Themenmonat IFA&Konvergenz Digitales Buch

Neue Reader-Modelle von Sony auf der IFA 2009

Digitales Buch soll laut Sony in fünf bis zehn Jahren jeder lesen
Von dpa / Marleen Frontzeck-Hornke

Lesegeräte für elektronische Bücher werden nach Einschätzung von Sony schon bald zum Alltag aller Lese-Freunde gehören. "In fünf oder zehn Jahren wird jedes Kind auf einem elektronischen Lesegerät lesen", sagte Sony-Manager Steve Haber auf der Funkausstellung IFA in Berlin in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Das wichtigste für den durchschlagenden Erfolg der Lesegeräte sei derzeit eine weite Verbreitung von Geräten und Inhalten. Insofern käme es dem noch jungen Markt zugute, dass es bereits eine Reihe von Geräten auch unterschiedlicher Hersteller gebe. Aber auch ein reiches Angebot an Inhalten sei entscheidend. Das Erfolgsrezept für die Reader sieht Haber in einem offenen Konzept. Sony setzt auf das auch von den Verlagen unterstützte Format EPUB, das zwar digitalen Kopierschutz ermöglicht, den Nutzern aber trotzdem erlaubt, ihre Literatur auf bis zu sechs Geräten zu nutzen.

Sony zeigt neue Reader-Modelle auf der IFA 2009

Auch das derzeit heftig umstrittene Projekt Google Books des weltgrößten Suchmaschinenspezialisten trägt nach Meinung von Haber deutlich zur Stärkung des Marktes bei. In dessen Rahmen wird bereits eine Million frei zugänglicher Titel im EPUB-Format zum kostenlosen Download angeboten. "Und "content is king"", sagte Haber.

Der Online-Einzelhändler Amazon hatte diese Woche in scharfen Worten die Vereinbarung von Google mit amerikanischen Verlagen und Autorenverbänden kritisiert. Die geplante Einigung sei absolut wettbewerbsfeindlich, argumentierte Amazon, der mit seinem Kindle in den USA gegen Sonys Reader antritt. Google will sich gegen eine Zahlung von 125 Millionen Dollar das Recht erwerben, Bücher aus Bibliotheken und Universitäten zu digitalisieren und ins Netz zu stellen. Die Einigung, die nach einer Klage der Buchbranche zustandekam, muss noch von einem Gericht bestätigt werden.

Auf der IFA in Berlin zeigt Sony seine neuen Reader-Modelle, unter anderem den "Reader Touch Edition" mit berührungsempfindlichem Bildschirm. Das neue Modell hatte der japanische Elektronikkonzern bereits vor rund einer Woche für den deutschen Markt angekündigt. Das rund 300 Euro teure Gerät soll von Mitte Oktober an im Handel erhältlich sein. Ob und wann Sony ein Modell mit UMTS-Unterstützung, wie es für den US-Markt angekündigt ist, auch in Deutschland einführen will, wollte Haber nicht sagen.

Discovery will ebenfalls E-Book-Reader bringen

Auch der US-Konzern Discovery Communications, zu dem internationale Pay-TV-Sender wie Discovery Channel und Animal Planet sowie der deutsche Free-TV-Kanal DMAX gehören, will offenbar in das Geschäft mit E-Book-Readern einstiegen. Das berichtet das Hamburger Medienmagazin new business [Link entfernt] . Für die Entwicklung eines solchen Geräts hat der Konzern in den USA ein entsprechendes Patent beantragt. Die Funktion des Discovery-Readers soll über die reine Darstellung von Texten hinausgehen.

In dem 50-seitigen Patentantrag, der der new-business-Redaktion vorliegt, wird das geplante Gerät als "Kombination neuer Technologien" beschrieben, die u.a. die Bereiche Television, mobile Kommunikation und Computer umfasst. Weiter heißt es, das mit einem hochauflösenden Display ausgestattete Gerät werde in der Lage sein, Audio- und Video-Clips abzuspielen. Auch E-Commerce- und Werbe-Funktionen seien vorgesehen.

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