Windows-Handy

Das Sony Ericsson Xperia X2 im Handy-Test

Smartphone kommt mit Windows Mobile 6.5 und Slider-Tastatur
Von Lars Hessling

Die Position des Mini-USB-Anschlusses an der linken Gehäuseseite des Sony Ericsson Xperia X2 ist bezüglich der mechanischen Tastatur günstig gewählt. Bei ausgefahrener Tastatur liegt das Anschlusskabel zwischen beiden Händen und stört kaum. Über den Mini-USB-Anschluss lässt sich zum einen der Akku mit einer Kapazität von 1500 mAh laden. Damit hält das Xperia X2 Herstellerangaben zufolge im GSM-Betrieb bis zu 500 Stunden Standby und 10 Stunden Gespräche durch. Im UMTS-Betrieb steigt die Standbyzeit auf bis zu 640 Stunden, die Gesprächsdauer sinkt allerdings auf maximal 6 Stunden. Wird das Xperia X2 per USB an einen PC angeschlossen, stehen diverse Synchronisations-Funktionen zur Verfügung, wenn der Nutzer die entsprechende Microsoft-Software installiert hat.

Druckempfindlicher Touchscreen ist am einfachsten mit Stift bedienbar

Sony Ericsson XPERIA X2

Der Touchscreen des Sony Ericsson Xperia X2. Das Sony Ericsson Xperia X2 lässt sich nur mit dem beiliegenden Stift vernünftig bedienen.
Foto: teltarif.de
Die Front des Xperia X2 nimmt zum größten Teil der 8,1 Zentimeter große, druckempfindliche Touchscreen ein, der eine Auflösung von 800 mal 480 Bildpunkten besitzt. Das Display verdient auf der Ausgabeseite durchaus Lob, denn es ist hell und auch aus ungünstigen Blickwinkeln noch gut lesbar. Die Bedienung des Xperia X2 gelingt allerdings nur mit dem beiliegenden Stift problemlos, der zum Transport in einem Einschub am Gehäuserand Platz findet. Immerhin reduziert der Einsatz des Stifts die Menge von Schmutz auf dem Display. Unterhalb des Bildschirms befinden sich neben einer optischen Finger-Maus ziemlich kleine Tasten zum Annehmen und Beenden von Gesprächen, die sich kaum vom Gehäuse abheben. Dadurch sind sie schwer ertastbar und vor allem in der Eingewöhnungsphase kaum zu treffen.

Bedientasten am Gehäuse können nicht überzeugen

Am oberen Gehäuserand des Sony Ericsson Xperia X2 befinden sich der Ein- und Austaster sowie die 3,5-mm-Klinkenbuchse für Headset oder Kopfhörer. Der Taster hebt sich allerdings ebenfalls kaum vom Gehäuserand ab, so dass man ohne hinzuschauen vor allem am Anfang daneben greift. In die Klinkenbuchse passt neben einem Headset oder Kopfhörer auch das mitgelieferte AV-Kabel auf dreimal Cinch, womit das Xperia X2 Videos auch auf den Fernseher ausgibt. Das mitgelieferte Headset ist zweiteilig ausgelegt, so dass man zusammen mit dem in eine Verlängerung integrierten Mikrofon einen beliebigen Kopfhörer benutzen kann. Das Kabel des mitgelieferten Kopfhörers ist alleine allerdings zu kurz zum praxistauglichen Einsatz.

Die Lautstärke des Ausgangs regelt man am Xperia X2 genau wie die des Lautsprechers über eine Wippe am rechten Gehäuserand, die sich ebenfalls kaum vom Gehäuserand abhebt, aber durch ihre Größe besser zu treffen ist. Etwas weiter unten befindet sich die zweistufige Auslöser-Taste für die 8.1-Megapixel-Kamera mit LED-Blitz. Deren Bedienung gelingt allerdings nur, wenn man die Taste genau mittig trifft. Dies könnte den Fotografen vor allem in Schnappschuss-Situationen das eine oder andere Bild kosten. Die Qualität der Fotos geht für eine Handykamera in Ordnung.

Der erste Start dauert insgesamt 20 Minuten

Ein Foto, das mit der Handykamera des Sony Ericsson Xperia X2 aufgenommen wurde. Die Fotos der 8-Megapixel-Kamera sind für ein Handy in Ordnung.
Foto: teltarif.de
Nach dem ersten Einschalten verlangt das Sony Ericsson Xperia X2 für Windows-Smartphones typisch die Kalibrierung des Touchscreens. Danach installiert das Gerät Anpassungen, die Sony Ericsson an Windows-Mobile vorgenommen hat, was aber mehr als 15 Minuten in Anspruch nimmt. Am Ende fordert der Einrichtungsassistent des Xperia X2 den Nutzer dazu auf, das Gerät auszuschalten. Erst nach dem nächsten Start steht die Benutzeroberfläche zur Verfügung.

Windows Mobile 6.5 hat seine Schattenseiten

Das Windows Mobile 6.5-Betriebssystem bringt Unstimmigkeiten im Bedienkonzept des Sony Ericsson Xperia X2 mit sich. So findet beispielsweise die Aktivierung und Deaktivierung des WLANs an anderer Stelle statt als die Konfiguration eines Hotspots. Zum Surfen mit dem Smartphone im Internet gibt es inzwischen bessere Lösungen als den beim Xperia X2 mitgelieferten Internet Explorer. Es dauert es beispielsweise verhältnismäßig lange, bis eine umfangreichere Internetseite aufgebaut ist. Immerhin finden sich im Windows-Marketplace diverse Alternativ-Browser.

Die Bedienung von Windows Mobile 6.5 macht, wenn man andere Smartphone-Betriebssysteme gewohnt ist, ebenfalls einen trägen Eindruck. Am Prozessor oder dem Arbeitsspeicher des Xperia X2 kann es nicht liegen, denn bei der CPU handelt es sich um einen Qualcom-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 528 MHz, dem 256 MB RAM zur Seite stehen. Die Oberflächen von Smartphones mit anderen Betriebssystemen und ähnlicher CPU-Taktfrequenz fühlen sich flüssiger an.

Was aufgrund des anstehenden Erscheinens von Windows Phone 7 zu befürchten ist und welche Einschränkungen das Sony Ericsson Xperia X2 bei der Gesprächsqualität besitzt, lesen Sie auf der dritten Seite.

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