Waschen via Internet: Das intelligente Haus soll marktreif werden
Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin wird jedes Jahr natürlich auch ein Blick in die mediale Zukunft geworfen. Dabei kommen viele Projekte über Jahre nicht aus dem Forschungslabor heraus oder rechnen sich lange Zeit nicht am Markt. Eines dieser Projekte ist das sogenannte intelligente Haus, für das Forschungsinstitute und die Industrie seit Jahren werben.
Einen neuen Anlauf, um dem Haus der Zukunft zur Marktreife zur verhelfen, unternimmt nun der Technologiekonzern IBM. Diese vernetze und steuere unterschiedliche Geräte und Funktionen im Haus, ohne dass sich der Kunde mit der Komplexität des Systems auseinandersetzen müsse, sagt IBM-Manager Americo Machado auf der Messe.
Gelingt dem vernetzten Haus der Durchbruch?
Das smarte Haus sei ja eigentlich nichts Neues. Darüber würde schon seit zehn Jahren geredet, fügt er hinzu. Es habe sich aber am Markt noch nicht erfolgreich etablieren können, da dem Verbraucher die Anwendungen zu komplex und unverständlich erschienen. Doch Machado ist überzeugt, dass die Technologie von IBM dem intelligenten Haus nun zum Durchbruch verhelfen könne.
Ob der Kunde darin tatsächlich einen Nutzen sieht, bleibt abzuwarten. In der TecWatch Area in Halle 5.3 kann sich der IFA-Besucher einen Eindruck von dem zukünftigen Leben nach IBM-Vorstellung machen. Am Stand steht ein Modellhaus, das mit Sensoren für Temperatur und Strom sowie mit dem Internet verbundenen Geräten wie einer Waschmaschine ausgestattet ist. Alle Geräte im Haus können über einen vernetzten Fernseher, einen Computer oder ein Smartphone angesteuert werden. Die Steuerung kann dabei komplett über virtuelle Welten erfolgen. So kann der Nutzer virtuell durch sein Haus gehen und die Geräte fast so bedienen, als stünde er tatsächlich vor ihnen.
Strom sparen dank "intelligentem" Haus
Mittels der Technologie können beispielsweise nicht nur das Licht eingeschaltet und die Jalousien heruntergelassen werden. Auch die Waschmaschine könne kostensparend in Betrieb genommen werden, wirbt der IBM-Manager für das Produkt. Beispielsweise informiert ein Display den Verbraucher über den aktuellen Strompreis und dessen Entwicklung in den kommenden Stunden. Über das Internet kann der Waschvorgang in Verbindung mit den Daten über den Strompreis automatisch zum günstigsten Tarif begonnen werden. Zusätzlich kann ein optimiertes Waschprogramm gewählt werden, sodass der Stromverbrauch so gering wie möglich ist.