Handy-Test

HTC Desire HD im Test: Super-Handy mit Android 2.2

Kapazitiver Touchscreen mit 10,9 Zentimetern Bildschirmdiagonale
Von Björn Brodersen

Für Datenübertragungen über das Mobilfunknetz unterstützt das HTC Desire HD neben GPRS und EDGE auch UMTS und HSPA mit bis zu 14,4 MBit/s im Downstream und bis zu 5,76 MBit/s im Upstream. Die hohen Datenübertragungsraten kommen auch beim Einsatz des Handys als Modem für einen angeschlossenen Laptop (Tethering) gelegen. Auch wenn Smartphones dieser Art für die mobile Internet-Nutzung ausgerichtet sind, kann es nützlich sein, wenn sich die mobile Datenschnittstelle ohne Umstände separat deaktivieren lässt - beim HTC Desire HD ist dies glücklicherweise möglich.

Für den Internetzugriff an Hotspots beherrscht das Quadband-GSM-Smartphone den WLAN-Standard n. Der installierte Browser hinterlässt einen schnellen Eindruck beim Seitenaufbau, zeigt herkömmliche Webseiten akkurat an und spielt dank Flash-Unterstützung auch in Webseiten eingebundene Videos und Animationen ab. Sehr bequem ist auch die Zoom-Funktion per Doppeltippen, dabei werden die Textpassagen automatisch an die Bildschirmbreite angepasst.

8-Megapixel-Kamera, Mediaplayer und DLNA fürs Heimnetzwerk

HTC Desire HD: Das Super-Handy mit Android 2.2 im Test Kameramenü des HTC Desire HD
Foto: teltarif.de
Das HTC Desire HD ist mit einer 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus, Doppel-LED-Blitzlicht und Gesichtserkennung ausgestattet, die Videos mit HD-Auflösung (720p) aufnimmt. Die Bildqualität der Aufnahmen fällt trotz der vergleichsweise hohen Megapixelzahl unbefriedigend aus. Auch die im Rahmen unseres Handy-Tests bei hellem Tageslicht gemachten Aufnahmen weisen allesamt starkes Bildrauschen auf und wirken unscharf. Die Farbwiedergabe fällt dagegen recht natürlich aus. Geschossene Fotos lassen sich direkt per E-Mail, MMS oder Bluetooth versenden oder auf Netzwerk-Portalen wie Facebook, Flickr oder Picasa veröffentlichen. Wem zum Abspielen der Diashow oder des neu aufgenommenen Videoclips der Bilschirm des HTC Desire HD zu klein erscheint, kann per WLAN die Bilddateien zum Abspielen auf PCs oder Fernsehgeräte mit DLNA-Anschluss übertragen. Über einen HDMI-Anschluss wie das Nokia N8 verfügt das Gerät allerdings nicht.

Zum Musikhören mit handelsüblichen Kopfhörern bietet das HTC Desire HD einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss, außerem unterstützt das Smartphone das Bluetooth-Profil A2DP für die Übertragung von Stereo-Sound auf Drahtlos-Headsets. Der Medienplayer unterstützt gängige Audioformate sowie Dolby Mobile und virtuellen Surround-Klang (SRS). Bei angeschlossenem Headset stehen dem Nutzer des Smartphones mehrere Equalizer-Profile zum Anpassen des Klangs zur Auswahl, dennoch bleiben die Bässe insgesamt recht schwach. Auch ein FM-Radio ist an Bord.

Die Speicherkapazität von intern 1,5 GB kann der Nutzer per wechselbarer Speicherkarte im microSD-Format um bis zu 32 GB ausbauen. Eine 8 GB große Speicherkarte gehört zum Lieferumfang des Handys. Bei einer USB-Verbindung zu einem PC lassen sich ganz einfach Dateien zwischen der wechselbaren Speicherkarte im Handy und dem Rechner übertragen. Das HTC Desire HD unterstützt den Massenspeicher-Modus UMS und wird ohne die vorherige Installation von Treibern von einem Windows-PC als externes Laufwerk erkannt - bei dem Smartphone-Modell HTC HD7 mit Windows Phone 7 funktioniert dies nicht mehr, da Microsoft bei seinem neuen Handy-Betriebssystem auf die Cloud setzt. Per HTC Sync funktioniert auch der Abgleich von Kontakten und Terminen mit Outlook.

Empfangsqualität und Akkuleistung

HTC Desire HD: Das Super-Handy mit Android 2.2 im Test Virtuelle QWERTZ-Tastatur des HTC Desire HD
Foto: teltarif.de
Der Lithium-Ionen-Akku des HTC Desire HD soll für eine Sprechzeit von bis zu neun Stunden im GSM-Betrieb oder bis zu 5,5 Stunden im UMTS-Betrieb sorgen. In unserem Test spielte das Smartphone über neun Stunden lang Musik ohne Unterbrechung ab. Allgemeiner Richtwert: Bei reger Nutzung des Smartphones muss der Akku spätestens an jedem zweiten Tag neu aufgeladen werden - das ist alles andere als berauschend, kennt man aber auch von einigen anderen, ständig mit dem Internet verbundenen Smartphones. Nutzer sollten daher stets darauf achten, dass sie jeweils gerade nicht benötigte Programme, Anwendungen und Apps auf dem HTC Desire HD schließen. Die Stimmen der Gesprächspartner überträgt das HTC-Smartphone laut und deutlich ohne starkes Hintergrundrauschen.

Kamera ist der einzige Schwachpunkt des Smartphones

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 2
  • Bedienung, Handling, Software: 2
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 2
  • Basis-Feature des Handys: 3
  • Einschätzung des Redakteurs: 2
  • Gesamtnote: 2,2
Richtig viel lässt sich zum HTC Desire HD eigentlich nicht sagen, und diese Aussage ist als Lob an den Hersteller gedacht: Das Smartphone bietet einfach die von anderen unter Android laufenden Top-Handys bekannten Features und Anwendungen und lässt sich auch von Smartphone-Einsteigern unkompliziert bedienen. Dazu kommt der große brillante Bildschirm, der Nutzern beim mobilen Surfen im Internet, bei Videosessions unterwegs und beim Lesen und Schreiben von Nachrichten oder Dokumenten entgegenkommt. Außer der Qualität der integrierten Kamera offenbarte das Gerät mit aktualisierter Software im Test keine wirklichen Schwächen. Eher könnte sich mancher Handy-Nutzer an der Größe des Handys stoßen - dies ist eben immer eine Frage des persönlichen Geschmacks.

HTC Desire HD

Im freien Handel ist das HTC Desire HD ohne Vertrag für Preise ab etwa 455 Euro erhältlich. Auch in den Shops der Mobilfunkbetreiber Vodafone und o2 steht das Android-Smartphone zum Verkauf. Bei Vodafone kostet das HTC Desire HD mit Vertrag in einem Superflat-Internet-Tarif zwischen 129,90 und 279,90 Euro oder ohne Vertrag 579,90 Euro, bei o2 sind es 559 Euro mit oder ohne Mobilfunkvertrag. E-Plus gibt das HTC Desire HD nur an Bestandskunden heraus, die sich für eine Verlängerung der Mindestlaufzeit ihres Mobilfunkvertrages um 24 Monate entscheiden.

Das HTC Desire HD im kurzen Video

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