De-Mail

BSI: Erste Anbieter von De-Mail auf der CeBIT zugelassen

Gemeinsame technische Infrastruktur von United Internet und Telekom
Von mit Material von dpa

Erste Anbieter von De-Mail auf der CeBIT zugelassen Erste Anbieter von De-Mail auf der CeBIT zugelassen
Logo: Bundesministerium des Inneren
Die ersten drei Anbieter für gesicherte E-Mails nach dem De-Mail-Gesetz haben auf der CeBIT in Hannover ihre Zulassung erhalten. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) übergab der Deutsche Telekom AG, T-Systems und der Mentana-Claimsoft GmbH heute die entsprechenden Dokumente. Die United-Internet-Gruppe mit den Angeboten GMX, Web.de und 1&1, bei denen das Zulassungsverfahren noch andauert, präsentierte sich auf der CeBIT ebenfalls mit ihren De-Mail-Produkten. Bereits 2010 hat die Deutsche Post AG ihren E-Postbrief gestartet.

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"Mit der heutigen Zulassung der drei ersten De-Mail-Anbieter sind wesentliche Voraussetzungen dafür geschaffen worden, dass die neuen De-Mail-Dienste bald flächendeckend verfügbar sind", erklärte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU). Damit werde der elektronische Nachrichtenverkehr um wichtige Sicherheitsmerkmale ergänzt, die der herkömmlichen E-Mail fehlten. Die De-Mail bietet eine gesicherte Identität des Absenders und eine verschlüsselte Übertragung - hingegen kann bei einer normalen E-Mail der Absender gefälscht und der Inhalt wie eine Postkarte ausgelesen werden.

Das De-Mail-Angebot der Telekom für Geschäftskunden wurde bereits am Dienstag gestartet. Für alle anderen geht es im September los. Ihren Privatkunden räumt die Telekom ein Freikontingent von drei De-Mails im Monat ein. Dies decke den Grundbedarf in den meisten Fällen ab, sagte Obermann. Jede weitere De-Mail kostet dann 39 Cent.

Gemeinsame Domain-Endung, Kooperation bei technischer Infrastruktur

Die Deutsche Telekom und United Internet haben vereinbart, die E-Mail-Adressen für das neue Angebot nach einem einheitlichen Muster zu gestalten: Sie erhalten nach der Anbieterkennung wie "t-online" oder "gmx" noch den Standard-Zusatz "de-mail.de", etwa: "@web.de-mail.de". Durch die Verwendung des Gesetzesnamens in der Domain wollen Deutsche Telekom und United Internet Verbraucher vor Verwechslungen schützen und zusätzliche Sicherheit geben. Gemeinsam decken die vier Marken T-Online, 1&1, GMX und WEB.DE nach Angaben von United Internet nahezu zwei Drittel des deutschen E-Mail-Marktes ab.

United Internet und die Telekom haben außerdem vereinbart, auf eine einheitliche und gemeinsame technische De-Mail-Infrastruktur zurückzugreifen und das De-Mail-Kernsystem auch künftig zusammen weiterzuentwickeln. Ihre De-Mail-Angebote werden die Unternehmen unabhängig voneinander an Privatkunden, Mittelstand und Großunternehmen vermarkten. Auch in Wirtschaft und Verwaltung soll das Interesse an der De-Mail mittlerweile gewachsen sein. Mit Hilfe des De-Mail-Dienstes sollen Prozess-, Druck-, Kuvertierungs- und Portokosten gespart werden.

Erste De-Mail-Clients als Vorabversion in Hannover zu sehen

GMX und Web.de zeigen die wichtigsten Funktionen ihres De-Mail Clients in einer Beta-Version. Da die De-Mail-Umgebung in der bereits vorhandenen E-Mail-Oberfläche integriert ist, soll laut GMX und Web.de die Bedienung von De-Mail für die rund 30 Millionen Nutzer des Unternehmens so komfortabel wie die gewohnte E-Mail-Anwendung funktionieren. Die beiden Mailprovider stellen ihre Messeneuheit gemeinsam mit weiteren De-Mail-Partnern am Stand des Bundesinnenministeriums in Halle 7 vor.

Bereits beim Einloggen in das bekannte Mail-Postfach sollen Nutzer sofort sehen, ob sie neue De-Mails erhalten haben. Nach Eingabe einer PIN können De-Mails abgerufen und verschickt werden. Für den Versand einer De-Mail stehen Nutzern zwei Optionen zur Verfügung: De-Mail oder De-Mail Einschreiben. Das Einschreiben beinhaltet sowohl eine elektronisch signierte Versandbestätigung vom versendenden Provider als auch eine Eingangsbestätigung beim empfangenden Provider. Damit soll neben dem Versand auch der Eingang einer Nachricht rechtssicher nachgewiesen werden. Zusätzlich zum Standard-Versand ist auf Wunsch auch ein persönlicher und vertraulicher Versand von De-Mails möglich. Dieser soll über die zusätzliche Verwendung einer mobilen TAN oder des elektronischen Personalausweises einen noch höheren Schutz bieten.

Bislang haben sich nach Unternehmensangaben bereits rund 900 000 Nutzer von Web.de und GMX eine eigene De-Mail-Adresse reserviert. Die Identifizierung der Nutzer beider Marken wird voraussichtlich im zweiten Quartal starten, eine breite Markteinführung ist für das zweite Halbjahr geplant.

Mentana-Claimsoft gibt Preise für eigenen De-Mail-Dienst bekannt

Bei Mentana-Claimsoft beginnen die Preise bei 28 Cent für eine De-Mail mit maximal 50 Kilobyte Größe (plus Mehrwertsteuer). Bei Schreiben mit bis zu einem Megabyte werden netto 33 Cent fällig, für bis zu 10 Megabyte 66 Cent. Versand- und Eingangsbestätigung kosten netto je 58 Cent zusätzlich. Ähnlich wie Deutsche Post und Telekom will Mentana-Claimsoft Hybrid-Lösungen anbieten, bei denen Schreiben über klassische Post zugestellt werden, wenn der Empfänger De-Mail nicht nutzt.

Wo sich Nutzer registrieren können, gab Mentana-Claimsoft noch nicht bekannt. Das Identifizierungsverfahren der Deutschen Post darf sie als Konkurrent nicht nutzen. Mentana-Claimsoft will bald alternative Möglichkeiten bekanntgeben. Bereits möglich ist die Registrierung über den neuen Personalausweis. Marktchancen sieht der Anbieter bei seinen bisherigen Kundengruppen, vor allem kleinen und mittleren Unternehmen sowie Behörden.

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