Gescheitert

Facebook: Nutzer-Abstimmung gescheitert [Update]

Statt erforderlicher 270 Millionen gab es nur gut 340 000 Stimmen
Von dpa / Marc Kessler

Facebook Die Nutzer-Abstimmung über
neue Facebook-Regeln ist gescheitert
Foto: dpa
Die Facebook-Abstimmung über neue Regeln für Nutzung und Datenschutz ist wie erwartet an der hohen Beteiligungshürde gescheitert. Bis Ablauf der Wochenfrist am Freitagabend gaben nur 342 632 Facebook-Mitglieder ihre Stimme ab. Damit das Abstimmungsergebnis für das Online-Netzwerk bindend wäre, hätten es rund 270 Millionen sein müssen - 30 Prozent der aktiven Nutzer.

Weg frei für Facebooks Regeländerungen

Facebook Die Nutzer-Abstimmung über
neue Facebook-Regeln ist gescheitert
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Nun hat das Votum für Facebook nur eine "beratende Wirkung" und das Netzwerk könnte die geplanten Regeländerungen im Prinzip in Kraft setzen. Dabei gab es unter den Teilnehmern der Abstimmung eine überwältigende Ablehnung der neuen Richtlinien: Nur 44 749 stimmten dafür, 297 883 waren dagegen.

Die Abstimmung wurde eingeleitet, nachdem mehr als 7 000 Nutzer Kommentare zu den Mitte Mai veröffentlichten Änderungsvorschlägen an der Richtlinie zur Datenverwendung abgegeben hatten. Für die Abstimmung richtete Facebook einen speziellen Bereich auf seiner Website ein. Facebooks Entwurf für die Datenschutz-Richtlinie sieht neben zahlreichen Erläuterungen und Präzisierungen unter anderem auch vor, dass einige Daten länger als bisher aufgehoben werden können.

Facebook will Nutzerbeteiligung künftig anders anders gestalten

Facebook kündigte bereits an, das Verfahren zur Beteiligung der Nutzer erneuern zu wollen. Die 30-Prozent-Regelung stammt noch aus einer Zeit, da das Netzwerk deutlich weniger Mitglieder hatte. Deutsche Datenschützer hatten die Abstimmung unter anderem angesichts der hohen Beteiligungshürde als Farce kritisiert.

Update (09.06.2012, 10:15 Uhr): Facebook setzt neue Regeln in Kraft

Facebook hat die geplanten Änderungen der Regeln für Nutzung und Datenschutz in Kraft gesetzt. Facebook-Kommunikationsschef Elliot Schrage verteidigte die Entscheidung unter anderem damit, dass die neuen Richtlinien für mehr Transparenz sorgten. Außerdem habe Facebook positive Reaktionen von Regulierern und Datenschützern bekommen, schrieb Schrage in einem Blogeintrag.

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