Suchmaschine

Google: Strengere Qualitätskontrolle für Suchergebnisse

Google will die Such­ergeb­nisse künftig stärker auf ihre Qualität über­prüfen. Vor allem sollen die Inhalte, die in hervor­geho­benen Berei­chen auf der Ergeb­nis­seite erscheinen, strenger kontrol­liert werden.
Von dpa /

Google wird seine Suchergebnisse künftig stärkeren Qualitätssicherungsmaßnahmen unterwerfen Google wird seine Suchergebnisse künftig
stärkeren Qualitätssicherungsmaßnahmen unterwerfen
Foto: picture alliance/Matt Rourke/dpa
Google wird seine Such­ergeb­nisse künftig stär­keren Quali­täts­siche­rungs­maß­nahmen unter­werfen. Das kündigte der mit Abstand wich­tigste Such­maschi­nen­betreiber nun an. Die Ände­rungen betreffen vor allem die Inhalte, die in hervor­geho­benen Berei­chen auf der Ergeb­nis­seite erscheinen.

Das ist zum einen die Faktenbox ("Know­ledge Panel"), die immer dann erscheint, wenn in der Such­anfrage eine Person, ein Ort oder ein anderes Objekt ("Entität") erkannt werden. Zum anderen werden die ange­zeigten Schlag­zeilen ("Featured Snip­pets") und die Auto­ver­voll­stän­digungs­funk­tion ("Auto­com­plete") fest defi­nierten Richt­linien unter­worfen, sagte Google-Manager David Graff.

Auf Such­ergeb­nisse soll Verlass sein

Google wird seine Suchergebnisse künftig stärkeren Qualitätssicherungsmaßnahmen unterwerfen Google wird seine Suchergebnisse künftig
stärkeren Qualitätssicherungsmaßnahmen unterwerfen
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Die Anwender müssten sich auf die Such­ergeb­nisse verlassen können, sagte Google-Vize­prä­sident Pandu Nayak, der das "Search Quality Team" leitet. "In einem Jahr, in dem der Zugang zu verläss­lichen Infor­mationen wich­tiger denn je ist - von Covid-19 über Natur­kata­stro­phen bis hin zu wich­tigen Momenten der Bürger­betei­ligung auf der ganzen Welt - bleibt unser lang­jäh­riges Enga­gement für Qualität der Kern unserer Mission, die Infor­mationen der Welt zugäng­lich und nütz­lich zu machen."

Die Liste der herkömm­lichen Such­ergeb­nisse wird dagegen nicht den Richt­linien unter­worfen, betonte Graff. "Sie können alles in den Such­schlitz eintippen. Und wir liefern passende Resul­tate." Bei der Faktenbox, die oft Infor­mationen der Wiki­pedia anzeigt, soll ein spezi­elles Programm gegen Vanda­lismus sicher­stellen, dass keine falschen Infor­mationen durch Mani­pula­tion promi­nent auf der Such­ergeb­nis­seite erscheinen.

Bei der Auto­ver­voll­stän­digungs­funk­tion werden einige Themen ausge­klam­mert. So wird beispiels­weise bei der Suche "Spenden für ..." kein bestimmter Wahl­kan­didat vorge­schlagen. In Deutsch­land war diese Funk­tion in der Vergan­gen­heit auch mehr­fach Gegen­stand von Rechts­strei­tig­keiten, weil das System verleum­deri­sche Begriffe für die Vervoll­stän­digung von Such­anfragen vorge­schlagen hatte.

Quali­täts­prü­fung mit 10 000 mensch­lichen Prüfern

Um die Qualität der Such­maschine zu verbes­sern, setzt Google nach Angaben von Nayak über 10 000 mensch­liche Prüfer ein, die Such­ergeb­nisse bewerten. Diese Bewer­tungen hätten zwar keinen unmit­tel­baren Einfluss auf ein bestimmtes Such­resultat, dienten aber als Lern­mate­rial für die künst­liche Intel­ligenz, mit der die Algo­rithmen von Google trai­niert würden. Dabei fokus­siere man sich auf Themen, die auf die Finanzen oder die Gesund­heit der Anwender Einfluss haben ("Your Money - Your Life").

Cathy Edwards, die als Vize­prä­sidentin für die tech­nischen Aspekte der Such-Funk­tion verant­wort­lich ist, sagte, durch besserte Algo­rithmen habe Google die Zeit für das Erkennen einer brisanten Nach­rich­ten­lage ("Brea­king News") von 40 Minuten vor einigen Jahren auf mitt­ler­weile fünf Minuten redu­zieren können. Am Abend der Präsi­den­ten­wahl in den USA am 3. November werde man sich aber Zeit lassen. Auf den Google-Seiten werde erst dann ein Sieger verkündet, wenn dieser zwei­fels­frei fest­stehe. Dabei verlasse man sich auch auf Infor­mationen der Nach­rich­ten­agentur AP.

Google hat kürz­lich Android 11 veröf­fent­licht. Was neu ist, lesen Sie in einer Über­sicht.

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