Test

Ausprobiert: Fünf Foto-Handys fürs Fest

Nokia N86, Sony Ericsson Satio, Samsung Pixon12, Apple iPhone, LG Viewty Smart
Von Hagen Hellwig

Das LG GC900 Viewty Smart gibt mit seiner Vorderseite vor, eine "richtige" Kamera zu sein: Ein Objektiv vom bekannten Spezialhersteller Schneider-Kreuznach lugt, nur mit einer Scheibe geschützt, ein wenig aus dem sonst sehr schmalen (12,4 mm), edel matt-silbrigen Gehäuse hervor. Daneben ist eine kleine LED untergebracht, die Licht ins Dunkel bringen soll. Der Aufdruck "8.0 Mega Pixels" verspricht ordentliche Qualität. Trotz einer maximalen Lichtempfindlichkeit von 1 600 ISO kommt die Kamera mit schlechten Lichtverhältnissen weniger gut zurecht: Die Bilder waren im Test zu dunkel, verrauscht und farbverfälscht. Bei sehr hellem Licht war das Ergebnis tendenziell überbelichtet.

LG GC900 Viewty Smart: Die Bewertung
Gutes Bedienkonzept, aber Schwächen
in der Bildqualität. Erhältlich ab 255 Euro
ohne Vertrag.
Datenblätter

Hilfreich für eine möglichst gute Belichtung soll der Modus "Intelligent Shot" (IS) sein, der automatisch eine richtige Szenen-Einstellung auswählen soll. Im Test waren die mit IS gemachten Bilder tatsächlich besser, als die mit der herkömmlichen Automatik-Funktion erstellten Fotos. Überhaupt sollte man besser auf die Voll-Automatik vertrauen: Der Fokus ist manuell nur schwierig einstellbar. Gut gelöst ist der Betrachtungsmodus: Das 3-Zoll-Display bietet genügend Platz, um die Bilder wie in einem Album nacheinander erscheinen zu lassen. Mit zwei Fingern kann man bequem eine Ausschnittvergrößerung vornehmen.

Jedes Modell hat seine Stärken und Schwächen

LG GC900 Viewty Smart LG GC900 Viewty Smart
Foto: LG
Jedes Modell hat seine Stärken und Schwächen. Die beste Bildqualität lieferte das Satio von Sony Ericsson - allerdings ist dieses Handy ebenfalls nicht gerade ein Schnäppchen. Rundum gute Ergebnisse für ein Kamera-Handy lieferte das Pixon12 M8910 von Samsung, und auch das N86 8MP von Nokia geht als gutes Kamera-Handy durch. Lediglich das LG GC900 Viewty Smart, das gern in der Kamera-Klasse mitspielen möchte, schnitt bei der Bildqualität schlecht ab. Erwartungsgemäß fällt diese auch beim bedienfreundlichen Apple iPhone 3G S nicht gut aus.

Generell verfügen die hier vorgestellten Geräte über viele Foto-Features wie zum Beispiel Panoramamodus, Geo-Tags und diverse Automatiken. Die mit Handys gemachten Fotos lassen sich selbstverständlich auch mit den Handy-Funktionen verarbeiten, also per Mobilfunk oder online versenden, oder als Hintergrund- oder Kontaktbild verwenden - alles Dinge, auf die man einer "Nur-Kamera" verzichten muss. Doch noch immer gilt: Wer in erster Linie an guten Fotos interessiert ist, sollte eine separate Kamera mit guter, lichtstarker Optik und optischem Zoom erwerben. Preislich dürfte man mit der Kombination "Einfach-Handy und separate Kompaktkamera" ebenfalls günstiger wegkommen.

Megapixel sind nicht alles

Handys im teltarif.de-Test:
Kritisch ist das Megapixel-Rennen bei den Handy-Herstellern zu sehen. Weil man dem Verbraucher zunächst weisgemacht hat, dass ein Mehr an Pixeln auch mehr Bildqualität bedeutet, so werden heute Modelle mit immer höherer Auflösung angeboten. Dabei ist die Pixelzahl keine hinreichende Bedingung für gute Fotos, wie zum Beispiel ein Vergleich des Nokia N86 8 MP mit einer echten Digitalkamera eindrucksvoll beweist. Es kommt auf die gesamte Lichtverarbeitung an, angefangen vom Objektiv bis hin zur Speicherung der Bilddatei. Für Full-HD-Displays und Ausdrucke bis zur Größe von DINA4 benötigt man ohnehin nur zwei Megapixel. Höhere Pixelzahlen sind nur sinnvoll, wenn man einen Bildausschnitt entsprechend vergrößern möchte.

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