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Huawei Mate 9: Zwischenbilanz nach vier Wochen Praxis-Test

Der Autor verwendet das Huawei Mate 9 seit einem Monat im Alltag und berichtet über Änderungen gegenüber dem Vorjahresmodell. Wir zeigen auf, welche Verbesserungen oder auch Verschlechterungen das Gerät bietet.
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Vor rund vier Wochen hat Huawei das Mate 9 als neues Phablet vorgestellt. Seitdem ist das Gerät für mich zu einem täglichen Begleiter geworden, nachdem ich zuvor schon seit Januar das Huawei Mate 8 genutzt hatte. Nach dem ersten Monat ist es nun Zeit, Bilanz zu ziehen. Hat sich der Umstieg gelohnt? Welche Verbesserungen bringt das neue Modell mit sich? Was war vielleicht sogar beim Vorgänger besser?

Datenblätter

Nun, eine Sache, die sofort auffällt, ist der Formfaktor. Das Display des Huawei Mate 8 ist geringfügig größer als der Touchscreen des neuen Modells. Das ist zwar kein Drama, fällt mir als Phablet-Fan aber doch immer wieder auf. Irgendwie bilde ich mir ein, dass ich dadurch sogar etwas schlechter auf der SwiftKey-Tastatur schreiben kann als es beim Mate 8 der Fall war (wobei ich auch mehr als neun Jahre nach dem Start des ersten iPhone noch immer eher ein Freund der leider immer seltener werdenden Handys mit Hardware-Tastatur bin).

Mate 9 schwerer als Mate 8

Huawei Mate 8 und Mate 9 nebeneinander Huawei Mate 8 und Mate 9 nebeneinander
Foto: teltarif.de
Der zweite Punkt ist das Gewicht: Das Huawei Mate 9 bringt 190 Gramm auf die Waage - das sind 5 Gramm mehr als der Vorgänger. Man mag mich nun für pingelig halten, aber dieses Mehr an Gewicht stört mich - ähnlich wie damals beim Wechsel vom iPhone 6 Plus auf das iPhone 6S Plus, das mit 195 Gramm noch etwas schwerer als das aktuelle Flaggschiff von Huawei ist. Dafür wirkt das Mate 9 allerdings noch etwas wertiger als sein Vorgänger.

Das Display liefert sattere Farben als beim Mate 8, ohne dass diese jedoch unnatürlich wirken. Dabei stört es mich - wie auch beim Apple iPhone 7 Plus - überhaupt nicht, dass der Hersteller bei der Full-HD-Auflösung (1080p) geblieben ist. Ich kann auch bei genauerer Betrachtung keine einzelnen Pixel erkennen.

Dual-SIM auch für Deutschland

Erfreut bin ich darüber, dass Huawei anders als viele Mitbewerber sein aktuelles Smartphone-Spitzenmodell in Deutschland weiterhin auch in einer Dual-SIM-Version anbietet. So kann ich beispielsweise auf Reisen eine Prepaidkarte aus dem Gastland zusätzlich zu meiner angestammten deutschen SIM einsetzen. Das mag innerhalb der Europäischen Union je nach deutschem Tarif mittlerweile überflüssig sein. Reist man aber in die USA, nach Südafrika oder in die Vereinigten Arabischen Emirate, so sind die Roamingkosten noch immer sehr hoch.

Auch in heimischen Gefilden schätze ich die Dual-SIM-Funktion - etwa um eine günstige Discounter-SIM mit Allnet-Flat mit einer reinen Datenkarte aus einem anderen Mobilfunknetz zu kombinieren, um so weit wie möglich sowohl einen preiswerten Sprachtarif als auch ein gutes Netz für den mobilen Internet-Zugang zur Verfügung zu haben.

Das Dual-SIM-Feature hat Huawei gegenüber dem Mate 8 verbessert. Zwar funkt die zweite Betreiberkarte nach wie vor nicht im LTE-Netz, so aber immerhin zusätzlich zu GSM auch über UMTS. Ich kenne Orte, in denen manche Netze nur mit 3G, nicht aber mit 2G verfügbar sind. Zugegeben, das ist eher selten der Fall, aber es kommt vor. In solchen Fällen kommt man mit einem klassischen Dual-SIM-Handy, das auf dem sekundären Kartenslot nur GSM-Empfang bietet, nicht weiter.

VoLTE in ersten Netzen verfügbar

Beim Mate 9 wagt Huawei auch erste Gehversuche bezüglich Voice over LTE bei einem providerunabhängigen Smartphone. Zumindest im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom funktioniert VoLTE einwandfrei, im o2-Netz leider noch nicht. Hier wird nicht einmal der Menüpunkt für die Telefonie im 4G-Netz angezeigt. Denkbar wäre, dass Huawei das Feature per Software-Update noch nachliefert. Dann würde noch WiFi Calling fehlen, aber bis wir dieses Feature bei einem Handy ohne Netzbetreiber-Branding sehen werden, dürfte noch einige Zeit vergehen.

Schade finde ich es, dass man als Nutzer zweier SIM-Karten weiterhin auf eine zusätzliche Speicherkarte verzichten muss. Aber immerhin verfügt das Huawei Mate 9 nun über 64 GB internen Speicher, von denen rund 48 GB auch tatsächlich für den Nutzer bereitstehen. Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber der in Deutschland verkauften Version des Huawei Mate 8, das nur mit 32 GB Speicherkapazität daherkam.

Auf Seite 2 berichten wir über den Sound und die Performance des Huawei Mate 9 und darüber, welches Android-Feature der Hersteller nach wie vor nicht optimal umgesetzt hat.

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