten Konzentration auf Geschäftskunden ist keine Rede mehr.

RIM: "Wir wollen es nicht allen recht machen"

"Anstatt zu versuchen, es jedem Nutzer recht zu machen, wird RIM seine Talente und selbstentwickelte Software auf die Sparten des Consumer-Marktes fokussieren, in denen sich Blackberry besonders auszeichnet", so Kettenring. Dazu gehöre, dass der Hersteller gute Möglichkeiten biete, um sich mobil zu vernetzen und produktiv zu sein. Kettenring: "Wir werden bereits bestehende und neue Partnerschaften angehen, um zusätzliche attraktive Apps und Services für Kunden zur Verfügung zu stellen." Details zu Partnerschaften und möglichen Applikationen nannte Kettenring nicht.

RIM sei sich bewusst, dass sich das Kaufverhalten sowohl von Privat-, als auch von Geschäftskunden rapide verändert. Die Wahrscheinlichkeit, dass Smartphones von Privatkunden erworben und auch beruflich genutzt werden, sei genauso hoch wie die, dass Arbeitnehmer ihre geschäftlichen Smartphones auch am Wochenende für persönliche Zwecke einsetzen. Der Blackberry-Hersteller wolle Handys anbieten, die sich für beide Szenarien eignen würden. Dabei werde RIM auch die Sicherheitsrichtlinien von Firmen berücksichtigen.

Der Blackberry-Hersteller hatte - ähnlich wie beispielsweise auch Nokia - lange Zeit den Trend zu Touchscreen-basierten Smartphones verschlafen. Umso schwerer fällt es dem Unternehmen nun, Anschluss an Mitbewerber wie Apple mit dem iPhone bzw. Google mit den Android-Smartphones zu bekommen. Aber auch das Marketing bei RIM schwächelt. So gibt es beispielsweise in Deutschland lediglich bei Vodafone einen Prepaid-Tarif für Blackberry. Dieser wird zudem kaum beworben, so dass selbst mögliche Interessenten kaum erreicht werden.

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